Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
Vom Netzwerk:
Kosten, ohne auch nur den geringsten Teil zum Unterhalt beizutragen. Und wenn Nadine auch noch versuchte, ihn dazu zu bewegen, seinen Job an den Nagel zu hängen, tat sich in ihm ein schwarzes Loch auf. Auch wenn er nicht mehr wie früher mit Leib und Seele Polizist war, so war es doch seine ganz persönliche Freiheit, die er sich bewahren wollte und auch würde. Und irgend wann würde er mit Julia sprechen und ihr klarmachen, dass sie gleichberechtigte Partner waren.
    Er blieb noch eine Viertelstunde auf dem Parkplatz stehen und wollte gerade wenden, als er Viola aus der Seitenstraße kommen sah. Sie fuhr den Porsche. Hellmer blinkte dreimal kurz auf, und sie hielt neben ihm an.
    »Was machst du hier?«, fragte sie erstaunt.
    »Ich steh schon seit fast einer Stunde hier,«
    »Du hättest doch was sagen können, dann wär ich schon früher losgefahren. Fahr mir nach, oder willst du lieber bei mir mitfahren?«
    »Ich nehm meinen Wagen«, sagte er und wendete. Um Punkt sieben kamen sie an dem Restaurant in Neuisenburg an. Sie parkten nebeneinander auf dem großen Parkplatz, und er ging, wie es sich gehörte, vor Viola hinein. »Haben Sie reserviert?«, wurde er von einem Kellner geragt.
    »]a, haben wir«, antwortete Viola. »Hellmer, einen ruhigen Tisch für zwei Personen.«
    »Wenn Sie mir bitte folgen wollen «, sagte er und zeigte ihnen den Tisch und zündete eine Kerze an. »Was darf ich ihnen zu trinken bringen?«
    »Wir wählen noch«, erwiderte Viola und nahm Platz. Ihre Blicke trafen sich. »Und, hast du eine gute Ausrede gefunden?«
    »Sonst wär ich nicht hier. Und was sagt dein Mann, wenn du einfach so am Abend verschwindest?«
    »Wollen wir über unsere Ehen reden oder lieber den Abend genießen?«, fragte sie mit diesem leicht spöttischen Zug um den Mund, den er so mochte. Und dennoch rumorte das schlechte Gewissen mit Macht in ihm, hier mit einer der begehrenswertesten Frauen zu sitzen, die er kannte, während seine eigene Frau sich zu Hause um die Kinder und den Haushalt kümmerte. Er hatte Nadine angelogen, zum ersten Mal, seit sie verheiratet waren. Aber was machte das schon. Sie würde nie von diesem Abend erfahren, und er würde mit Viola nur zusammensitzen und sich mit ihr unterhalten. Nur unterhalten, unterhalten, unterhalten.
    »Du hast recht«, sagte Hellmer und lächelte etwas gequält.
    »Doch um dich zu beruhigen, mein werter Gatte hat sich in seinem Arbeitszimmer eingeschlossen und brütet über den Akten, die ihr ihm heute mitgebracht habt. Aber das ist längst nicht alles, er geht seine Wege und ich meine. Als wir uns kennenlernten, war ich überzeugt, wir würden auf einer Wellenlänge funken. Doch wie-heißt es so schön, Therapeut und Patientin, das geht nicht gut. Ich kann das nur bestätigen.«
    »Ist er gewalttätig dir gegenüber?«, fragte Hellmer plötzlich, der noch zu gut eine bestimmte Szene vom Vormittag in Erinnerung hatte.
    »Wie kommst du darauf?«, fragte sie ungewohnt ernst zurück.
    »Heute Vormittag hatte ich den Eindruck, als hätte er dir am liebsten eine runtergehauen.«
    Viola senkte den Blick und sah auf die Kerze, deren Flamme sich leicht bewegte. »Wechseln wir besser das Thema«, sagte sie leise.
    »Also ja. Der große Professor Richter schlägt Frauen. Das ist irgendwie verkehrte Welt, oder? Sag mir, wenn ich dir helfen kann.«
    »Mach dir keine Sorgen, ich komm damit zurecht. Er rührt mich ja sonst nicht an und ist eigentlich kein Schläger. Ihm ist zwei- oder dreimal die Hand ausgerutscht, weil er sich mir unterlegen fühlte.«
    »Das hat er dir gesagt?«, fragte Hellmer ungläubig. »Nein, gesagt nicht, höchstens mit den Händen, weil er mit Worten nicht mehr gegen mich ankam. Aber lassen wir das jetzt, ich werde sonst noch sentimental.«
    »Was trinken wir?«, fragte Hellmer und schlug die Getränkekarte auf.
    »Ich bevorzuge einen edelsüßen 2003er Riesling. Wir könnten uns eine Flasche bestellen, es sei denn, du magst keinen Wein.«
    »Wir haben zu Hause auch einen Weinkeller.«
    Sie blieben zwei Stunden, ein paarmal berührten sich ihre Hände, wobei immer Viola ihre auf seine legte. Je länger sie zusammen waren, desto stärker wurde sein Verlangen nach ihr.
    Als sie auf dem Parkplatz standen, fragte sie: »Und was machen wir nun? Ich hab noch keine Lust, nach Hause zu fahren, und du?«
    »Ich auch nicht, aber… «
    Sie stellte sich dicht vor ihm, ihr Atem streifte sein Gesicht, als sie sagte: »Ich habe eine Wohnung gleich hier in der Nähe. Du

Weitere Kostenlose Bücher