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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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drei Kühlaggregate, in
     denen es eisgekühlte Getränke gab, summten um die Wette.
    Drei Kunden waren vor ihm,
     bezahlten neben den Benzinrechnungen noch Dinge, die sie im kleinen
     Tankstellenshop erstanden hatten - und Zigaretten. Ulbricht lenkte sich
     ab, indem er die bunten Auslagen betrachtete. Heutige Tankstellen waren
     kleine Supermärkte, in denen die Artikel, die man zu den regulären
     Öffnungszeiten im Discounter kaufte, zu Apothekerkonditionen zu
     bekommen waren. Trotzdem schien der Laden zu brummen, und als er endlich
     an der Reihe war, hatte Ulbricht fast vergessen, warum er hier war.
    »Ulbricht, guten Tag«,
     murmelte er. »Mir gehört der Vectra in der Werkstatt. Können
     Sie mir vielleicht sagen, wie es um die Reparatur steht?« Sein Gegenüber
     war vielleicht vierzig Jahre alt, hatte dunkles, welliges Haar und
     buschige Augenbrauen. »P. Kuhnert«, so las er den Namen des
     Angestellten vom Namensschild auf der Brusttasche ab.
    »Oh, Sie sind das.«
     Das Gesicht des Tankwartes hellte sich auf. »Ich hätte ihn
     schon längst fertig, aber eine 400-Euro-Kraft ist heute ausgefallen,
     deshalb muss ich die Kasse mitmachen und komm drüben in der Werkstatt
     zu nichts. Aber warten Sie, ich hole Verstärkung, dann nehme ich mir
     einen Augenblick Zeit.« Er verschwand, ohne Ulbrichts Antwort
     abzuwarten in einem Hinterzimmer, aus dem würziger Tabakrauch in den
     Kassenraum drang. Ulbricht erwischte sich dabei, den Duft genießerisch
     einzuatmen. Er überlegte, ob es schaden konnte, wenn er sich eine
     Packung Zigaretten kaufte. Das musste er den Ärzten in Bad Pyrmont ja
     nicht auf die Nase binden - denn er war volljährig und im Besitz
     seiner geistigen Kräfte. Bevor er sich zu einem Kauf durchringen
     konnte, erschien Kuhnert in Begleitung einer jungen Angestellten im
     Verkaufsraum der Tankstelle. Sie lächelte Ulbricht unsicher an und
     übernahm die Kasse.
    »So«, sagte
     Kuhnert und machte ein Zeichen, ihm zu folgen. Brav trottete Ulbricht ihm
     hinterher - ohne Zigaretten. »Unsere Studentin hat ihre Pause
     freundlicherweise etwas früher beendet, deshalb habe ich jetzt Luft.«
    »Das ist schön.«
     Seite an Seite gingen sie zur kleinen Werkstatt. Der Geruch von Öl
     und Gummi bohrte sich in Ulbrichts Atemwege. Sie standen neben dem Vectra,
     und mit einem Blick unter die offene Motorhaube stellte Ulbricht mit Bestürzung
     fest, dass einige Bauteile des Motors ausgebaut waren. So musste eine
     teure Reparatur aussehen, da war er sicher.
    »Um es kurz zu machen:
     Typische Opel-Krankheit: Die Nockenwelle hat den Geist aufgegeben. Ein
     neues Teil ist bestellt und kommt wahrscheinlich heute noch hier an. Aber
     ich will Ihnen nichts vormachen: Gleich ist Feierabend, und Überstunden
     bekomme ich nicht bezahlt.«
    Ulbricht konnte die Nachricht
     verschmerzen, verfügte er doch über einen akzeptablen
     Ersatzwagen. Er nickte. »Apropos bezahlen«, nahm er Kuhnerts
     Faden auf. »Was kostet mich der Spaß?«
    »Das müssen Sie
     meinen Chef fragen, aber mit ein paar hundert Euro sind Sie dabei, fürchte
     ich. Das heißt, wenn Sie so viel noch investieren möchten. Das
     Auto hat die besten Tage schon hinter sich.« Kuhnert grinste ein
     wenig unbeholfen.
    »Na hören Sie mal«,
     knurrte Ulbricht und streichelte dem Vectra fast zärtlich über
     das staubige Dach. »Das ist ein Liebhaberfahrzeug!«
    »Sieht man ihm gar
     nicht an«, entgegnete Kuhnert mit einem Blick in das unaufgeräumte
     Wageninnere. Dann zuckte er die Schultern. »Aber es ist Ihre
     Entscheidung.«
    »Wir haben schon eine
     Menge durchgemacht, der Opel und ich.«
    »Ist 'ne Bullenkutsche
     gewesen, was?«
    Nicht schon wieder, dachte
     Ulbricht, aber er nickte. »Ja, das war er mal.«
    »Hm. Ich hätte
     Ihnen sonst ein gutes Angebot gemacht.« Kuhnert deutete mit dem Kinn
     auf den roten Porsche, dessen Lack in der Sonne glänzte. »Es
     sieht nicht aus, als wären Sie auf den Vectra angewiesen.«
    »Ist nur ein Leihwagen«,
     brummte Ulbricht ein wenig verärgert. Ihn wurmte es, dass man mit
     alten Autos nicht gern in Werkstätten gesehen war.
    »Außerdem - was
     wollen Sie mit dem Wagen, wenn er doch die besten Tage längst hinter
     sich hat?«
    »Ich hatte einiges Pech
     in den letzten Tagen«, erwiderte Kuhnert ein wenig verlegen. »Das
     Interesse an Ihrem Wagen ist privater Natur, wenn Sie so wollen. Ein
     Freund hat meinen Wagen verschrottet, und nun ist ein altes Fahrrad mein
     einziges

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