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Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Titel: Tödliches Experiment: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Osborn
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Durchbruch stehen.“
    Er hielt inne, um ein bestimmtes Aufsichtsratsmitglied anzublicken, einen trockenen, emotionslosen Mann Mitte sechzig mit dunklen Ringen um die kalten Augen und blassen, knochigen Händen, die aussahen, als kannten sie keine Gnade. Er war der Präsident der Union Credit and Commercial Trust Company, einer Holding Gesellschaft mit Majoritätsanteilen an einem Dutzend der führenden Banken, die ihrerseits große Anteile an den meisten Industrieunternehmen des Landes besaßen.
    Burnleigh setzte ein gespieltes Lächeln auf und fuhr fort: „Ich glaube aber, dass wir uns in so ziemlich der gleichen Lage befinden wie viele unserer führenden Banken hinsichtlich ihrer Kredite an Entwicklungsländer. Wenndie Schuldner ihren Verpflichtungen nicht nachkommen können, so vertrauen die Banken in den meisten Fällen auf die guten Gründe, aus denen die Kredite überhaupt aufgenommen wurden, und zeigen Nachsicht.“
    Das grenzte an Naivität. Er hatte absichtlich so gesprochen, überzeugt, dass der Banker der Versuchung nicht widerstehen könnte, ihn zu korrigieren.
    Er hatte recht.
    Der Mann sprach voller Herablassung und mit einer Siegessicherheit, die er nicht verbergen konnte. „Herr Vorsitzender, es tut mir leid, aber ich habe gewisse Schwierigkeiten mit Ihrer Schlussfolgerung. Gläubigerbanken sind manchmal dazu bereit, ihre Kredite anzupassen, aber nur dann, wenn sie die wirtschaftliche Zukunft ihrer Schuldner genau einschätzen können. Ich sehe hier keinerlei Parallele zu der Tatsache, dass man unseren Aufsichtsrat ständig im Unklaren darüber lässt, wofür unser Geld ausgegeben wird. Ich glaube, wir sind alle der vagen Erklärungen müde, wie die Denkfähigkeit des menschlichen Gehirnes verdoppelt werden könnte und dass diese in seiner Bedeutung der Nutzbarmachung des Atoms gleichkomme. Ich beantrage eine Abstimmung über die Fortsetzung der Forschungen.“
    Er wurde von den anderen unterstützt.
    Burnleigh lächelte kaum merklich. Er hatte den Richtigen gefunden. Bloß dessen Motive waren nicht deutlich geworden. Aber er kannte sie gut. Die Gründe seines Gegners waren durchaus selbstsüchtiger Natur. Der Erfolg des Programmes war untrennbar mit Burnleighs eigener Zukunft verknüpft. Sollte er scheitern, stünde der Vorsitz der Borg-Harrison-Stiftung und die gesamte damit verbundene indirekte politische Macht zur Disposition.
    Burnleigh nickte. „Natürlich. Wir werden abstimmen. Vorher aber hat der Vorsitzende noch eine letzte Bemerkung zu machen.“
    Die Augen des Bankpräsidenten am anderen Ende des Konferenztisches leuchteten einen Augenblick lang triumphierend auf. Burnleigh wusste genau, was der Kerl dachte: Dass er den Vorsitzenden in eine Position gezwungen habe, in der dieser durch ein Rücktrittsangebot die Abstimmung für sich zu entscheiden suchen würde. Das stimmte auch. Was er nicht wusste, war, dass sich sein Schachzug gegen ihn selbst richten würde.
    Burnleigh dankte im Stillen seinem Schicksal für die drei Jahre, in denen er Direktor der CIA gewesen war und sich in dieser Organisation gute Freunde geschaffen hatte.
    Er begann betont unverfänglich: „Zuerst möchte ich eine Frage klären, die mich zutiefst beunruhigt – und leider muss ich dazu wieder das Bankwesen heranziehen, auch wenn dies diesmal wohl nicht vergeblich sein wird.“ Er schenkte dem Banker noch ein Lächeln und wandte sich dann den anderen Mitgliedern zu: „Durch Verbindungen zur CIA habe ich vor Kurzem Folgendes erfahren. Im Rahmen einer geheimen Mission in einem afrikanischen Entwicklungsland, bei der viele Millionen Dollar und eine amerikanische Privatbank als Verteilerorganisation mit im Spiel waren, stellte sich heraus, dass ein Beamter dieser Bank seine Stellung als Treuhänder dazu benutzte, etwas von diesen Geldern in finanzielle Gebiete zu lenken, die für ihn selbst ertragreich waren, nicht aber für die Interessen und Ziele der Vereinigten Staaten von Amerika.“
    Er wartete die Wirkung seiner Worte ab und fuhr dann fort: „Kann es sein, dass unser Aufsichtsrat der Meinungist, ich als Vorsitzender verführe ähnlich mit den von Ihnen für die Gehirnforschung bereitgestellten Geldern? Angesichts der ungeheuren Bedeutung dieser Arbeiten ist dies für mich der einzige vorstellbare Grund dafür, dass Sie ihren Abbruch wünschen.“
    Er erzielte die gewünschte Wirkung. Der Bankpräsident erbleichte sichtlich. Die Aufsichtsratsmitglieder sahen verstört drein.
    „In diesem Fall“, fügte er

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