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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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verschwinden.
     1200 Euro, so viel verlangte sie für eine gemeinsame Nacht mit einem
     Kunden. Er kannte ihren Tarif, da war sie sicher. Dann konzentrierte sie
     sich wieder auf den Geschäftsmann.
    Okay, dachte sie, er will
     schnellen Sex.
    »Möchtest du
     reden, oder wollen wir ins Schlafzimmer gehen?«
    Er dachte kurz nach, schüttete
     den Inhalt des Glases herunter, dann lächelte er sie an.
    »Vielleicht können
     wir beides verbinden?«
    Sie erhob sich und trat auf
     ihn zu, nachdem sie das halb leere Glas auf den Tisch gestellt hatte.
     »Natürlich geht das.«
    »Dann komm.« Er
     stellte das leere Glas auf den Tisch und führte sie in das obere
     Stockwerk der Villa. Ein dicker Teppich auf dem langen Korridor dämpfte
     ihre Schritte. Rechts und links zweigten mit aufwendigen Schnitzereien
     verzierte Türen ab. Sie ließ sich von ihm in sein Schlafzimmer
     führen, das, wie das Wohnzimmer, zur Rückseite des Hauses lag.
    Niemand wird deine Schreie hören,
     vernahm sie plötzlich eine innere Stimme.
    Doch sie gab sich Mühe,
     die Unsicherheit zu verbergen.
    Er würde ihr nichts
     antun; er war ein seriöser Geschäftsmann, für den viel auf
     dem Spiel stand.
    Unaufgefordert sank sie auf
     die Bettkante und streifte sich die Bluse ab. Sie trug knappe schwarze Wäsche,
     die ihre weiblichen Formen vorteilhaft betonte. Dann erhob sie sich und
     ließ den Rock zu Boden gleiten. Der dünne Stoff raschelte
     leise, dann stand sie in einem transparenten BH, einem knappen Slip und in halterlosen Strümpfen vor
     ihm und hoffte, dass er ihre mit Make-up verdeckten Verletzungen nicht
     entdeckte.
    »Um Missverständnissen
     vorzubeugen«, warf er ein. »Ich möchte nicht mit dir
     schlafen.«
    Natürlich willst du das.
     Alle Männer wollen mit mir schlafen.
    Sie blickte ihn lächelnd
     an.
    »Warum hast du mich
     gebucht?«
    »Weil du gewisse
     Vorteile hast.«
    Er erwiderte ihr Lächeln,
     während seine Kieferknochen unter der Anspannung mahlten.
    »Was möchtest du
     von mir?«
    »Informationen«,
     erwiderte er leise, aber bestimmt.
    Ihr Lächeln gefror, und
     sie spürte, wie die Unsicherheit wieder ihre eiskalten Krallen nach
     ihr ausstreckte. »Wovon redest du?«
    »Das weißt du
     sehr genau. Aus zuverlässiger Quelle weiß ich, dass du mit
     vertraulichen Informationen handelst.« Er trat näher und drückte
     sie auf das Bett. Sie leistete keinen Widerstand.
    »Ich muss dich enttäuschen:
     Deine Quellen sind falsch informiert, fürchte ich.« Sie wusste,
     dass er ihr nicht glaubte, sie sah es an seinem spöttischen Blick. Er
     lachte auf.
    »Was hattest du mit
     Christian Vorberg zu schaffen?« Seine Miene glich einer steinernen
     Maske.
    Sie zuckte unmerklich
     zusammen, hatte sich aber schnell wieder unter Kontrolle. »Wovon
     redest du? Er ist tot, so viel weiß ich.«
    »Er hat es übertrieben
     mit seinen Erpressungsversuchen.«
    Sie erhob sich und bückte
     sich nach dem Rock, doch er packte sie am Unterarm. Sein Griff bereitete
     ihr Schmerzen, und sie unterdrückte
     ein gequältes Stöhnen und ließ den Rock wieder los.
    »Und du hast mit ihm
     gemeinsame Sache gemacht.«
    Sie schüttelte energisch
     den Kopf.
    »Du hast deine Kunden
     in die Falle gelockt; er hat Fotos gemacht, mit denen er die vermeintlich
     treuen Ehemänner erpressen konnte. Und den Verdienst habt ihr euch
     geteilt.«
    »Das ist doch Unsinn.«
     Sie wich zurück, als er sich über sie beugte.
    »Leider ist es kein
     Unsinn.« Seine Stimme klang lauernd. »Vorberg hat übertrieben.
     Er hat es auch bei mir versucht.« Nun lachte er. »Aber damit
     ist er zu weit gegangen.«
    »Du hast ihn getötet…«,
     murmelte sie fassungslos. Dieser Kerl befand sich auf einem persönlichen
     Rachefeldzug. Und Alexandra Voosen wusste, dass er sie in seiner Gewalt
     hatte.
    Panik stieg in ihr hoch, ihr
     Herz begann zu rasen, und zum ersten Mal verfluchte sie ihren ausgeprägten
     Geschäftssinn. Vielleicht hätte sie nach Christians Tod ein paar
     Monate Pause machen sollen, ins Ausland verschwinden und dort abwarten,
     bis Gras über die Sache gewachsen war.
    Doch dafür war es jetzt
     zu spät. Jetzt half nur die Flucht nach vorn. »Du hast ihn
     erschossen, weil er dich unter Druck gesetzt hat«, keuchte sie.
    Er schüttelte den Kopf.
     »Ich bin nicht auf euer dreckiges Spiel hereingefallen, tut mir
     leid.« Er schüttelte den Kopf und grinste diabolisch. »Ich
     suche nach Fotos, die er von mir gemacht hat.«
    Jetzt packte

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