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Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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schnappte so heftig nach Luft, dass sie nichts hören konnte, außer ihrem eigenen Keuchen. Sie riskierte einen Blick über die Schulter. Denzeil stand zwischen den Stahlwänden – breitbeinig, die Füße fest in den Boden gestemmt –, rieb sich die Schulter und blockierte das Ende der Gasse, aber …
    Er bewegte sich nicht. Stand einfach nur da, seine Augen leuchteten in der Dämmerung, auf seinem Gesicht lag ein bösartiges Lächeln.
    Entsetzen brandete auf, flutete durch ihre Adern. O Gott … nein. Gedankenkommunikation. Der Psycho sprach mit jemandem. Sie konnte den plötzlichen Energieanstieg spüren. Als seine rote Aura aufflammte, erreichte sie das Ende der Container und …
    Eine riesige Hand schoss um die Ecke.
    Myst sog scharf den Atem ein, warf sich zur Seite und duckte sich. Sie hörte ein Knurren. Fühlte, wie eine Hand sie am Hemd packte und nach hinten riss. Mit einer schnellen Bewegung aus dem Handgelenk schleuderte der Kerl sie in eine Sackgasse. Sie strauchelte, versuchte, auf den Beinen zu bleiben. Sie musste einen Weg um ihn herum finden, aber als er näher kam, ein riesenhafter Schatten vor dem aufgehenden Mond, wusste Myst, dass sie keine Chance hatte.
    Sie ballte die gefesselten Hände zu Fäusten und erhob sie zum Kampf. »Bleib weg!«
    »Keine Chance, Kleine.« Er hatte das dunkelrote Haar nach hinten gebunden, eine schwarze Sonnenbrille verbarg seine Augen, seine Mundwinkel waren nach oben gezogen. »Aber mir gefällt dein Stil.«
    »Nicht mehr, wenn ich dir das Genick breche.«
    »Eine Kämpferin.« Er grinste. Ebenmäßige weiße Zähne blitzten auf. Er ballte die Fäuste und näherte sich, forderte sie heraus anzugreifen. »Das gefällt mir auch. Macht es viel interessanter, dich zu zähmen, findest du nicht?«
    Die Drohung saß. Vor allem, da der Mistkerl näher kam. Schritt für Schritt bewegte er sich auf sein Opfer zu, bereit, zum tödlichen Schlag anzusetzen, bedrängte sie, trieb sie nach hinten in eine Ecke, aus der sie sich niemals würde freikämpfen können. Das wusste sie. »Das wird nicht geschehen. Ich gehöre Bastian.«
    »Ich weiß«, sagte er, unterdrückte Erregung färbte seine Stimme. Seine Nasenflügel bebten, und Myst erkannte, dass sie genau das Falsche gesagt hatte. »Aber Besitz zählt nur, wenn man ihn hat. Und jetzt habe ich dich. Glaubst du, er will dich zurück, wenn ich mit dir fertig bin? Nachdem ich dich hatte … dir alles genommen habe, das eine Frau einem Mann geben kann?«
    Myst balancierte auf den Fußballen und hielt mit ihm Schritt, drehte sich, behielt ihn im Blick, während er sie umkreiste, suchte nach einer Lücke in seiner Verteidigung. Das weiche Gewebe der Nase. Ihm mit den Fingernägeln die Augen auskratzen. Ihn in die Eier treten. Alles machbare Optionen. Die letzte gefiel ihr jedoch am besten. »Die Befriedigung gebe ich dir nie … Ivar.«
    »Das hast du bereits.« Er umkreiste sie noch einmal, hielt sich gerade außerhalb ihrer Reichweite. »Dich zu besitzen, zu ficken, von dir zu trinken … zu sehen, wie du mit meiner Tochter im Bauch in Zellenblock A sitzt? Etwas Befriedigenderes gibt es nicht.«
    Tochte r? Myst runzelte die Stirn. Wovon zum Teufel redete er da?
    Sie ließ ihre Deckung nicht sinken, starrte ihn zwischen ihren Fäusten hindurch an, ihr Gehirn machte Überstunden. Die Angehörigen des Drachenbluts bekamen keine Töchter, also …
    Die Antwort traf sie wie ein Vorschlaghammer.
    Ivar war Wissenschaftler, und wie ihre Mutter es stets getan hatte, glaubte er mehr an seine Forschungsergebnisse als an die Realität. Durch wissenschaftliche Experimente kann man alles erreichen. Wie oft hatte sie das gehört, während sie aufgewachsen war? Sie hatte die Besessenheit erlebt – wusste genau, was ihre Mutter angetrieben hatte – und erkannte dieselbe Hingabe in dem Mann, der sie gerade in die Ecke drängte.
    Sie begegnete seinem Blick durch die schwarze Sonnenbrille. »Du manipulierst chromosomale DNA .«
    »Schlaues Mädchen«, murmelte er, in seinem Gesicht stand ein kranker Ausdruck der Anerkennung.
    »Es wird nicht klappen. Du jagst …«
    Er schlug so schnell zu, dass sie die Bewegung nicht sah. Er packte sie am Genick und vergrub seine Finger in ihrem Haar. Angst durchzuckte sie und verlieh ihr Kraft. Mit einer Drehung rammte sie ihm die gefesselten Fäuste ins Gesicht. Einmal, zweimal. Beim dritten Mal fiel seine Sonnenbrille herunter, und er fluchte. Die Brille schlug scheppernd gegen einen Schiffscontainer. Myst schrie

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