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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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dass ich Ihnen die
     unangenehme Aufgabe abgenommen habe, Frau Hutmacher die Nachricht vom Tod
     Christian Vorbergs zu überbringen.«
    »Sie erwarten
     Dankbarkeit?« Majas Brust hob und senkte sich. Sie musste dringend
     wieder mit dem Sport beginnen; ihre Herzfrequenz steigerte sich in
     unmenschliche Höhen. Was bildete sich dieser Norbert Ulbricht
     eigentlich ein?
    »Keine Dankbarkeit. Ich
     möchte mit Ihnen kooperieren«, entgegnete Ulbricht und nippte
     an seinem Bier. »Ob Ihnen das nun gefällt oder nicht: Wir
     sitzen im gleichen Boot, Frau Kollegin.«
    Maja sparte sich eine
     Antwort. So schwiegen sie sich einige Minuten an, und sie nutzte die Zeit,
     ihren Puls zu beruhigen und um die Gedanken zu ordnen.
    »Wie ist der Stand der
     Ermittlungen?« Ulbricht lehnte sich zurück und verschränkte
     die Hände hinter dem Kopf.
    »Ich wüsste nicht,
     was Sie das angeht«, erwiderte Maja ein wenig zu laut. Als sie
     bemerkte, dass der Kellner am Tresen den Kopf hob und in ihre Richtung
     blickte, war sie froh, dass sie jetzt die einzigen Gäste im Lokal
     waren. Sie zwang sich zur Ruhe. »Herr Ulbricht - Sie sind zur Kur
     hier, Sie sollten sich entspannen, um in Wuppertal wieder fit zu sein und
     um dort die Verbrecher zu jagen. Und das Fachkommissariat 1 der
     Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont und Holzminden ist personell gut
     aufgestellt. Auf Ihre Hilfe sind wir wirklich nicht angewiesen.«
     Maja zwang sich zur Diplomatie. Sie wagte nicht daran zu denken, was
     Kriminaloberrat Dauber ihr vorhielt, wenn sich jetzt schon Kollegen, die sich in ihrer
     Freizeit hier aufhielten, in ihre Ermittlungen einmischten. Als sie zum
     Weinglas griff, zitterte ihre Hand. Die Sache drohte ihr über den
     Kopf zu wachsen, und auch die Wohnungsdurchsuchung des Toten hatte kaum
     verwertbare Ergebnisse gebracht.
    »Ich bin hier und ich
     werde Ihnen helfen«, murmelte Ulbricht nun und beugte sich über
     den Tisch. Er lächelte. »Also, sperren Sie sich nicht gegen
     meine Hilfe.«
    Maja stellte das Glas ab und
     zupfte an der strahlend weißen Decke herum. »Ich werde eine
     Menge Ärger kriegen, so viel steht fest.«
    »Unsinn. Solange wir am
     Ende den Mörder von Christian Vorberg finden, zählt das
     Ergebnis. Also -Waffenstillstand?«
    Maja rang mit sich. Lieber wäre
     es ihr gewesen, wenn sie sich bei Kriminaloberrat Dauber hätte rückversichern
     können. Sie wagte zu bezweifeln, ob er einer Amtshilfe aus dem
     Nachbarland zustimmen würde. Doch sie konnte und wollte sich nicht
     mit Kompetenzgerangel aufhalten.
    »Waffenstillstand«,
     sagte sie und brachte sogar ein schwaches Lächeln zustande.
    »Was hat denn die
     Durchsuchung von Vorbergs Wohnung ergeben?«, kam Ulbricht zur
     Tagesordnung zurück, als wäre es das Normalste der Welt.
    »Nicht viel, fürchte
     ich. Die Spurensicherung läuft. Ob etwas fehlt, können wir nicht
     feststellen, allerdings ist es seltsam, dass sich in Vorbergs Wohnung
     nicht ein einziger PC befindet.«
    »Das ist nicht seltsam.«
     Ulbricht schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck von seinem
     Veltins. »Im Gegenteil - es ist ein Hinweis darauf, dass sich auf
     Vorbergs Computer etwas befunden haben muss, das dem Täter oder den Tätern
     schwer im Magen liegt.«
    »Sie meinen, er hatte
     Dateien archiviert, mit denen er anderen Schaden zufügen kann?«
    »Konnte. Nun ist er
     tot, und sein PC ist verschwunden. Das ist doch eine klare Sprache.«
    »Wo sollen wir
     anfangen?« Maja wirkte hilflos.
    » Klinkenputzen.«
    »Die Kollegen sind
     schon unterwegs, um die Nachbarschaft zu befragen.«
    »Gibt es ein
     Adressbuch, ein Filofax oder so was?«
    »Nichts dergleichen.«
     Maja schüttelte den Kopf und fühlte sich plötzlich noch
     hilfloser, als sie das zu Beginn des seltsamen Gespräches schon
     empfunden hatte.
    »Das Handy des Toten?«
    »Spurlos verschwunden.
     Die Ortung nach dem Gerät läuft noch. Wahrscheinlich, weil sich
     darauf das digitale Adressbuch von Vorberg befunden hat.«
    »Scheiß digitale
     Welt«, brummte Ulbricht kopfschüttelnd.
    Er drückte sich ein
     wenig rustikal aus, aber er traf die Sache auf den Punkt, fand Maja.
    Sekundenlang schwiegen sie
     sich an. Majas Gedanken fuhren Karussell, und sie hoffte, dass die
     Spurensicherung noch irgendetwas in Vorbergs Wohnung fand, das sie als
     Schlüssel zum Täter nutzen konnte.
    »Wir durchsuchen nicht
     nur die Wohnung. Auch in Gullys und Mülltonnen werfen wir einen
     Blick. Ich habe einen Spezialisten

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