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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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für
     die folgende Nacht gebucht. Und obwohl sie sich eigentlich nicht in der
     Stimmung befunden hatte, einem Mann angenehme Stunden zu bereiten, so war
     sie Geschäftsfrau genug, um an das üppige Honorar zu denken. Und
     als sie den Namen des Kunden hörte, klingelte in Gedanken bereits
     ihre Kasse. Da ließ sich, so war sie sicher, bestimmt der eine oder
     andere zusätzliche Euro verdienen. Allein aus diesem Grunde hatte sie
     den schrecklichen Tag so gut es ging verdrängt, hatte sich geduscht
     und umgezogen; so, wie es der Kunde gewünscht hatte. Eine gute
     Stunde, nachdem sie in Hehlen angekommen war, hatte sie sich auf den Weg
     gemacht, um den Termin in der Villa des Kunden wahrzunehmen. Den blauen
     Fleck und die Wunde hatte sie so gut es ging mit Schminke überdeckt,
     den Schmerz verdrängte sie.           
    Dass er sie zu Hause empfing,
     verwunderte sie nicht; es war ihr lieber als ein Treffen in einer Bar oder
     in einem anonymen Hotelzimmer. Nun stand sie vor dem Haus, atmete tief
     durch und drückte den vergoldeten Klingelknopf neben der Eingangstür.
     Drinnen schlug ein tiefer Gong an. Hinter
     der getönten Scheibe näherte sich ein Schatten, es wurde geöffnet.
    Sie erkannte ihn sofort
     wieder, sagte aber nichts. Sie stand einfach da, sagte »Hallo«
     und lächelte ihn entwaffnend an. An seinem Blick merkte sie, dass sie
     ihm gefiel und dass er keine Bedenken hatte, sie ins Haus zu lassen.
    »Du siehst großartig
     aus.« Er machte den Eingang frei und ließ sie eintreten.
    Sie lächelte charmant.
    »Danke. So, wie du es
     magst.«
    »Ja.« Nachdem sie
     eingetreten war, warf er einen Blick hinaus, fast so, als wolle er sich
     vergewissern, dass sie nicht beobachtet worden waren. Dann drückte er
     die schwere Tür ins Schloss, legte einen massiven Riegel und eine
     Panzerkette vor.
    Im nächsten Augenblick fühlte
     sie sich wie in einer Falle. Doch sie überspielte ihre Unsicherheit
     mit einem koketten Lächeln. »Angst?«
    Er schüttelte den Kopf.
     »Nur ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis.«
    Sie ließ sich von ihm
     den Mantel abnehmen und bemerkte, wie er ihren dezenten Parfümduft
     durch die Nase einsog. Spürte seine Blicke auf ihrem Körper und
     fühlte sich gleich eine Spur sicherer. Zu einem figurbetonten dunklen
     Rock, der eine Handbreit über dem Knie endete, trug sie schwarze
     Pumps und halterlose Nylons; dazu eine weiße Bluse, deren obere Knöpfe
     sie bewusst geöffnet hatte, um ihm einen Blick in ihr Dekolleté
     zu erlauben.
    Sie folgte ihm in ein großzügiges
     Wohnzimmer und nahm auf der ledernen Couch Platz. Er blieb stehen und
     beobachtete, wie der Saum ihres Rockes höherrutschte und den Blick
     auf zwei schöne Beine in dunklen Nylonstrümpfen preisgab. Sie
     gefiel ihm, das war die halbe Miete, dachte sie triumphierend.
    An einer Wand gab es einen
     überdimensionalen Fernseher der neuesten Generation, in jeder Ecke
     des Raumes stand ein Lautsprecher, der wahrscheinlich für Hörgenuss
     in Kinoqualität sorgte. Die gegenüberliegende Wand wurde von
     einem gemauerten Kamin beherrscht, ansonsten gab es ein kleines Sideboard
     und einen gläsernen Tisch. In einem Regal erblickte sie eine kleine
     Hi-Fi-Anlage. Die Nachmittagssonne fiel durch das große Fenster in
     den Raum und tauchte ihn in ein warmes, angenehmes Licht. Sie blickte sich
     um und fühlte sich wohl bei ihm. Kein Bild einer Frau, kein Hinweis
     auf Familienangehörige. Anders hatte sie es nicht erwartet. Langsam
     senkte sich ihr Puls, und sie versuchte sich auf das bevorstehende Geschäft
     zu konzentrieren.
    Er war an das Sideboard
     getreten und hatte es geöffnet. Darin befand sich eine kleine Bar.
    »Was möchtest du
     trinken?«
    »Ich nehme einen Sekt,
     wenn du hast.«
    »Natürlich.«
     Er öffnete eine Flasche trockenen Sekt und schenkte ihr ein Glas ein.
    Sich selbst schenkte er einen
     Schluck schottischen Whisky ein, dann kam er mit beiden Gläsern zum
     Tisch und reichte ihr den Sekt. Sie bemühte sich, das Zittern ihrer
     Hand zu verbergen, als sie nach dem Sektglas griff.
    Schweigend prosteten sie sich
     zu.
    »Ich habe leider nicht
     viel Zeit heute«, sagte er mit einem tiefen Bedauern, während
     er ihr einen verschlossenen Briefumschlag reichte. »Ich möchte
     dich bar bezahlen. Nicht auszudenken, wenn meine Kre-ditkartennummer in
     deiner Buchhaltung auftaucht.«
    Sie nahm das Kuvert an sich
     und ließ es kommentarlos in ihrer kleinen Handtasche

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