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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Fortbewegungsmittel.« Er trat an das Rolltor und blickte
     gedankenverloren hinaus. Ulbricht folgte ihm.
    Erst jetzt sah er den
     verbeulten Wagen neben der Werkstatt stehen. Die komplette Front war
     eingedrückt, und es dauerte ein paar Augenblicke, bis er den
     Unfallwagen wiedererkannte. Es handelte sich um einen alten Toyota
     Starlet.
    »Das ist Ihrer?«,
     fragte Ulbricht und versuchte seine Überraschung zu verdrängen.
    »Ja, warum?«
    »Ich habe den Wagen
     schon mal … gesehen.« Ulbricht setzte ein schiefes Grinsen
     auf. »Darf ich fragen, an wen Sie das Auto verliehen hatten?«
    »An den Gerhard. Ein
     richtiger Losertyp, ständig greift er in die Scheiße. Er bringt
     sich mit Gelegenheitsjobs durchs Leben, und irgendwas stimmte auch mit
     seinem letzten Auftraggeber nicht. Die Polizei fand Computer im Kofferraum
     meines Autos.«
    Ulbricht zog es vor zu
     schweigen und setzte eine betroffene Miene auf.
    »Computer, die aus
     einem Wohnungseinbruch stammen, wohlbemerkt«, fügte Paul
     Kuhnert hinzu. »Ich weiß nicht, was Gerhard auf dem Kerbholz
     hat, aber mit diesen Drecksgeschichten will ich nichts zu tun haben.
     Schlimm genug, dass er meinen Wagen zu Kleinholz gemacht hat und schwer
     verletzt im Krankenhaus liegt.«
    »Das mit Ihrem Freund
     tut mir leid«, murmelte Ulbricht und sehnte sich nach einer
     Zigarette. So wie es aussah, hatte die KTU den Toyota freigegeben. Warum
     hatte ihm Maja nichts davon gesagt? Er beschloss, sie anzurufen, sobald er
     die Reparatur seines eigenen Autos offiziell in Auftrag gegeben hatte.
     
    Hameln, Zentralstraße,
     17.35 Uhr
    Ihr Handy meldete sich, als
     sie vor die Polizeiinspektion trat und sich schlecht gelaunt auf den Weg
     zu ihrem Wagen machte, der in einer Parkbucht stand. Dabei registrierte
     sie, dass Vorbergs Porsche hier nicht mehr parkte. Wahrscheinlich hatten
     die Kollegen aus der Kriminaltechnik ihn über Nacht wieder auf den
     sicheren Hof gefahren. Es wäre unverantwortlich, wenn ein teurer
     Sportwaren gleich vor der Polizeiinspektion geklaut würde.
    Sie zog das Handy aus der
     Handtasche und warf einen Blick darauf.
    Ulbricht ruft an, stand dort.
    Sie drückte die rote
     Taste. Auf weitere Hiobsbotschaften konnte sie heute gut verzichten. Der
     Tag war schlimm genug gewesen. Trotz mehrfacher Versuche hatte sie Dr.
     Daniel Kunst nicht zu einer Anzeige wegen Erpressung gegen Alexandra
     Voosen bewegen können. Sein Ansehen in der Öffentlichkeit und
     seine vermeintlich harmonische Ehe waren ihm wichtiger gewesen als die
     Gerechtigkeit, und somit ein Callgirl, das seine Freier erpresste, hinter
     Gittern zu wissen. Er selber würde sich nie wieder mit einer Frau aus
     dem horizontalen Gewerbe einlassen, das hatte er sich geschworen; also
     hatte er für den unangenehmen Zwischenfall seine
     gerechte Strafe bekommen. Die Nacht mit Alexandra Voosen hatte ihn fast
     siebentausend Euro gekostet - ein hoher Preis, um Ansehen und Privatleben
     mit der ahnungslosen Ehefrau zu retten, für einen Mediziner in seiner
     Position eher ein Taschengeld, wie Maja fand. Vielleicht war das auch der
     Grund gewesen, weshalb sie ihn nicht dazu überreden konnte, Anzeige
     wegen Erpressung zu erstatten. Und so hatte sie Alexandra Voosen am späten
     Nachmittag aus der U-Haft entlassen müssen.
    Grundmann hatte die
     Entlassung der Escort-Lady mit einem spöttischen Grinsen und einem
     dummen Spruch kommentiert, nur die Rückendeckung von Kriminaloberrat
     Klaus Dauber hatte sie dazu bewogen, das Geschehene mit einer gesunden
     Portion Gelassenheit hinzunehmen. Dennoch war der Fall noch lange nicht
     gelöst. 
    Maja spürte ein Grummein
     in der Magengegend: Hunger. Und wenn sie hungrig war, war sie nicht
     auszuhalten. Schlecht gelaunt erreichte sie den Corsa und sank hinter das
     Steuer. Als sie den Wagen durch den Feierabendverkehr zur Pyrmonter Straße
     lenkte, fragte sie sich, ob sie wirklich schon Feierabend hatte. Etwas
     tief in ihr sagte, dass ihr Arbeitstag jetzt erst begann.

 
    NEUNZEHN
    Ein schrecklicher Tag lag
     hinter ihr, und am liebsten wäre sie einfach nach Hause gefahren, hätte
     sich ein heißes Bad eingelassen und ein gutes Buch gelesen. In ihrem
     Leben war noch niemals auf sie geschossen worden, und von der Polizei war
     sie auch noch nie festgenommen worden. Als sie am späten Nachmittag
     in ihr Haus nach Hehlen zurückgekehrt war, hatte sie eine Nachricht
     auf dem Anrufbeantworter gehabt. Ein Kunde hatte sie kurzfristig

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