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Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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müssen. »Bastian war schneller als wir.«
    »Herr im Himmel.« Ivar zügelte sein Temperament, bevor es außer Kontrolle geriet. Lothair anzugreifen würde ihnen beiden nichts bringen außer blauen Flecken. Und die konnte er an diesem ohnehin schon beschissenen Tag wirklich nicht brauchen.
    Er unterdrückte ein Knurren und durchquerte den großen, rechteckigen Raum, wobei er um ein großes, schartiges Loch im Fußboden herumgehen musste. Er blieb vor den Fenstern stehen, die vom Boden bis zur Decke reichten, und sah hinaus auf seinen neuen Hinterhof. Mondlicht lief in silbrig-blauen Wellen über die Landschaft und warf Schatten, während er durch die gesprungenen Fensterscheiben sah und seinen Blick über die verrosteten Stahlwracks gleiten ließ, die sein Anwesen schmückten.
    Dieser gottverdammte Scheißdreck war ein Albtraum für die Umwelt, ein Schlag ins Gesicht aller Drachenblütigen. Wie schafften es die Menschen, jeden Tag an diesem Schandfleck vorbeizugehen? Den Müll zu ignorieren, während durchgerostete Öltanks ihr Wohnviertel vergifteten und den Planeten zerstörten? Gott, es erstaunte ihn jedes Mal, und es machte ihn wütend, wenn er sah, wie ein und dasselbe Trauerspiel in jedem Land der Erde wieder aufgeführt wurde.
    Die ganze menschliche Spezies sollte niedergemäht werden. Ausgelöscht, bevor der Schaden nicht wiedergutzumachen war und alle Lebewesen der Erde eines schrecklichen Todes starben. Phase zwei seines Plans würde das in Angriff nehmen … das ganze abgestumpfte Ungeziefer in einem Aufwasch entsorgen.
    Aber eins nach dem anderen.
    Ohne auf den Gestank nach schalem Bier und fauligem Holz zu achten, warf er Lothair einen Blick über die Schulter zu. »Wo ist die Kleine jetzt?«
    »Tot. Schon, als wir kamen.«
    Ivar hob die Augenbrauen, diese Wendung überraschte ihn. Normalerweise brachte Bastian keine Weiber um, schwanger oder nicht. Der Kerl war nicht hartherzig genug. Sein einziger Schwachpunkt, wenn man das so nennen konnte. »Er hat das Kind mitgenommen?«
    Lothair nickte. »Forge wird ausrasten. Wir müssen den Jungen zurückholen.«
    Ach wirklich, Sherlock. Natürlich mussten sie das. Jedenfalls, wenn sie Forge unter Kontrolle behalten wollten. Trotz seiner jungen Jahre spielte der kräftige Drache eine wichtige Rolle in der Razorback-Crew: mächtig, willensstark und hohes Aggressionspotenzial. Zumindest war es so gewesen, bevor er Caroline Wie-hieß-sie-gleich kennengelernt hatte. Die kleine Schlampe hatte den sonst so besonnenen Forge ganz schön durchgeschüttelt. In einem nie da gewesenen Akt des Ungehorsams hatte er ein Handy gekauft, um mit ihr in Kontakt zu bleiben.
    Liebe. Eine total beschissene Katastrophe.
    Ivar rieb sich den Nacken. Was für ein Durcheinander. Genau das hatte er verhindern wollen, als er seine Krieger losgeschickt hatte, um das Kind einen Monat vor der Zeit zu holen. Sie gleich umbringen. Forge sein Kind aushändigen. Die Katastrophe abwenden. Alles logische Schritte. Doch Bastian hatte es ihm versaut … mal wieder.
    Der Nightfury-Kommandant war wie eine Katze … landete stets auf den Füßen und hatte immer noch sieben Leben übrig. Nur einmal wollte Ivar sehen, wie der Kerl baden ging. Einmal wäre genug – danach würde er Bastians Asche aufkehren wie Hundescheiße, in eine hässliche Urne füllen und sie auf seinen bald fertigen Kaminsims stellen. Die ultimative Trophäe.
    »Wie sollen wir vorgehen?« Lothairs Stiefel scharrten über den Fußboden, als er sich von der Wand abstieß. »Soll ich es ihm sagen?«
    »Nein. Ich kümmere mich um Forge«, sagte er und hörte, wie Lothair erleichtert ausatmete. Ivar hätte fast gelächelt. Sein Stellvertreter war kein Feigling, aber nur ein Wahnsinniger würde Forge gegenübertreten wollen, um ihm diese Nachricht zu überbringen. Eine Frau, die vor ihrer Zeit gestorben, und ein Kind, das an den Feind verloren war.
    Keine Frage, Forge würde ausrasten.
    Gut, dass Wahnsinn Ivars Spezialgebiet war. Er genoss den Nervenkitzel. Und außerdem, wer sonst wäre in der Lage, den Kerl zu kontrollieren – seine ganze Wut in die richtigen Bahnen zu lenken?
    Eine kleine Manipulation – vielleicht sogar ein oder zwei harmlose Lügen –, und Forge würde nicht länger herumsitzen und sich überlegen, ob er bei den Razorback richtig war. Er würde Bastian und seinen Anhängern Rache schwören. Wenn er den Kerl erst zu hundert Prozent auf seiner Seite hatte, würde er bekommen, was er wollte – Arbeiter für sein

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