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Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Titel: Tödliches Experiment: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Osborn
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psychiatrischen Ausbildung ignoriert. Das hatte sie noch mehr verletzt. Aber nach dem Abschluss ihrer Facharztausbildung hatte er sie aufgenommen und nie wieder kritisiert. In den fünf Jahren, die seitdem verstrichen waren, hatte sie lange und hart gearbeitet, ohne sich zu schonen, war die ganze Zeit über Michaels moralische Stütze gewesenund hatte so sein brillantes Talent in die richtige Richtung gelenkt. Sie hatte die Lösung all der endlosen, aufreibenden administrativen Fragen übernommen, die das Programm aufwarf, wie auch die sämtlicher Probleme, selbst der trivialsten, die es mit Burnleigh gab. Erfolg war für sie alles, darauf baute sie ihre ganze Zukunft und sie würde sie von nichts und niemandem zerstören lassen.
    Sie begann den Tisch abzuräumen. Sie mussten vorsichtig sein und durften sich nicht zu sehr darauf verlassen, dass Flemmings ABE Theorie Wunder wirken würde. Eher mussten sie sich bemühen, mit ihren eigenen Forschungsmethoden mehr zu erreichen. Die hohe Ausfallquote bei den EGs lähmte sie und die einzige Lösung, die Katherine sich vorstellen konnte, bestand darin, mehr Freiwillige zu finden. Gerade das aber wurde von Tag zu Tag schwieriger.
    Die ganze Zeit über schweiften Katherines Gedanken immer wieder zu Susan zurück. Nicht zu Susan als Konkurrentin. Sollte sie tatsächlich eines Tages zum Problem werden, so würde sie, das hatte sie beschlossen, eine Lösung finden. Es war die Wissenschaftlerin Susan, die Katherines Gedanken hauptsächlich beschäftigte. Sie hatte lange über Susans zukünftige Mitarbeit nachgedacht. Eines war dabei klar geworden: Ob es Susan nun gefiel oder nicht – wenn sie einmal im Labor war, so durfte sie nie wieder woanders arbeiten oder kündigen. Unter keinen Umständen. Wenn sie einen Vertrag mit Borg-Harrison unterschrieb, so würde es einer auf Lebenszeit sein.

7
    Weit oben in der Bucht hatte Luczynski das Boot an Land gezogen und Toni und er suchten auf einem kleinen, von Sumpfgras eingefassten Sandstreifen nach Muscheln, an einer Stelle, wo ein Bach in das salzige Wasser mündete. Es war ein reizender, einsamer Ort; Sumpfvögel waren aufgeflogen, als bei ihrer Ankunft eine in den schwankenden Binsen sitzende Rotdrossel ihren durchdringenden Schrei ausgestoßen hatte, ihre Flügel als grelle, blutrote Flecken im Grün.
    Toni war beunruhigt. Am Vorabend war sie zwar ein wenig betrunken gewesen, ansonsten aber hatte sie die Arbeit nicht einfach hinter sich gelassen, als sie alle in Michaels Mercedes geklettert und aus Washington geflohen waren. Sie standen unter zu starkem Druck und zu starker Druck, das wusste Toni aus Erfahrung, zog oft einen Zusammenbruch nach sich. Wenn Borg-Harrison je das Labor schließen sollte, wäre sie arbeitslos – und was dann?
    Al hatte sich hingehockt und untersuchte eine Muschel. Plötzlich sagte sie: „Al, wenn das Ganze eine Pleite werden sollte, wo würdest du dann hingehen?“
    Er stand auf. „Das Labor eine Pleite?“ Er war sofort auf der Hut.
    Oh Gott, dachte sie, jetzt haben wir sogar schon voreinander Geheimnisse. „Wenn die EG Forschungen eingestellt werden und nur noch Katzen, Affen und Fische verwendet werden. Das gewöhnliche Zeug eben.“
    „Ich weiß nicht“, antwortete er, während er nervös mit seiner Muschel spielte. „Ich lebe gern in Washington. Wahrscheinlich würde ich hier bleiben.“
    Sie sagte bedeutsam: „Glaubst du, dass dich irgendwer nehmen würde?“
    Diesmal blickte er sie scharf an. „Was, zum Teufel, meinst du damit?“
    „Ich meine“, erwiderte sie vorsichtig, „ob dich nach deinem Job im Labor jemand anstellen würde?“
    Er sah sie starr an, dann wandte er sich ab und mied ihren Blick.
    „Also, glaubst du das?“, fragte sie unnachgiebig.
    „Warum sollte man mich nicht anstellen?“
    „Ich habe nicht gesagt, dass man es nicht tun sollte“, fuhr sie fort. „Ich meinte, dass man es vielleicht nicht tun würde, denn das, was wir machen, könnte den Leuten einen gehörigen Schrecken einjagen. Viele wären darüber vielleicht zutiefst beunruhigt. Und nicht nur Ärzte.“
    „Ach, Toni, übertreibst du da nicht ein bisschen? Und außerdem, wie sollten sie es je herausfinden?“
    „Nun, angenommen, sie finden es nicht heraus – was würdest du ihnen denn erzählen? Dass du während der letzten fünf Jahre als Taxifahrer gearbeitet hast? Du weißt sehr gut, dass sofort jemand quatschen würde, wenn man das Labor schließen sollte. Und du kennst die Mediziner. Innerhalb

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