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Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Titel: Tödliches Experiment: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Osborn
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sodass dieser von diesem Stand aus weiterforschen konnte. Sie beschloss, im Frühjahr einmal zum Borg-Harrison-Labor hinüberzufahren, sich alles anzusehen und dann eine Entscheidung zu treffen.

5
    Admiral Walter Burnleigh spürte den Aufstand auf der ganzen Linie. Die Atmosphäre des eichengetäfelten Sitzungszimmers, in dem sämtliche zwölf Aufsichtsratsmitglieder an dem langen Tisch stumm auf seine Rede warteten, war geladen. Sogar die ausdruckslosen Gesichter seiner verschiedenen Vorgänger, die der Nachwelt in teuren Ölgemälden erhalten waren, schienen ihn anzuklagen.
    Als Vorsitzender hatte er während der letzten paar Monate reichlich Zeit gehabt, sich ausführlich mit den Ursachen dieser Schwierigkeiten zu befassen und sich darauf vorzubereiten. Vor fünf Jahren hatte er den Aufsichtsrat unter Druck gesetzt, das gewohnte Terrain der sozial wirtschaftlichen und militärischen Forschung zu verlassen, auf dem die Borg-Harrison-Stiftung ihr großes Ansehen aufgebaut hatte, und zwölf Millionen Dollar für ein spezielles Hirnforschungsprogramm zu bewilligen. Ein Erfolg dieses Programmes, so hatte er versprochen, könnte Amerika durchaus die unangefochtene Hegemonie in der Welt verschaffen.
    Aber die Zeit wurde knapp. Das Programm hätte jetzt fertig gestellt sein sollen; die Forscher benötigten aber tatsächlich noch mindestens ein Jahr, um konkrete Ergebnisse zu liefern, und wie aus dem heute jedem Mitglied in einer goldgeprägten Mappe vorgelegten Zahlenmaterial hervorging, hatte das Programm bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt aufgrund der gewaltig anwachsenden Inflation achtunddreißig Millionen Dollar gekostet. Das gesamte Jahresbudget der Borg-Harrison-Stiftung machte zwar zwanzigmal so viel aus, aber der Betrag für die Forschungen in dem Labor, das die Stiftung von den NationalInstitutes of Health in Bethesda mietete, überstieg die Mittel für alle anderen Programme, abgesehen von denen für Waffenversuche und die Analyse sowjetischer Satellitenmanöver. Borg-Harrison stellte – angesichts der wirtschaftlichen Probleme im ganzen Land – keine Ausnahme dar und die gedruckten Zahlen stachen in die Augen wie hässliche Wunden.
    Burnleigh wusste, dass der Aufsichtsrat seine Führung während der vergangenen Jahre sowie seinen Einfluss im Weißen Haus hoch einschätzte und ihn die enormen Budgetüberschreitungen verteidigen lassen würde. Schließlich hatten die Herren ja auch die absolute Geheimhaltung akzeptiert, die er den Forschungen auferlegt hatte. Keiner der zwölf am Tisch wusste irgendetwas Genaueres über das Projekt, dessen Ziele ausgenommen. Und sie würden sich wieder von ihm überzeugen lassen.
    Allerdings war da noch etwas Anderes. Wie das bei Aufsichtsräten häufig der Fall ist, waren sie trotz all ihrer Klugheit wie eine Herde Schafe. Zum Teil war er daran selbst schuld. Er hatte sie dazu gemacht. Und wenn sie sich von ihm führen ließen, so konnten sie auch jemand Anderem folgen. Eine Stimme, die im entscheidenden Augenblick vielleicht lauter war als die seine, eine Stimme, die möglicherweise schon beim Lunch, am Telefon oder auf dem Golfplatz die entsprechenden Vorgespräche geführt hatte, konnte sie in die entgegengesetzte Richtung treiben.
    Er war ziemlich sicher, dass einer von ihnen genau das vorhatte. Er war sogar sicher, wer es war. Er musste diesen Mann unschädlich machen.
    Er wartete noch einen Augenblick und rückte seine randlose Brille zurecht. Jahre zuvor hatten seine Augen bei Atomversuchen am Eniwetok Atoll Schaden gelitten,daher waren die Gläser getönt. Er fand, dass dies ein Vorteil war. Auf diese Weise war es für die Anderen schwieriger, einen vielleicht verräterischen Gesichtsausdruck zu deuten.
    Er blickte auf die ergrauenden oder kahlen Köpfe und auf die gefurchten Gesichter, die Augen, die ihn ansahen. Diese Leute repräsentierten einen breiten Querschnitt durch Industrie und Handel des ganzen Landes: Trans United Airlines, Universal Dynamics and Aero Space, die riesige Maklerfirma Connors, Rosenstein and Saul, Texas and Southwestern Petro Chemical, Continental Micro Communications und andere. Viele leisteten ihren Beitrag zu der Stiftung, zu deren Kunden das Pentagon, das Außenministerium und der Nationale Sicherheitsrat zählten.
    Lautlos holte er Luft und sagte: „Die Zahlen, die uns vorliegen, sind tatsächlich beunruhigend, und ich verstehe Ihre Besorgnis. Aber ich versichere Ihnen, dass unsere Forschungen nun endlich knapp vor einem großen

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