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Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Sei einfach nur still.«
    Julia Durant wandte den Kopf zur Seite und sah zum Fenster hinaus. Sie fuhren über die A 66, die Landschaft flog an ihnen vorbei. Sie hatte Tränen in den Augen, die sie verstohlen wegwischte, denn sie konnte und wollte nicht glauben, dass eine Bilderbuchehe wie die der Hellmers so mir nichts, dir nichts in die Brüche gehen sollte. Alles brach zusammen, ihn eigenes Leben und das der andern. Dazu diese grausigen Morde, diese unvorstellbare Brutalität, diese Kälte … Sie begriff nicht, was in den letzten Tagen vor sich ging. Alles stürzte auf einmal über ihn zusammen. Und nun war sie auch noch dabei, die Trennung ihrer besten Freunde zu erleben.
    »Wir sind gleich da«, sagte Hellmer und sah kurz zu Durant, die sich die Nase putzte. »Was hast du?«, fragte er. »Das geht dich nichts an.«
    »Julia, jetzt komm, mach kein Drama draus! Es geht doch nicht um dein Leben.«
    »Doch, in gewisser Weise schon. Halt mal da vorne an«, sagte sie und deutete auf eine Stelle, wo Hellmer gut parken konnte. Sie stieß die Tür auf und übergab sich. Ist dir nicht gut?«
    »Nein, verdammt noch mal, mir ist nicht gut! Und du kannst mich mal kreuzweise«, fuhr sie ihn an, nachdem sich ihr Magen wieder beruhigt hatte. »Meine Welt liegt in Trümmern und … Mein Gott, ich könnte dir rechts und links eine runterhauen, so wütend bin ich!«
    »Deine Welt liegt in Trümmern! Dass ich nicht lache! Du hast doch eine tolle Beziehung und … «
    »Und wie!«, erwiderte sie höhnisch. »Mit einem verlogenen Mistkerl, der mich gegen eine Vierundzwanzigjährige eingetauscht hat. Tolle Beziehung, was?!«
    »Ich denk, du hast die Nacht bei ihm verbracht?«
    »Hab ich das etwa gesagt? Nur, weil ich heute anders angezogen bin als sonst? Er hat gestern Schluss gemacht. Er hat mich die ganze Zeit über belogen und betrogen. Und da ist keiner, der mich in den Arm nimmt und mich tröstet, und schon gar keiner, der auf mich wartet, wenn ich nach Hause komm. Denk mal drüber nach.«
    »Das wusste ich nicht und … «
    »Halt die Klappe und fahr weiter.«
    »Und die Klamotten?«
    »Hat was mit dem Fall zu tun.« Sie holte tief Luft und meinte: »Wir vergessen jetzt. alles, was wir gesagt haben, und konzentrieren uns auf den Fall. Wenn du unbedingt dein Leben wegschmeißen willst, ist das deine Sache, mir reicht mein beschissenes Leben.« Hellmer erwiderte nichts darauf. Er fuhr in die Lessingstraße und machte schon von Weitem den roten Klinkerbau aus, der sich merklich von den andern Häusern unterschied. Davor war der beschriebene weiße Holzzaun. Er hielt an, von den andern war noch keiner da. Das Garagentor stand offen, in der Garage waren ein schwarzer Porsche und ein silberfarbener Mercedes. Hellmer stieg aus, entfernte sich .in paar Schritte vom Wagen und rief zu Hause an.
    Es war ‘in kurzes Telefonat, und er machte ein bedrücktes Gesicht, als er zurückkam. Durant konnte sich vorstellen, wie er sich fühlte, sagte aber nichts. Ihre Gedanken waren bei dem aus und dem, was sie gleich erwartete. Gut fünf Minuten nach ihnen trafen kurz hintereinander Richter und Bock ein und weitere fünf Minuten später die Kollegen von der Spurensicherung. Hellmer und Durant begrüßten Richter und Bock und anschließend die Männer und Frauen in ihren weißen Kunststoffanzügen und begaben sich zum Eingang, wo ein kleines Päckchen lag. Hellmer zog sich die Latexhandschuhe über und öffnete es vorsichtig. Es war leer - bis auf ein Skalpell, an dem Blut klebte.
    »Wir haben’s mit einem echten Scherzkeks zu tun«, sagte Hellmer. »Und wie kommen wir rein?«
    Durant bückte sich und griff unter den Fußabtreter. »Damit. Wie bei der Fischer.«
    An der Tür war ein goldenes Schild mit den Initialen B. H. angebracht. Sie schloss auf und betrat zusammen mit den andern die große Eingangshalle. Ihr war immer noch übel.

Samstag, 9.50 Uhr
    »Was ist das denn?«, entfuhr es Durant, die als Erste einen Blick in das Zimmer warf und einen kleinen Jungen in einem einteiligen Pyjama  vor  der Toten knien sah. Er kniete mitten in dem getrockneten Blut und spielte mit einem Auto. Sie ging zu ihm und beugte sich zu ihm hinunter. »Wer bist du denn?« Der Junge sah sie nur an und gleich wieder weg. Durant wollte ihm auf den  Arm  nehmen und raustragen, doch er weinte sich und fing mit einem Mal laut an zu schreien. Erst jetzt bemerkte sie, dass seine Hände, ein Teil seines Gesichts und sein Pyjama  voller  Blut waren. »Ganz ruhig, ganz

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