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Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Stille noch einmal.
    »Weil du zur falschen Zeit am falschen Ort warst. Oder nein, das stimmt nicht. du warst am richtigen Ort, denn du hast mich kennengelernt. Außerdem kenne ich dich schon viel länger, als du glaubst. Schon bevor wir uns trafen, wusste ich, wer du bist und wo du wohnst. Nur ein paar Kleinigkeiten waren mir bis gestern noch nicht bekannt, zum Beispiel dein Beruf. Da staunst du, was? Du hättest heute Abend einfach nicht, zu kommen brauchen, und ich hätte dich in Ruhe gelassen… Naja, vielleicht.« Er hob mahnend den Zeigefinger und fuhr fort: »Es heißt: Du sollst nicht ehe brechen… «
    »Ich bin nicht verheiratet… «
    »Aber die Typen, die dich ficken, die sind doch bestimmt fast alle verheiratet. Das ist kein Unterschied. Und es heißt außerdem: Du sollst nicht Unzucht treiben. Steht alles in der Bibel. Sodom und Gomorrha sind wegen der unglaublichen Ausschweifungen seiner Bewohner von Gott ausgelöscht worden. Peng, weg waren sie … «
    »Bist du etwa Gott?«, spie sie ihm mit letzter Kraft entgegen.
    »Nein, das würde ich mir nie anmaßen. Ich hab das eben auch nur als Beispiel verwendet. Schau dir doch die Welt an, da ist nichts mehr zu retten. Irgendwann wird es einen großen Knall geben, und alle Schlechten werden ausgerottet… «
    »Du hast recht, diese Welt ist schlecht«, stimmte sie ihm zu, in der Hoffnung, ihre Situation dadurch verbessern zu können. »Ich denke genau wie du, ehrlich. Und ich bin auch nicht so, wie du meinst, ich bin da in etwas reingerutscht, das ich nicht mehr kontrollieren kann.«
    Er lächelte sie vergebend an und ließ seine Hand über ihr Gesicht, ihre Brüste und ihre Scham gleiten.
    »Du denkst also genau wie ich? Du kannst doch gar nicht wissen, wie ich denke, dazu kennst du mich viel zu wenig. Genau genommen keimst du mich überhaupt nicht, doch du wirst mich noch kennenlernen. Aber bitte, erzähl mir, in was du reingerutscht bist und das du nicht mehr kontrollieren kannst. Ich habe schließlich für volle zwei Stunden bezahlt, und es ist erst eine Stunde vorüber. Wir haben also noch mehr als genug Zeit«, sagte er und drückte seine Hand so fest gegen ihre Scham, dass Svenja wieder aufschrie. »Hast du starke Schmerzen? Wenn ja, dann tut es mir leid, ich wollte wirklich nicht so fest zuschlagen. Aber manchmal geht mein Temperament mit mir durch, wenn du verstehst.« Er machte eine kurze Pause und fuhr fort: »Natürlich verstehst du, du bist ja auch sehr temperamentvoll. Sag, tut es sehr weh?«
    »]a, es tut weh. Kannst du mich nicht wieder losmachen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, nicht jetzt, später vielleicht. Sag, hast du gar keinen Freund? Oder warst du mal verheiratet? Und was ist mit Kindern?«
    Svenja erholte sich allmählich, das Atmen fiel ihr zunehmend leichter. »Nein. Ich hatte einen Freund, aber der sitzt im Knast. Sieben Jahre wegen Totschlags.«
    »Oh, oh, wen hat er denn totgeschlagen?«
    »Einen Türken, dessen Gesicht ihm nicht gefallen hat.«
    »Und mit so jemandem warst du hier? Tz, tz, tz. Hast du nicht vorhin im Lokal gesagt, du könntest in Menschen hineinschauen? Du hast es gesagt, ich kann mich genau dran erinnern. Aber bei deinem Freund hat deine Fälligkeit dich im Stich gelassen.« Er hielt inne und machte ein gespielt nachdenkliches Gesicht. »Und bei mir irgend wie auch. Oder siehst - du das anders? Wie waren noch deine Worte? Ich kann Menschen vom ersten Moment an beurteilen. Ich schaue quasi in sie hinein. Ich glaube, das war gelogen, oder du hast einfach einen schlechten Tag. Na, ich nehme an, du hast einen schlechten, einen geradezu miserablen Tag erwischt. Da passieren eben solche Fehler. Ich hab auch ab und zu solche Tage, da will einfach nichts gelingen, weil sich irgendwie alles gegen mich verschworen hat. Aber ich will dich nicht mit meiner Geschichte langweilen, erzähl mir lieber was über deinen Freund im Knast.«
    »Da gibt’s nicht viel zu erzählen. Er ist ein gewalttätiger Mann.«
    »Warum schaust du mich dabei so an? Gewalttätig wie ich? Meinst du das damit?«
    »Nein, du bist nicht gewalttätig«, antwortete Svenja so ruhig und gelassen wie möglich. »Ich glaube, du bist eher sanft. Ich hätte dich nicht mit zu mir genommen, wenn ich in deinen Augen so was wie Gewalt oder Aggression gesehen hätte. Und ich kann mich recht gut auf meine Menschenkenntnis verlassen.«
    »Oh, das erklärt natürlich einiges«, sagte er und strich sich mit einer Hand übers Kinn. »Du kannst wohl schon in

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