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Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Aber ich habe dich nicht bewusst wahrgenommen, du mich schon. Sie notierte:
    »Wo könnte er wohnen? Hier im Haus oder in der nähren Umgebung?
    Wo arbeitet er? Im Supermarkt, wo ich immer einkaufen gehe und wo ich manchmal vor der Tür an der Imbissbude eine Currywurst esse?
    Aber woher weiß er von meiner Vorliebe für Rinderbraten? Aus dem Supermarkt kann das keiner wissen, weil ich. nie Fleisch kaufe.
    Wo war ich in der letzten Zeit gewesen, wo mehrere Personen waren?
    Mit wem habe ich mich zwanglos unterhalten? Woher hat er meine E-Mail-Adresse im Büro? Richter behauptet, der Täter bewundere mich. Aber warum? Irrt Richter sich? Und was bedeutet das Kürzel F. R.? Friedrich Richard ist erfunden.
    ER. Er hat unterschrieben mit - Ihr FR. - F. R., FR., F. R. Ich kenne keinen mit den Initialen F. R. Er ist nicht mein F. R aber er fühlt sich offenbar so. Also doch Verbundenheit. Vielleicht.
    Warum schneidet er seinen Opfern die Kehle durch und weidet sie aus? Er kopiert Jack the Ripper.
    Warum kopiert er Jack the Ripper? Keine Ahnung. Vielleicht eine alte Affinität, vielleicht hat er zu viel über ihn gelesen und denkt jetzt, er sei Jack the Ripper.
    Was hat ihn dazu gebracht, diese abscheulichen Taten zu begehen? Demütigung? Lieblosigkeit? Verlust? Wird er nicht beachtet oder genügend gewürdigt?
    Hatte er eine Frau oder Freundin, die eine Hure war, ohne dass er davon wusste?
    Richter sagt, er sei überdurchschnittlich intelligent und lebe in geordneten Verhältnissen. Sprachlich gewandt. Netter Nachbar? Möglich.
    Einzelgänger oder in fester Beziehung? Eher Einzelgänger, auch wenn Richter anderes behauptet.
    Probleme mit Frauen? Sehr wahrscheinlich. Will er ein Exempel statuieren? Nein, zu viele Morde. Ritual? Sehr wahrscheinlich. Wurde er missbraucht oder misshandelt? Nein, glaub ich nicht.
    Psychopath? Ja! Bestraft er seine Opfer? Ja.
    Bestraft er aber auch jemand anderen? Gut möglich. Aber warum diese Verstümmelungen? Lust, Befriedigung? Möglich.
    Wer kann bei so etwas Lust verspüren? Keine Ahnung. Rache? Für was? Oder an wem? Keine Ahnung. Warum schminkt er seine Opfer so seltsam? Keine Ahnung. Sie sehen aus wie Clowns oder Gruselpuppen. Oder auch schlampige Huren.
    Warum schreibt er mit Blut -Huren sterben einsam- an die Wand? Er hasst Huren. Aber warum?
    Jack the Ripper hat auch nur Huren getötet. Also doch Verbindung zum echten Ripper.
    Hat er im Winter nur geübt? Warum? Wollte er ausprobieren, ob es leicht ist, einen Mord zu begehen? Möglich. Sexuelle Probleme? Möglich. beobachtet er seine Opfer? Sehr wahrscheinlich. Nimmt er vorher Kontakt zu ihnen auf? Wahrscheinlich. Art der Kontaktaufnahme? Internet, Annoncen, Begegnungen in Restaurants, Bars, Discos etc. Äußeres Erscheinungsbild? Vertrauenswürdig. Beobachtet er mich? Sehr wahrscheinlich. Will er mich töten? Keine Ahnung, hoffe nicht. Was hat er mit dem Mord vor siebzehn Jahren zu tun? Keine Ahnung.
    Hat sein Vater oder sein Bruder einen Mord begangen? Keine Ahnung. Gibt es ein Mördergen? Ich hoffe nicht.
    Will er wirklich, dass ich ihn finde? Hoffentlich! Oder spielt er nur mit mir und lässt mich in dem Glauben, mich zu verehren, in Wirklichkeit aber ist das nur ein Trick, um an mich heranzukommen? Woher kennen wir uns? Keine Ahnung.
    Wer kennt meine Vorlieben und meine Abneigungen und woher? Durch Beobachten. Aber wo? Ich hasse Nieren und liebe Rinderbraten.
    Wann habe ich das letzte Mal Rinderbraten gegessen? Bei Hellmers vor zwei Monaten. Und davor? Keine Ahnung. Currywurst? Sehr oft, zu oft.«
    Sie ließ sich zurückfallen und machte die Augen zu. Die rechte Hand tat ihr vom Schreiben weh, und sie dachte: Ich muss mir doch endlich einen PC zulegen. Oder ein Notebook. Vielleicht lerne ich ja übers Internet mal jemanden kennen, der mich so nimmt, wie ich bin.
    Sie war müde, und doch wusste sie, dass sie nicht würde schlafen können. Zu viele Gedanken waren in ihrem Kopf, die Mordserie, aber auch Georg Meister, dessen perfides Verhalten sie wohl nie verstehen würde. Nein, dachte sie, ich werde mich von einem wie dir nicht unterkriegen lassen. Du bist Vergangenheit.
    Mit einem Mal schoss sie hoch, ging noch mal ihre Liste durch und sagte leise zu sich selbst: »Hat der Mord vor siebzehn Jahren vielleicht doch etwas mit den jetzigen Morden zu tun? Und wenn, was? Was ist damals passiert? Ich werde die Akte sehr genau studieren, vielleicht komm ich dir so auf die Schliche. Ich werde einen Weg finden, dich aus der Reserve zu

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