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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Beatrice verheiratet war, muss ich Ihnen sicherlich nicht
     sagen, dass er über den außerehelichen Sohn nicht sonderlich glücklich
     war. Doch die Kindesmutter hat sich nicht zu einer Abtreibung bewegen
     lassen, und so wuchs der Junge ohne Vater auf. Studierte in Hannover und
     ging seinen Weg, den Hartmann finanziell unterstützte - aber immer
     so, dass Beatrice nichts davon mitbekam. Wahrscheinlich handelt es sich
     bei dem Treffen auf unserem Clubgelände auch um eines dieser
     ungeliebten Treffen zwischen den beiden. Ich glaube, Hartmann hat seinen
     Fauxpas mehr als einmal bereut. Doch er war Manns genug, um zu seinem
     Fehler zu stehen. Es wurde erst schwierig, als der Junge sein Erbe
     einklagen wollte - das muss nach der Tragödie gewesen sein, bei der
     Beatrice ums Leben kam.«
    »Moment«,
     unterbrach Ulbricht ihn. »Wie, sagten Sie, lautete der Name des
     Jungen?«
    »Jan«, erwiderte
     Gregor Obermann. »Er lebt mit seinem Partner in Bodenwerder.
     Allerdings hat sein Vater ihm ein Haus in Irland gekauft. Wahrscheinlich
     war Arndt jedes Mittel recht, um seinen unehelichen Sohn so weit wie möglich
     aus dem Licht der Öffentlichkeit zu halten.« Er lächelte
     nachsichtig. »Ist ja auch nicht leicht, so etwas.«
    Ulbricht hatte sich bereits
     erhoben. »Komm, Maja«, sagte er.
    An Gregor Obermann gewandt,
     bedankte er sich für die Hilfe. Er mahnte Maja zur Eile, dann saßen
     sie auch schon wieder im Porsche.

 
    FÜNFUNDZWANZIG
     
    Bodenwerder, 12.15 Uhr
    Torsten Maar wirkte sichtlich
     verschlafen, als er die Tür seines Fachwerkhauses in der Homburgstraße
     öffnete. Wahrscheinlich hatten ihn die Polizisten aus dem Bett
     geklingelt.
    »Sie schon wieder«,
     empfing er sie, als er Ulbricht erkannt hatte. Dann erblickte er Maja, die
     ihm bei einem Fotoshooting Modell gestanden hatte. Seine Miene hellte sich
     auf.
    »Dann sind Sie sich
     wohl einig geworden?«, fragte er grinsend.
    »Pardon - wovon reden
     Sie?« Maja verstand nicht, worauf Maar hinauswollte.
    »Na die Bilder - sie
     sind wunderschön geworden. Und dieser Mann hier hat sich dafür
     interessiert. Sicherlich sind Sie gemeinsam gekommen, um Abzüge zu
     bestellen.«
    Ulbricht wandte sich zu Maja
     um und sah, dass sie rot im Gesicht wurde.
    »So«, sagte sie.
     »Er wollte Abzüge?«
    »Maja, das war Zufall«,
     stammelte Ulbricht und schüttelte den Kopf.
    »Darüber reden wir
     später, Norbert.« Dann wandte sie sich an den Fotografen.
     »Wir müssen mit Ihrem Freund sprechen.«
    »Mit Jan?«
     Misstrauen lag in Torsten Maars Blick. »Er schläft noch, ist
     erst spät nach Hause gekommen und war hundemüde.«
    »Wo war er denn?«
     Ulbricht fixierte sein Gegenüber mit Blicken und bemerkte, dass Maar
     plötzlich unsicher zu sein schien. Er wurde blass und rang mit den
     feingliedrigen Händen. Hatte er etwas zu verbergen?
    »Müssen Sie nicht
     arbeiten?«, fragte Maja in die entstandene Stille hinein.
    »Ich habe keine Termine
     heute, wenn Sie das meinen.« Maar gab den Eingang frei. »Wir
     nutzen das Haus als Wohnung und als Arbeitsplatz, so können wir Geld
     sparen und ich habe alles unter einem Dach.«
    »Als wenn es Jan Lorenz
     ums Geld ginge«, brummte Ulbricht und erntete für die Bemerkung
     einen sauren Blick von Maar. »Hat er doch einen wohlhabenden Vater,
     der ihn unterstützt, wo er nur kann.«
    »Tut er das? Das wäre
     mir neu. Er behandelt Jan wie einen Bastard, anstatt ihn im Erbe zu
     bedenken. Jan muss hart arbeiten, um…«
    »Das soll er uns lieber
     selbst erzählen«, unterbrach Maja ihn unwirsch. »Vielleicht
     könnten Sie uns jetzt zu Ihrem Lebensgefährten bringen?«
    »Natürlich.«
     Maar fuhr sich durch das Haar und nickte. Im Gänsemarsch erklommen
     sie eine knarrende Treppe, die ins obere Stockwerk des windschiefen Hauses
     führte. Im Schlafzimmer, einem Raum mit niedriger Decke und einem
     kleinen Fenster, das in den Garten des Hauses hinaus zeigte, trafen sie
     Torsten Maars Freund an. Er hockte im Schneidersitz und in Boxershorts auf
     dem französischen Bett und blickte die Besucher entsetzt an, als sie
     ihm ihre Dienstausweise präsentierten.   
    »Wir haben ein paar
     Fragen an Sie«, begann Maja das Gespräch.
    »Darf ich mir etwas
     anziehen?« Der uneheliche Sohn von Arndt Hartmann stand auf und schlüpfte
     in einen Morgenmantel, der über einem
     stummen Butler gelegen hatte.     
    »Sie sind der Sohn von
     Arndt Hartmann«, stellte Ulbricht fest.
    Der junge

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