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Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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stieß er sich vom Regal ab und ging auf seinen Freund zu. »Was hast du gefunden?«
    Rikar deutete auf das schmale Buch, das er auf den Tisch gelegt hatte. »Bin in der Kammer drauf gestoßen … zwischen den verdammten Charles-Dickens-Büchern. Interessante Geschichte über eine Drachenkönigin.«
    »Eine was?«
    »Ja, ist ziemlich cooles Zeug.« Rikar klopfte mit den Knöcheln auf den roten Einband und ließ sich auf dem Stuhl gegenüber von Bastian nieder. »Keine Ahnung, wer es geschrieben hat … vielleicht ist es auch nicht wahr, aber möglicherweise erklärt es die Verbindung zwischen dir und Myst. Warum du in der Lage warst, sie zu nähren.«
    »Sloan«, murmelte Bastian.
    Sein bester Freund nickte. »Er hat es mir erzählt. Jetzt sieht er die digitalisierten Annalen durch und sucht nach Informationen. Vielleicht hat er Glück und findet etwas, aber dieses Buch? Jesus, ich trete dem schottischen Clan in den Arsch dafür, dass sie uns das hier vorenthalten haben.«
    Der schottische Clan? Diese Mistkerle waren ein harter Haufen. Sie lebten für sich und mochten keine Eindringlinge – egal, ob Mensch oder Drache – und teilten ganz sicher keine Informationen mit irgendjemandem.
    Bastian packte den Stuhl, den er aus dem Weg getreten hatte, und setzte sich. Mit dem Kinn deutete er auf seinen Freund. »Erzähl.«
    »Eine ihrer Frauen hat drei Söhne zur Welt gebracht. Alle vom selben Mann … dem Anführer des Clans.«
    Drei. Zwillinge waren selten, aber …
    »Drillinge?«
    Rikar schüttelte den Kopf. »Die ersten beiden Geburten lagen sieben Jahre auseinander. Der jüngste Sohn kam zehn Jahre nach dem mittleren.«
    Mit gerunzelter Stirn starrte Bastian seinen Freund verständnislos an. Er hatte die Worte gehört, aber sie konnten nicht stimmen. Frauen starben bei der Geburt. Ohne Ausnahme. Mysts Patientin – das blutige Massaker, in das sie hineingestolpert war – war ein Beweis dafür. »Das kann nicht … wie … Bei Gott, die Frau hat überlebt?«
    »Ja. Und laut diesem Buch hier hat sie fast dreihundert Jahre gelebt und ist erst gestorben, als ihr Gefährte tot war … eine unmittelbare Reaktion. Er ist im Kampf gefallen. Minuten später ist sie ihm gefolgt. In ihrem Hauptquartier, fünfzig Meilen entfernt.« Sein Freund lehnte sich vor, bis ihre Köpfe beinahe aneinanderstießen. »Himmel, Bastian. Ich glaube, die beiden waren durch ihre Energie miteinander verbunden … wie du und Myst.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das ist ein Märchen.«
    »Ach ja?« Rikar hielt ihn mit seinem Blick fest, seine Augen loderten wie blaue Flammen. »Märchen entstehen um einen wahren Kern. Du bist mit ihr verbunden … bist es schon seit dem Augenblick, als du sie in dieser Küche gesehen hast.« Er klopfte noch einmal auf das Buch und fuhr fort: »Woher sollen wir wissen, ob es wahr ist oder nicht? Unsere Spezies ist berüchtigt für die schnelle Flucht nach schneller Liebe. Wir bleiben nie lange genug, um ein festes Band entstehen zu lassen. Ich glaube, was ihr, Myst und du, gefunden habt, ist so selten, dass das Wissen darum über die Zeit verloren gegangen ist. Und die wenigen, die es wussten, haben es nicht weitergegeben.«
    »Diese verdammten Schotten«, knurrte er mit dem Gefühl, gegen eine Betonwand gekracht zu sein – mit dem Kopf voran. Bastian schob einen Stapel Bücher beiseite, stützte die Ellbogen auf die Tischplatte und raufte sich das Haar. Er rang mit der Ungewissheit. Wenn es stimmte, was sein Freund sagte … wenn die Theorie sich als wahr erwies? Himmel. Das eröffnete eine ganz neue Welt – die Chance, Myst als Teil seines Lebens zu behalten. »Bist du dir damit ganz sicher? Du musst …«
    »Verdammt, Bas.« Rikar streckte die Hand aus, ergriff Bastians Handgelenk und drückte es, bis dieser den Kopf hob und seinem Blick begegnete. »Du kannst ihr Energie zufließen lassen … heilende Energie. Weißt du, was das bedeutet? Wenn du da bist, stehen die Chancen gut, dass sie die Geburt eures Sohnes überlebt!«
    Die Chancen standen gut. Aber sie lagen nicht bei hundert Prozent. »Wann ist das passiert? Wie lange ist es her, dass die Drachenkönigin gestorben ist?«
    »Die Niederschrift ist über hundert Jahre alt.«
    »Sind ihre Söhne noch am Leben?«
    »Die zwei ältesten sind im Kampf an der Seite ihres Vaters gefallen, aber der dritte lebt vielleicht noch.«
    »Wie heißt er?«
    Rikar ließ sein Handgelenk los und nahm das Buch von der Tischkante. Das Rückenleder knarrte, als er es öffnete

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