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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Polizeipräsidentin
     in Kur geschickt worden war, weil seine Nerven durchgedreht waren?
    Indessen fuhr Hartmann mit
     seinem Vortrag fort: »Ein idealer Ort für Menschen, die mit
     Stress und in Hektik leben. Das Salz ionisiert die Luft, und die
     Jodkonzentration hier drinnen ist viel höher als am Meer. Also lassen
     Sie uns die Sache in Ruhe angehen.« Hartmann ließ sich auf die
     Liege sinken und schloss die Augen.
    »Zum Entspannen bin ich
     eigentlich nicht hier«, erwiderte Ulbricht einigermaßen
     fassungslos. Er wurde beinahe erschlagen von so viel Entspannung um ihn
     herum. »Also, ich möchte wirklich nicht hetzen, aber könnten
     wir bitte zum Grund unseres Treffens kommen?«
    Hartmann richtete sich auf
     und lächelte noch immer. »Natürlich. Wie Sie wünschen.«
     Er wurde ernst. »Mir ist nicht verborgen geblieben, dass Sie im
     Umfeld von Alexandra Voosen ermitteln«, eröffnete er Ulbricht.
    »Ich sehe, Sie kennen
     die Dame.«
    »Sie ist wunderschön,
     und kaum ein Mann kann ihr widerstehen. Kein Mann, der über die
     entsprechenden finanziellen Mittel verfügt,
     sollte man sagen«, fügte er dann hinzu und hob sich damit
     selbst in den Kreis der Reichen und Schönen im Weserbergland. »Aber
     leider ist sie auch eine falsche Schlange. Sie hat mich erpresst.«
    Ulbricht legte den Kopf schräg.
     »Bitte erzählen Sie mir mehr.«
    »Es ist schnell gesagt:
     Ich verbrachte eine sinnliche Nacht mit Frau Voosen. Wir waren über
     das Wochenende nach Berlin gereist, wo wir ein Theater besuchten,
     gemeinsam essen gingen und uns vergnügten.« Hartmann legte eine
     kleine Pause ein, bevor er fortfuhr. »Nach dem Ausflug in unsere schöne
     Hauptstadt wurde ich erpresst. Sie legte mir nahe, einen fünfstelligen
     Betrag auf ihr Konto in Liechtenstein zu überweisen, ansonsten, so
     drohte sie mir, werde sie Fotos von unserem Tete-à-Tete an meine
     Frau senden. Meine Ehe wäre somit ruiniert gewesen.«
    »Das ist sehr
     bedauerlich und seltsam zugleich«, brummte Ulbricht nachdenklich.
     »Immerhin muss Frau Voosen damit rechnen, Sie als zahlungskräftigen
     Kunden zu verlieren. Und wenn ich den Faden weiterspinne, komme ich zu dem
     Schluss, dass sich ihr Geschäftsgebaren auch in gewissen Kreisen
     herumspricht. Andererseits weiß ich, dass Frau Voosen über
     einen großen Stammkundenkreis verfügt. Die Polizei durchforscht
     gerade ihre Kundendatei.«
    »Sie hat mich nicht
     wirklich selbst erpresst.« Hartmann richtete sich auf und fixierte
     Ulbricht mit einem eiskalten Blick, in dem der Kommissar Hass und Wut
     erkannte. »Sie hatte einen männlichen Partner, der ihr die
     Drecksarbeit abnahm, damit ihre Weste nach außen hin weiß
     blieb. Denken Sie nach - jemand muss die Fotos ja gemacht haben.«
    »Christian Vorberg
     steckt dahinter«, murmelte Ulbricht und massierte sich die Schläfen.
     »Die beiden haben kooperiert.«
    »Exakt.«
    »Und - haben Sie damals
     bezahlt?«
    »Natürlich nicht.
     Ein Hartmann ist nicht bestechlich und nicht erpressbar. Ich bin in der
     Geschäftswelt als Hardliner bekannt, das bedeutet auch, dass ich für
     begangene Fehler geradestehe. Allerdings, und nun wird die Geschichte
     bizarr, kam Frau Voosen mit ihrem seltsamen Angebot ein wenig zu spät.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Sie sollten sich in
     die Polizeiakten einlesen, wenn man Ihnen Zugriff gewährt. Aber ich
     kann das mit Oberkriminalrat Dauber abstimmen, dann lässt er Ihnen
     sicherlich freie Hand.« Hartmann setzte wieder sein gewinnendes Lächeln
     auf. Dann wurde er ernst. »Es ist eine Tragödie, über die
     ich bis zum heutigen Tage noch nicht hinweggekommen bin. Die Sache liegt
     fast zwei Jahre zurück, aber es scheint, als wäre es erst letzte
     Woche geschehen: Meine Frau Beatrice wurde entführt, und man forderte
     eine hohe Lösegeldsumme von mir.«
    »Das tut mir leid«,
     entfuhr es Ulbricht betroffen. Dann besann er sich auf Hartmanns Worte.
     »Natürlich haben Sie nicht gezahlt - weil Sie als Hardliner
     bekannt sind.«
    »Ich hätte gern
     bezahlt, Beatrice bedeutete mir alles, verstehen Sie das? Sie war eine schöne
     Frau, etwas jünger als ich. Fast dreißig Jahre waren wir
     verheiratet, bis zu jenem Tag, als die Kidnapper ihr in einem Parkhaus
     auflauerten und sie entführten. Natürlich ist es auch
     entsprechenden kriminellen Kreisen bekannt, dass unser Haus wohlhabend
     ist. Dennoch wollte ich mich so leicht nicht in die Knie zwingen lassen.
     Natürlich hätte ich

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