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Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Titel: Tödliches Experiment: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Osborn
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die er unbedingt tragen will.“ Sie merkte, dass Michael ihr nicht wirklich zuhörte, und erriet die Ursache. Sie hatten den strikten Grundsatz aufgestellt, an den Wochenenden nicht an das Labor zu denken, er aber war in Gedanken bei der Arbeit.
    „Michael, du mogelst, nicht wahr?“
    „Stimmt. Entschuldige.“ Er lächelte sie entschuldigend an.
    Er hatte sich auf einer Sonnenmatte ausgestreckt und sie setzte sich nun neben ihn. „Also, woran hast du denn gedacht?“
    „Das Übliche. Wie wir uns Burnleigh vom Leibe halten können.“
    Katherine zwang sich zu lächeln. „Bellende Hunde beißen nicht und Burnleigh ist einer von ihnen.“
    „Diesmal ist es anders, glaube ich. Letzten Herbst gab er uns achtzehn Monate, jetzt haben wir nur noch ein Jahr.“ Er machte eine hilflose Handbewegung. „Je mehr wir unsere EGs überlasten, desto größere Schwierigkeiten bekommen wir. Der verdammte Druck hat genau die gegenteilige Wirkung.“
    Katherine antwortete rasch: „Hör zu, Michael, Schluss damit. Wir werden’s schaffen. Du weißt das und ich weiß es auch. Und nach allem, was wir bereits über Flemmings ABE wissen, werden die Ergebnisse unsere wildesten Träume übertreffen. Wann hören wir von McCullough?“
    Michaels Antwort klang ausweichend. „Ich weiß es nicht sicher. Morgen Abend gehe ich mit ihr essen.“
    Katherine konnte ihren plötzlichen Unmut nicht verbergen.„Essen? Wozu? Um Himmels willen, das ist doch keine große Sache. Warum kannst du sie nicht einfach fragen: ja oder nein? Michael, die Sache ist doch wichtig! Schließlich hat sie seit Dezember Gelegenheit gehabt, sich zu entscheiden.“
    Er antwortete nicht direkt, sondern runzelte die Stirn und sagte: „Katherine, manche Leute darf man einfach nicht unter Druck setzen, das weißt du.“
    Katherine schluckte eine Entgegnung hinunter. Sie brauchten Susan McCullough. Dringend. Aber sie hatte ein schlechtes Gefühl ihretwegen, hatte es immer schon gehabt, und das nicht nur wegen des Sicherheitsrisikos, das Susan in puncto Geheimhaltung vielleicht darstellen würde. Als sie vor Kurzem Susans Werdegang überprüft hatten, waren sie auf einen im Jahr vorher in einer Zeitschrift veröffentlichten Artikel gestoßen. Ein Foto zeigte Susan als eine verführerisch schöne, junge Frau. Schmal und wild, irgendwie typisch für den Mittleren Westen. Katherine hatte den Verdacht, Michaels ausweichende Antworten könnten darauf zurückzuführen sein, dass er für Susan McCullough ein wenig mehr als bloß berufliches Interesse aufbrachte. Im tiefsten Inneren kam sie zu dem Schluss, dass Michael bereits ein Verhältnis mit Susan haben konnte, wenn er tatsächlich ein Auge auf sie geworfen hatte. Denn er hatte immer bekommen, was er wollte. Katherine bemerkte plötzlich die Ironie der ganzen Sache. Sie beschuldigte ihn zu schwindeln, weil er an die Arbeit dachte. Es konnte aber auch etwas weitaus Ernsteres sein.
    Sie zwang sich nochmals zu lächeln. „Nun, dann überrede sie eben.“
    Er antwortete nicht. Er hatte die Augen wegen der Sonne geschlossen und schloss auf diese Weise auch sie aus.
    Katherine schenkte Wein ein und dachte: Du benimmst dich dumm und machst aus einer Mücke einen Elefanten. Lass das lieber ihn tun. Ihr Unmut verflüchtigte sich allmählich, ebenso das finstere Gefühl der Feindseligkeit. Sie dachte an Michael und sich selbst und an die Schwierigkeiten, in denen das Forschungsprogramm steckte.
    Sie beobachtete ihn, wie er wegdämmerte, und dachte daran, wie sie einander kennengelernt hatten. Es schien erst gestern gewesen zu sein, so lebendig war noch ihre Erinnerung daran: das Krankenhaus im Südwesten des Landes, wo sie als Assistenzärztin gearbeitet hatte; der blutbespritzte Operationstisch, und im grellen Licht der Operationslampen der Obdachlose, der bei einem Eisenbahnunfall fast in Stücke gerissen worden war; ihre Ehrfurcht vor Michaels Genie, das ein Leben rettete, das die meisten anderen Chirurgen aufgegeben hätten; seine lächelnde Geduld mit ihr, die eben erst von der Hochschule gekommen war und Panik hatte.
    Und später, nachdem sie ihre Assistenzarztzeit beendet hatte, sein Ärger darüber, dass sie sich der Psychiatrie zuwandte. „Du willst nur aus einem Grund Psychiater werden, Katherine: Weil dein Vater einer ist. Warum kannst du nicht einfach akzeptieren, dass er reich und berühmt ist, und du gehst deinen eigenen Weg? Als Chirurgin, zum Beispiel.“
    Schließlich hatte er sie während ihrer ganzen

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