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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Schultern. Er widmete sich wieder seinem
     Computer und quälte sich durch irgendwelche Datenbanken.
    Ulbricht lehnte sich in
     seinem Besucherstuhl weit zurück und legte die Beine auf Majas
     Schreibtischkante. Als er ihren Blick bemerkte, nahm er die Füße
     wieder herunter und räusperte sich.
    »Was, wenn er seinen
     Bruder auf dem Gewissen hat?«
    »Was für ein
     Mordmotiv sollte er haben?« Maja wiegte den Kopf. »Eifersucht?
     Der Hass auf seinen erfolgreichen Bruder?«
    »Es wäre ein
     Ansatz, oder?«
    »Ich werde ihn nach
     seinem Alibi befragen«, versprach Maja. Ihre Wangen bekamen eine
     gesunde rote Färbung, ein Zeichen dafür, dass sie endlich eine
     erste Spur aufgenommen hatte und ihre Motivation wieder stieg.
    Ulbricht überlegte, ob
     er erzählen sollte, dass er einen merkwürdigen Zettel an
     Alexandra Voosens Pinnwand gefunden hatte. Lutterburg, am 21. um 22 Uhr,
     erinnerte er sich an den Eintrag, während sein Blick am Wandkalender
     hinter Majas Schreibtisch haften blieb. Der 21. war heute. Nein, er erzählte
     nichts von seiner Beobachtung, nicht, solange Grundmann die Luft im Büro
     verpestete.
    *
    »Ich freue mich, heute
     Morgen unseren Kollegen aus Wuppertal begrüßen zu dürfen,
     der mit dem Fall in Verbindung steht - Kriminalhauptkommissar Norbert
     Ulbricht.« Kriminaloberrat Klaus Daubers Stimme klang feierlich, als
     er das Meeting eröffnete. Zuvor hatte er für Ulbricht schnell
     noch einen zusätzlichen Stuhl an den Besprechungstisch bringen
     lassen. Ulbricht wusste nicht, ob Dauber sich wirklich über seine
     nicht angeforderte Amtshilfe freute. Der Kriminaloberrat kam ihm bekannt
     vor, und anders herum schien es auch bei Dauber der Fall zu sein, dass er
     Ulbricht kannte. Doch so sehr Ulbricht in seiner Erinnerung wühlte -
     er fand keinen Zusammenhang zu dem Abteilungsleiter des 1. Fachdezernates.
    Der Leiter des Zentralen
     Kriminaldienstes Hameln blickte den Gast an. »Herr Ulbricht, ich würde
     zunächst gern hören, was Ihre Ermittlungen ergeben haben.«
     In die Runde sagte Dauber: »Ich finde es übrigens höchst
     interessant, dass wir Unterstützung von einem Kollegen aus dem
     Nachbarbundesland erhalten und erhoffe mir davon, dass die beiden Behörden,
     unser Fachdezernat 1 zum einen, das KK11 des Wuppertaler Polizeipräsidiums
     zum anderen, voneinander lernen können.«
    »Das ist ja hier wie
     bei einem Schüleraustausch«, brummte Grundmarin und grinste blöde.
    Für die Bemerkung fing
     er sich einen vernichtenden Blick von seinem Vorgesetzten ein, und
     Ulbricht, der gerade seinen Bericht zum Besten geben wollte, blieb stumm.
    Dauber wandte sich an
     Grundmann: »Sie bilden zwar sonst mit Kriminalhauptkommissarin
     Klausen ein Team - ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass Sie ein
     guter Teamplayer sind. Aus diesem Grunde schlage ich vor, dass Sie in
     diesem Fall mit Alders zusammenarbeiten. Frau Klausen und Herr Ulbricht
     bilden eine Einheit.« Er blickte sich in der Runde um. Grundmanns
     Kinnlade war heruntergeklappt, doch er zuckte mit gespielter Gleichgültigkeit
     die Schultern und stierte auf das Blatt Papier, das vor ihm lag.
    »Alders kann eine Menge
     von mir lernen«, murmelte er dann leise.
    Roland Alders blickte
     hilfesuchend in die Runde, und Maja sprang für den jungen Kollegen in
     die Bresche.
    »Roland hat sich in der
     kurzen Zeit, in der er nun bei uns ist, eine Menge Wissen erarbeitet, also
     glaube ich nicht, dass er von dir lernen kann. Und was Verhöre
     angeht, so besitzt der Kollege Alders im Gegensatz zu einigen anderen hier
     am Tisch das nötige Fingerspitzengefühl, wichtige Informationen
     aus den zu befragenden Personen herauszukitzeln.«
    »Das ist der ganze
     theoretische Mist, den er auf der Polizeischule gelernt hat«, winkte
     Grundmann ab. »Aktives Zuhören und solche Dinge.«
    »Ich glaube, das führt
     an dieser Stelle zu weit.« Dauber räusperte sich und
     registrierte mit einem schnellen Seitenblick, dass Ulbricht süffisant
     grinste. Mit solchen Pappnasen, wie er sie gerne nannte, konnte sich
     Ulbricht im Alltag auch immer herumärgern. Deshalb war er im Laufe
     der Zeit zu dem Schluss gekommen, so viel wie möglich im Alleingang
     zu erledigen.
    »Was gibt es an neuen
     Erkenntnissen?«, fragte Dauber rasch. Offenbar hatte er keine Lust
     auf eine hitzige Diskussion am frühen Morgen.
    Maja berichtete ihm von der
     Auswertung des Handys von Alexandra Voosen. »Schon jetzt lässt
     sich klar

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