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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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fragte er bissig an Ulbricht gewandt.
    »Das wird nicht nötig
     sein«, grinste er kopfschüttelnd und ließ sich auf einem
     der Besucherstühle nieder. »Wir sind sowieso gleich wieder draußen.«
    »Sind wir?«
    Maja hob eine Braue und
     musterte Ulbricht.
    »Aber sicher. In
     Hannover wartet noch eine Wohnungsdurchsuchung, und bei der Gelegenheit können
     wir am Flughafen vorbeifahren und da nachhaken, ob Alexandra Voosen tatsächlich
     zur angegebenen Zeit aus München gelandet ist.«
    »Hannover muss warten -
     ich will die Sache mit dem kleinen Bruder unseres Toten verfolgen«,
     erwiderte Maja.
    »Hat Hannover keine
     Polizei?«, muffelte Grundmann. »Ruf die Kollegen an und bitte
     sie um Hilfe, das geht schneller.«
    »Wenn die so gut sind
     wie du, dann gute Nacht«, erwiderte Ulbricht trocken und fing sich
     einen bösen Blick von Grundmann ein.
    »Worauf wartest du?«,
     fragte Ulbricht voller Ungeduld. Er war aufgesprungen und hatte sich den leichten Sommermantel über die
     Schulter geworfen. »Auf zu Markus Vorberg.«
    Maja schüttelte den
     Kopf. »Du musst doch um drei Uhr auf der Couch bei deinem Arzt
     sitzen, bevor die Krankenkasse Ärger macht, oder habe ich da was
     falsch verstanden?«
    »Maja - ich bitte dich.
     Es ist noch früh am Tag.«
    Er grinste versöhnlich.
     »Der frühe Vogel fängt den Wurm.«
    »Der frühe Vogel
     kann mich mal«, erwiderte Maja und winkte ab.
    Grundmann lachte wiehernd und
     vertiefte sich in eine Akte.
    Ulbricht sparte sich einen
     Kommentar. Während Maja mit der IT-Abteilung telefonierte, überlegte
     er, den ADAC zu seinem Vectra zu schicken, um die Kiste zum Laufen zu
     bringen. Er musste dringend nach Hannover, denn er erhoffte sich einen
     weiteren Hinweis auf das seltsame Treffen an der Lutterburg, das heute
     stattfinden sollte.
    »Ich brauch einen
     Dienstwagen«, sagte er und trat ans Fenster, um auf die Zentralstraße
     zu blicken.
    »Du spinnst«,
     kommentierte Maja zwischen zwei Telefonaten. »Wir sind keine
     Autovermietung, und Dauber würde es kaum für gut befinden, wenn
     du mit einem unserer Autos herumfährst. Denk dran, du bist hier immer
     noch zur Kur, nicht zum Arbeiten.«
    »Als wenn sie dir einen
     Wagen geben würden«, mischte sich Grundmann wieder ein. »Du
     bist von einer nordrhein-westfälischen Behörde. Das ginge aus
     versicherungstechnischen Gründen schon gar nicht.«
    »Halt dich einfach da
     raus und mach deinen Job«, giftete Ulbricht. Als er den Blick wieder
     aus dem Fenster richtete, fuhr gerade ein knallroter Porsche vor. Der Fahrer rangierte den Sportwagen mit
     röhrendem Motor in eine freie Parklücke und stieg aus. Als
     Ulbricht erkannte, dass der junge Mann einen Overall mit dem Logo der
     Polizei trug, ahnte er, dass es sich dabei um Christian Vorbergs Porsche
     handeln musste.
    »Ich bin mal eben unten«,
     rief er und stürmte aus dem Büro.
    Den jungen Mann erwischte er
     im Eingangsbereich der Polizeiinspektion.
    »Ist das nicht der
     Wagen von Christian Vorberg, den Sie da eben an den Straßenrand
     gestellt haben?«, kam er ohne Umschweife auf den Punkt. Der junge
     Kriminaltechniker musterte ihn verwirrt, dann nickte er.
    »Ja - warum?«
    »Ich kenne den Wagen.
     Was ist mit dem Porsche?«
    »Wir sind mit der
     Untersuchung durch, aber im Hof herrscht Platzmangel. Deshalb habe ich den
     Wagen auf die Straße gestellt. Dort kann ihn jemand abholen, der das
     Erbe des Toten antreten wird. Momentan ist der Porsche sozusagen
     herrenlos.« Er grinste, warf den Wagenschlüssel in die Luft und
     fing ihn geschickt wieder auf. »Von so einem Auto können wir
     wohl nur träumen, was? So, ich muss dann auch wieder.« Ohne
     eine Antwort abzuwarten, marschierte der junge Mann an Ulbricht vorbei und
     verschwand in einem der Büros im Erdgeschoss. Wie Ulbricht vorhin
     erfahren hatte, lagen die Räume der Kriminaltechnik im
     Kellergeschoss.
    Als Ulbricht sich auf den Weg
     zu Majas Büro machte, fühlte er einen Gegenstand in der Tasche
     seines Mantels. Seine Hand glitt hinein und bekam einen Schlüssel zu
     fassen. Einen Autoschlüssel. Jetzt fehlte nur noch der
     Durchsuchungsbeschluss vom Richter …
    Als er Majas Büro
     betrat, war Grundmann nicht an seinem Platz. Maja, die telefoniert hatte,
     legte auf und blickte ihn aufgeregt an. Ihre Wangen glühten rot.
    »Das war die
     Kriminaltechnik«, sagte sie und deutete auf das Telefon. »Die
     Durchleuchtung von Vorbergs Computern ist abgeschlossen, und ich

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