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Tödlicher Vatertag

Tödlicher Vatertag

Titel: Tödlicher Vatertag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fügte Silvie Woeber noch hinzu. Da der Salat serviert wurde, mußten wir unser Vorhaben bis nach dem Essen aufschieben.
    Wir aßen schweigend. Jeder von uns hing seinen Gedanken nach. Und es waren bei den drei Witwen keine fröhlichen. Es fiel mir besonders bei Brigitte Buchwald auf, die sich hin und wieder verstohlen eine Träne aus den Augenwinkeln wischte.
    Ich war zuerst mit meiner kargen Mahlzeit fertig, schob den Teller zur Tischmitte hin und wollte das Glas leeren, als jemand quer durch den Speiseraum eilte.
    Es war Herr Contini, und er machte einen sehr aufgeregten Eindruck. Als er neben unserem Tisch stehenblieb und sich für die Störung entschuldigte, konnte jeder sehen, wie blaß sein Gesicht war.
    »Ist etwas passiert?« fragte ich.
    »Das kann man wohl sagen. Deshalb bin ich auch zu Ihnen gekommen.«
    Er schluckte. »Man kann es als unerklärlich oder schrecklich bezeichnen.« Der Reihe nach schaute er bei seinen nächsten Worten in die Gesichter der drei Witwen. »Die… die Gräber Ihrer Männer sind leider leer«, sagte er mit flüsternder Stimme…
    ***
    Die Gräber Ihrer Männer sind leer!
    An die Worte mußte ich denken, als die Frauen und ich uns auf dem Weg zum Friedhof befanden. Von einem Augenblick zum anderen waren die drei wie verwandelt gewesen. Angst, ein ungemein starker Nervendruck, sogar Panik hatte sie erfaßt. Mich hatte es Mühe gekostet, sie einigermaßen zu beruhigen, doch einen Vorwurf konnte ich ihnen nicht machen. Es mußte schrecklich für sie gewesen sein, so etwas zu hören und jetzt noch präsentiert zu bekommen.
    Die schlimme Tatsache schien sich bisher noch nicht herumgesprochen zu haben, denn ich sah keinen Menschen am Friedhof, der vielleicht auf uns gewartet hätte. Nur das Tor stand offen.
    Wir hatten eine Begleitung des Herrn Contini auch abgelehnt. Stumm schritten wir durch die Reihen gepflegter Gräber. Selbst das Weinen meiner Begleiterinnen war verstummt.
    Brigitte Buchwald war vorgegangen. Sie lief sehr schnell. Manchmal sprach sie auch. Verstehen konnte ich allerdings nichts. Ihre Männer lagen in der hintersten Ecke des kleinen Friedhofs. Die Gräber wirkten wie abgeteilt oder inselartig, denn sie waren von drei Seiten durch Büsche eingegrenzt. Den Abschluß bildete dann noch die Mauer.
    Fast wäre ich gegen Brigitte Buchwald gelaufen, so plötzlich stoppte sie ihre Schritte und preßte die Hände gegen die Wangen. »Mein Gott, das stimmt wirklich!« ächzte sie.
    Auch die anderen traten näher.
    Rasch stützte ich Silvie Woeber, denn sie hatte der Schock am härtesten getroffen. Sie weinte, schüttelte den Kopf und lehnte sich an mich. Evelyn Binussek stand da und starrte ins Leere. Sie bewegte sich überhaupt nicht. Nur ihre Lippen zuckten, und in ihren Augen stand ein unnatürlich leerer Ausdruck, als wäre sie mit ihren Gedanken ganz woanders.
    »Mein Gott, das kann doch nicht möglich sein«, hörte ich Silvie Woeber flüstern. »Das ist wider die Natur.«
    Da hatte sie völlig recht. Aber was wußte sie schon von der Schwarzen Magie? Dieser gefährlichen Mystik, die im Untergrund lebte und immer wieder versuchte, in den Kreislauf der Menschen einzugreifen, um alles für sich zu gewinnen, denn als Endziel stand die Beherrschung der Welt durch das Böse.
    Es gab viele Menschen, die davon wußten und dagegen ankämpften, auch mit unterschiedlichen Mitteln, das gebe ich zu. Bei mir, der ich direkt in der vordersten Linie stand, kam es immer wieder zu gefährlichen Auseinandersetzungen mit den Dienern der Hölle. Ob es nun Zombies, Vampire, Werwölfe, Ghouls oder ganz einfach starke Diener eines noch mächtigeren Dämons waren.
    Dazu gehörten natürlich auch die Zombies. Sie waren gefährlich, weil sie direkt auf die Menschen losgingen und diese sich gegen dieses Grauen kaum wehren konnten.
    Ich wußte, wie man sie erledigen konnte, aber als viel schlimmer empfand ich die nicht sichtbare Bedrohung mächtiger Gegner, wozu ich auch den Teufel zählte.
    Silvie Woeber löste sich von mir, holte ein Taschentuch hervor und schnäuzte ihre Nase. »Es ist so schrecklich, so unbegreiflich«, schluchzte sie, »man kann es wirklich nicht glauben, obwohl ich es mit eigenen Augen sehe.«
    Wir alle standen da und schauten auf die Gräber, die anders aussahen als normal.
    Von unten her waren sie aufgewühlt worden. Gewaltige Hände schienen sich den Weg freigeschaufelt zu haben und hatten auch die Oberfläche verändert. Als hätte jemand mehrere Male hintereinander ein

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