Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
Vom Netzwerk:
unter einen Haufen Gedankengeröll. Er musste sie schnell genug vergraben, bevor er explodierte. Die selbst auferlegte Abstinenz hatte seine Gier geweckt. Schon der Gedanke an ihren Körper unter dem seinen, wie es wäre, ihre warme, zarte Haut zu berühren!
    Es lenkte ihn ab.
    Bastian schüttelte den Kopf. Abgelenkt. Er. Das war neu. Und nicht besonders erfreulich.
    Gott sei Dank war Rikar nicht hier, um mit anzusehen, wie aus seinem entschlossenen Kommandanten ein kopfloser Liebesknabe wurde. Sein Freund würde ihn nur aufziehen, und Bastian hatte ihm für eine Nacht schon genügend Munition geliefert. Sie würden ihn rösten, wenn er zurück ins Lager kam! Er hatte vollkommen den Kopf verloren, als Myst aus der Deckung gerannt war.
    Rikar mochte deswegen nicht weniger von ihm halten. Das passierte den Besten. Was aber nicht bedeutete, dass der Hundesohn den Mund halten würde. Sein oberster Befehlshaber zog ihn viel zu gerne auf, als dass er sich diese Gelegenheit entgehen lassen könnte. Bastian sah es praktisch vor sich: Rikar, der die anderen Krieger um sich versammelte – wie einen Haufen verdammter Pfadfinder um ein Lagerfeuer – und zur Hochform auflief, während er sie mit den Details ergötzte.
    Allerdings … es war ein kleiner Preis. Bei Gott. Er hätte sie fast verloren. Wäre Rikar eine Sekunde später gekommen, wäre Myst …
    Tot.
    Verbrannt.
    Ein Häufchen Asche.
    Der Gedanke versetzte ihm einen Stich. Was ihn ärgerte. Es sollte ihm nicht so nahegehen. Die Anziehung, die Myst auf ihn ausübte, war gefährlich, bewegte sich nicht innerhalb der normalen Grenzen seiner Spezies. Andererseits, woher wollte er das wissen? Keiner der Männer, die er kannte, war schon einmal länger mit einer Frau zusammen gewesen. Falls doch, redeten sie jedenfalls nicht darüber. Klar, einige prahlten mit ihren One-Night-Stands – den Orgien, die sie für Wochen befriedigten –, aber selbst dieses Gerede gab es nicht oft.
    Gott sei Dank.
    Das Letzte, was er brauchte, war Sex als Dauergesprächsthema. Er dachte ohnehin oft genug daran, wenn er abends hart und hungrig aufwachte. Das Problem? Er gab dem Hunger selten nach. Brachte es nicht über sich, Frauen allein der Befriedigung wegen zu jagen, wie die anderen es taten. Okay, es tat niemandem weh. Die Frauen waren mehr als willig und der Energieaustausch lustvoll, aber das ganze Täuschungsmanöver fühlte sich einfach nicht richtig an.
    Es gefiel ihm nicht.
    Er konnte nichts an dem ändern, was er war, und doch sehnte er sich nach mehr. Sehnte sich nach Zweisamkeit, ohne es jedes Mal bedauern zu müssen, wenn er sich genommen hatte, was er brauchte; wenn er seinen Hunger gestillt und die Frauen gesättigt zwischen zerwühlten Laken zurückließ – ohne ein Wort oder einen Blick zurück.
    Bastian schloss die Augen und glitt einen Augenblick lang bewegungslos durch die Nacht. Er genoss das Gefühl der kühlen Luft auf seinen Schuppen. Er wollte mehr vom Leben, einfach … mehr. Wenigstens eine Zeit lang. Auch wenn es nicht für immer sein konnte.
    Das Gewicht von Mysts Wagen hing schwer an seinen Klauen, und er verstärkte seinen Flügelschlag, schoss durch den dunklen Himmel und die nach Kiefernholz duftende Nachtluft. Winzige Sterne blitzten auf und versteckten sich dann wieder hinter einem Wolkenschleier, neckten ihn mit dem Versprechen von Helligkeit. Doch Bastian brauchte kein Licht. Der Weg nach Hause war ihm zu vertraut. Er erkannte den Wald unter ihm: die Bewegungen der Baumwipfel, die sanfte Steigung der Anhöhen und größeren Hügel, als er sich auf die Berge zubewegte.
    So still.
    So friedlich.
    So verdammt unwichtig.
    Normalerweise flog er gerne in Nächten wie dieser, in denen ihn nichts begleitete als die kalte Herbstluft und der schwarze Himmel. Doch jetzt war Schnelligkeit sein einziges Ziel. Nicht, dass die Razorback ihm folgen würden – er war gut geschützt, eingehüllt in einen dichten Zauber, der sowohl ihn als auch den Wagen vor neugierigen Augen verbarg. Trotzdem fühlte er sich, als würde er gleich explodieren, das lustvolle Beben unter seinen Schuppen war so stark, dass es fast schmerzte.
    Der Grund dafür war allein Myst.
    Er versuchte, sie zu ignorieren, aber es klappte nicht besonders gut.
    Der Duft, den sie verströmte, brachte ihn fast um den Verstand. Er war gefangen, die Fesseln der Energie, die sie im Überfluss besaß, ließen ihn nicht mehr los. Zusammen mit einer Wagenladung unterdrückter Begierde erinnerte dieser Duft ihn

Weitere Kostenlose Bücher