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Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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interessierte ihn viel mehr. Mit einem Glühen in den amethystfarbenen Augen zog Forge den Kopf ein, um durch den Türrahmen zu kommen, dann blieb er stocksteif stehen. Das machte er immer … trat ein, teilte aber nie richtig den Raum mit ihm.
    Diese Unschlüssigkeit reizte Ivar bis aufs Blut. Der Abstand war die physische Manifestation des geistigen Zustands des Mannes – der Unfähigkeit, sich der Sache der Razorback vollständig zu verschreiben.
    Wie immer direkt und ohne viele Worte zu verlieren, fragte Forge: »Was willst du?«
    »Ich habe ein paar Neuigkeiten.« Ivar hielt dem Blick des Kriegers stand, erhob sich und ging um seinen Schreibtisch herum. Mit angemessen ernstem Gesichtsausdruck setzte er sich auf die Tischkante und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich wollte es dir selbst sagen.«
    Forge neigte kurz das Kinn und bedeutete ihm, wortlos fortzufahren.
    Was Ivar auch tat. Ohne Umschweife kam er zur Sache und erklärte bis ins letzte Detail, was mit der Kleinen passiert war. Er ließ nichts aus, nicht ihre Schreie, nicht den Geruch, schmückte seinen Bericht über den grausamen Tod des Mädchens mit jeder erdenklichen Einzelheit. Aber noch wichtiger als das Wie war das Warum. Und während Ivar sprach, sparte er nicht mit Schuldzuweisungen – und zog Bastian mit jedem Wort tiefer hinein.
    »Nein.« Forge schüttelte den Kopf. Auf unsicheren Beinen taumelte er nach hinten. Als seine Schultern an die Wand trafen, tastete er in der Tasche nach seinem Handy. Nach dem, das er gekauft hatte, um mit ihr in Kontakt zu bleiben. »Ich habe sie gerade erst gesehen … wir haben zusammen gegessen und …«
    »Es tut mir leid«, sagte er, erstaunt darüber, dass er es auch so meinte. Der Schmerz in Forges Augen war zu echt, um ihn zu leugnen. Himmel, der Kerl hatte Caroline Wie-hieß-sie-gleich wirklich geliebt. »Aber wir holen uns deinen Sohn zurück. Lothair und ich haben bereits mit der Suche begonnen … wir schnappen uns die Nightfury und …«
    Forge ging in die Luft wie eine Bombe. Sein gequälter Schrei glich nichts, was Ivar je gehört hatte. Als der Krieger ausrastete, wirbelte Magie durch den Raum und schleuderte die Möbel durch das Büro, als würde ein Tornado durchzie hen.
    So viel zu Ivars passenden Einrichtungsstücken. Sein Schreibtisch bestand bereits aus zwei Einzelteilen und der Stuhl? Nichts als Kleinholz. Nicht, dass es eine Rolle gespielt hätte. Was ihn anging, könnte Forge das ganze Haus einreißen, denn nach Monaten der Arbeit hatte Ivar den Krieger endlich genau da, wo er ihn wollte.
    Verrückt vor Trauer und auf Rache brennend, würde Forge tun, wozu er selbst nie in der Lage gewesen war … Bastian aufspüren und ihm ein langsames, qualvolles Ende bereiten.
    Ivar lächelte, als Lothair und er im Flur Schutz suchten.
    Yippie-yay. Lasst die Spiele beginnen.

18
    All seine Antennen waren auf Empfang, als Bastian mit Wick im Schlepptau den Club betrat. Die Musik im Gridiron dröhnte, hart schlugen ihm die Heavy-Metal-Riffs entgegen, als er am Rand der Menge stehen blieb und den Blick durch den Innenraum schweifen ließ. Ausstaffierter Goth-Style, alles war schwarz und voll glänzender Edelstahlakzente. Er kümmerte sich nicht darum. Er war nicht wegen des Raumdesigns den ganzen Weg in die Stadt geflogen.
    Der Feind war hier. Oder war es zumindest gewesen. Er konnte sie riechen. Ein Hauch von Schwefel schnitt durch den scharfen Geruch aus Alkohol und … ach. Bastian sog noch einmal die Luft ein. Ein exklusiver Duft, gehobene Klasse – ein raffiniertes Öl, mit dem manche Drachen sich die Schuppen einrieben.
    Bastian unterdrückte ein Schnauben. Diese ätzenden Weicheier mit ihren albernen Wellness-Behandlungen. Verfluchte Narzissten, allesamt.
    Aber er beschwerte sich nicht. Die Duftspur erleichterte ihm die Arbeit deutlich. Sie aufzuspüren wäre ein Kinderspiel. Manchmal wünschte Bastian sich allerdings, die Idioten würden sich mal was Neues einfallen lassen. Die Clubszene wurde langsam alt. Aber eben vorhersagbar . Die Partymeile Seattles war ein erstklassiges Jagdrevier. Man konnte mit der Umgebung verschmelzen und die Mädchen mit der besten Energie herausfiltern.
    Es machte ihn wütend.
    Er hasste das Stadtzentrum und die übersättigte Süße der Clubs. Der Gestank nach Frauenparfüm in einem Bottich aus menschlichem Schweiß und schalem Alkohol. Ganz zu schweigen von der Enge. Die war wirklich das Schlimmste, auch wenn ihm nie jemand zu nahe kam. Stattdessen gaben alle

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