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Tödliches Labyrinth

Tödliches Labyrinth

Titel: Tödliches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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sie gezielt beobachtete, nahm sich Leah doch Zeit, um sich in aller Ruhe umzusehen. Hier und da blieb sie vor einem Schaufenster stehen, und hin und wieder betrat sie auch eines der Geschäfte, um sich das Angebot genauer anzuschauen.
    Was Leah jedoch tatsächlich suchte, waren die beiden Privataufzüge, die angeblich ins oberste Stockwerk fuhren.
    Der gesunde Menschenverstand sagte ihr, dass sie sie sehr wahrscheinlich nicht dort finden würde, wo sich die Menschenmassen auf den Boulevards drängten. Dennoch wollte sie sicher sein, nichts zu übersehen. Schließlich war es durchaus auch denkbar, dass sich die Aufzüge in einem der kargen Korridore befanden, durch die die Lieferanten zu den einzelnen Geschäften gelangten.
    Nachdem sie die Promenade im Erdgeschoss komplett abgesucht hatte, blieb Leah unschlüssig stehen und warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Sie hatte drei Stunden benötigt, um den Boulevard von einem Ende bis zum anderen zu erkunden – und das war nur das Erdgeschoss. Sie war noch nicht einmal bis zu den Versorgungskorridoren vorgedrungen. Außerdem war sie noch nicht mit dem Glasaufzug auf die Zwischenebene gefahren, wo es weitere Restaurants und Geschäfte gab.
    Sie seufzte schwer. So gern sie ihren Erkundungsgang fortgesetzt hätte, so sehr musste sie auf die Zeit achten. Es war bereits nach vier Uhr, und für den Abend war sie mit Hawk verabredet. Dafür musste sie sich noch frisch machen, die Haare waschen und sich umziehen. Widerwillig beschloss sie, ihre Nachforschungen auf den nächsten Tag zu verschieben. Ansonsten würde sie nicht zeitig fertig sein, wenn am Abend ihr Chef kam, um sie abzuholen.
    Nachdem Leah in die Suite zurückgekehrt war, untersuchte sie aufmerksam ihren Schrank. Zu ihrer großen Erleichterung war das Haar noch an der Stelle, an der sie es festgemacht hatte. So wie es aussah, hatte sich niemand mit dem beschäftigt, was sich in ihrem Schrank befand.
    Erst als sie laut auflachte, da sie sich unwillkürlich fragte, ob sie wohl noch ein einziges Haar auf dem Kopf haben würde, wenn sie aus dem Sand Castle in ihr Haus zurückkehrte, wurde ihr klar, wie nervös und angespannt sie war.
    “Reiß dich gefälligst zusammen, Leah!” ermahnte sie sich. “Selbst wenn du ganz offensichtlich
nicht
das Zeug zur Geheimagentin hast, kannst du es dir nicht leisten, die Nerven zu verlieren! Sonst wirst du niemals die Wahrheit über deinen Großvater erfahren!"
    Das wusste sie – niemand musste sie daran erinnern. Und doch wünschte sie sich, dass man nicht ausgerechnet ihr auferlegt hätte, das Konsortium zu entlarven.
    Aber es gab niemanden außer ihr, der das machen konnte.
    Ihre Eltern waren für solche Aktionen schon zu alt. Und selbst wenn das nicht der Fall gewesen wäre, bestand das Risiko, dass zumindest einige der Männer, die die Macht an sich gerissen hatten, ein sehr gutes Gedächtnis besaßen und sich daran erinnern konnten, dass Jim und Faith Tallcloud für Roland und Natalie Marlowe tätig gewesen waren.
    Leah wusste, dass sie sogar selbst ein gewisses Risiko einging, indem sie sich bei MMI als Leah Tallcloud vorgestellt hatte. Doch nach langer Diskussion waren sie und ihre Eltern zu dem Schluss gekommen, es sei immer noch die beste Vorgehensweise. Sie hätte sich zwangsläufig verdächtig gemacht, wenn sie unter einem falschen Namen bei MMI gearbeitet hätte und jemand durch Zufall auf diese Tatsache aufmerksam geworden wäre.
    Tallcloud war bei den Nachfahren der amerikanischen Ureinwohner in dieser Region ein recht häufig vorkommender Nachname, und es gab nichts, was auf ihre Verbindung zu Jim und Faith hätte hinweisen können. Sollte sich tatsächlich jemand die Mühe machen und nachforschen, wer ihre Eltern waren, dann hätte sie bei MMI vermutlich ohnehin schon Misstrauen geweckt.
    Sie machte das Licht im Badezimmer an und drehte den Wasserhahn an der Badewanne auf. Auf dem Tresen stand ein Korb mit Toilettenartikeln aller Art, aus dem sie eine kleine Flasche Schaumbad nahm, das sie ins Wasser gab. In dem Korb fanden sich auch Shampoo und Spülung sowie ein Einwegrasierer und Rasierschaum.
    So wie es aussah, hatte das Sand Castle an alles gedacht, was die Gäste im Badezimmer benötigten. Allerdings konnte sich das Hotel auch jegliche Form von Großzügigkeit leisten, immerhin nahm es Jahr für Jahr etliche Millionen ein – nicht nur von den Gästen, die hier übernachteten, sondern in erster Linie aus dem Kasino.
    Wohin Hawk sie heute Abend ausführen

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