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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Die Kollegen aus Hannover sind
     in solchen Dingen schnell vor Ort. Und ich kann mich hier nicht mit einem
     erholungsbedürftigen Kommissar aus Nordrhein-Westfalen herumärgern,
     der in einem Mordfall zum Zeugen wurde und einfach nicht abschalten kann.«
     Sie wanderte wütend auf und ab, redete sich in Rage.
    Maja Klausen unterbrach ihre
     ruhelose Wanderung und stemmte die Hände in die Hüften. »Wenn
     Sie mir etwas zu sagen haben, dann tun Sie das. Hier und jetzt. Ansonsten
     erhalten Sie eine schriftliche Ladung von den Kollegen, und Sie bekommen
     die Gelegenheit, Ihre Beobachtungen auf der Burg Polle in der Inspektion
     zu erläutern.« Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr.
     »Also los - sagen Sie, was Sie zu sagen haben, oder lassen Sie es.
     Der tote Fotograf ist mein Fall, und ich möchte nicht, dass Sie sich
     noch einmal in meine Arbeit einmischen. Andernfalls werde ich Ihren
     Vorgesetzten in Wuppertal anrufen und mich über Sie beschweren, ist
     das klar?«
    Sie war laut geworden, und
     zwei Jogger blickten sich verwundert zu dem seltsamen Paar um.
    Ulbricht ließ die
     Standpauke geduldig über sich ergehen und setzte nun seinen treuesten
     Hundeblick auf. Dann langte er in seine Tasche und zog den Mikrochip
     hervor.
    »Was ist das?«
     Maja Klausen hatte sichtlich Mühe, möglichst gleichgültig
     zu klingen.
    »Der Grund, weshalb Sie
     den Laptop mitbringen sollten.«
    »Und?«
    »Die Karte stammt aus
     Christian Vorbergs Wohnung.«
    »Sie … Sie
     …«, fauchte sie wütend. »Das ist Unterschlagung
     von Beweismitteln!«
    »Ist es nicht, denn ich
     hatte nicht vor, den Chip zu unterschlagen.«
    »Sie setzen mich unter
     Druck.«
    »Ich möchte mit
     Ihnen kooperieren.« Ulbricht stand auf und trat an das Weserufer.
     Ein Ausflugsdampfer zog gemächlich vorüber. Die Passagiere an
     Deck winkten ihnen zu.
    »Auf der Karte befinden
     sich wahrscheinlich brisante Daten. Jedenfalls hatte Vorberg sie im Spülkasten
     seiner Toilette versteckt. Vielleicht ist das der Schlüssel zu seinem
     Mörder.«
    »Geben Sie ihn mir!«
     Maja Klausen trat an ihn heran und streckte verlangend die Hand nach der
     Speicherkarte aus.
    »Arbeiten wir zusammen
     an dem Fall?« Ulbricht streckte nun ebenfalls den Arm aus,
     allerdings über den Fluss. Der Chip in seiner Hand schwebte über
     dem Wasser. Er musste nur den Griff lockern, und die Karte würde für
     immer verloren sein.
    »Sie erpressen mich.«
    »Ich möchte Ihnen
     helfen.«
    »Ich brauche Ihre Hilfe
     nicht, kapieren Sie das nicht, Sie alter Sturkopf?«
    »Nein, Sie brauchen
     mich sehr wohl. Also, was ist nun?«
    »Was ist, wenn ich nein
     sage? Werfen Sie den Chip dann in die Weser?«
    »Bei uns sagt man, er würde
     über die Wupper gehen.«
    Maja Klausen rang sichtlich
     um ihre Fassung. Am liebsten, das spürte Ulbricht, hätte sie ihn
     zum Teufel gejagt. Sie dachte angestrengt nach, kaute auf der Unterlippe und schien die Fürs
     und Widers abzuwägen, bevor sie nickte.
    »Also gut«, sagte
     sie leise. »Sie sind dabei. Aber Sie bleiben Privatmann und halten
     sich im Hintergrund. Wenn Sie eine gute Idee haben, will ich sie zuerst
     wissen. Alleingänge sind ein absolutes Tabu und ziehen ein
     Disziplinarverfahren nach sich, das ich gegen Sie anstrengen werde, sofern
     Sie nicht nach meiner Pfeife tanzen.« Sie seufzte, rang sich ein Lächeln
     ab und streckte die Hand nach der Speicherkarte aus. »So«,
     sagte sie. »Und nun her mit dem Ding!«
    »Ich hasse es, wenn ich
     meine Mitmenschen zu ihrem Glück zwingen muss«, grinste
     Ulbricht. Er ließ die Hand mit dem Chip sinken und ging zur Bank zurück.
     Diesmal setzte sich Maja Klausen neben ihn. Sie legte den Laptop auf ihren
     Schoß und klappte das Gerät auf. Es dauerte einen Moment, bis
     das System betriebsbereit war, dann ließ sie sich von Ulbricht den
     Chip aushändigen und steckte ihn in den Kartenleser.
    »Und nun bin ich
     gespannt, was uns erwartet«, murmelte Ulbricht und legte eine Hand
     über die Lehne der Bank. Fast sah es so aus, als würde er einen
     Arm um Maja Klausens Schultern legen. Sie blickte sich ein wenig
     verwundert um, sagte aber nichts zu dieser vertraut wirkenden Geste,
     sondern klickte sich durch das Menü des tragbaren Rechners. Eine
     Falte hatte sich auf ihrer Nasenwurzel gebildet.
    »Zig verschiedene
     Ordner mit Fotodateien«, murmelte sie. »Es wird ewig dauern,
     bis wir das Material gesichtet und analysiert haben.«
    »Wir sollten uns

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