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Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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»Solange Sie den Mann fragen, der jetzt für Sie verantwortlich ist, Mylady.«
    »Wie bitte?« Sie hielt inne, den Karottenkuchen auf halbem Weg zum Mund. Der Mann, der für sie verantwortlich war. Das hörte sich nicht gut an. Tatsächlich schwang da etwas von Herr-und-Sklaven-Verhältnis mit. Wie es, sagen wir, im … verfluchten zwölften Jahrhundert an der Tagesordnung gewesen war. Gut, netter Versuch. Auf gar keinen Fall würde sie das zulassen. Wenn Bastian auf Mittelalter schaltete und sie behandelte wie einen Menschen zweiter Klasse, würde sie ihm die Haut abziehen, Schuppen hin oder her. »Würde es dir etwas ausmachen, mir das zu erklären?«
    Daimler, nicht schwer von Begriff, ruderte zurück und schob eilig die Schuld seinem Boss in die Schuhe. »Befehl von Master Bastian. Wenn Sie etwas in Erfahrung bringen wollen, sollen Sie ihn direkt fragen.«
    Aha. Master Bastian konnte von ihr aus zur Hölle fahren. »Nun, er ist aber nicht hier, um meine Fragen zu beantworten, oder?«
    »Es tut mir leid.« Daimler hielt den Blick fest auf den Kuchen geheftet, seine spitzen Ohren leuchteten feuerrot. »Ich weiß, die Zeit, die er fern von Ihnen weilt, ist sehr ermüdend, doch es gibt viele Wege, sich hier die Zeit zu vertreiben. Das Spielzimmer enthält viele interessante Dinge, und als unser Gast könnten Sie …«
    »Gast. Na klar.« Myst schnaubte.
    »Aber Mylady, wenn Sie nur …«
    »Vergiss es. Du überzeugst mich nicht, Daimler.« Sie umklammerte die Gabel so fest, dass ihre Knöchel weiß wurden, und starrte den Elf an. Daimler war ihre beste Chance, wenn sie etwas über Bastians Pläne in Erfahrung bringen wollte. Bastian würde es ihr niemals verraten, so viel stand fest. Er begriff zu schnell … war zu schlau, um sich in die Karten schauen zu lassen. »Was hat er vor? Warum bin ich wirklich hier?«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen, Mylady.«
    »Doch, das tust du.« Silber klapperte auf dem teuren Porzellan, als sie mit der Gabel gegen den Teller schlug. »Meinst du nicht, ich habe ein Recht darauf, es zu wissen … selbst zu entscheiden?«
    »Diese Fragen müssen Sie Master Bastian stellen, Myst«, sagte er mit so leiser Stimme, dass sie ihn kaum hörte. Mit einem Seufzen blickte er auf und sah sie wieder an. Myst erschauderte, als sie die schreckliche Betrübnis in seinen Augen sah. »Bitte, Mylady. Es steht mir nicht zu, Ihnen zu antworten.«
    Seine Trauer jagte ihr Angst ein. Warnte sie. Weckte ihren Fluchtinstinkt.
    Himmel, was hatte Bastian mit ihr vor? Panik schnürte ihr die Kehle zu, als ihr ein entsetzlicher Gedanke durch den Kopf schoss. Sie würde den Black Diamond nicht verlassen … nie mehr. Nicht, wenn sie nicht dafür sorgte. Und Versprechen hin oder her, sie musste es jetzt tun … bevor Bastian seinen gut aussehenden Körper wieder nach Hause schleppte. Bevor er sie mit seiner charmanten Art wieder überrumpelte und sie sich auf noch mehr Dummheiten einließ.
    Und er könnte es … sie dazu bringen, bei ihm bleiben zu wollen. Sie davon überzeugen, alles aufzugeben, wofür sie so hart gearbeitet hatte. Und sie wusste genau, wie er es anstellen würde.
    Gregor.
    Er würde das Baby benutzen, um sie dazu zu zwingen, ihm mehr Zeit zu geben … gerade so viel, dass er sie umgarnen, es ihr unmöglich machen konnte, ihn zu verlassen.
    Myst schüttelte den Kopf. Das konnte sie nicht zulassen. Sie durfte Bastian keine Chance geben, sie einzuwickeln. Wenn er sie erst einmal in der Hand hätte, würde er sie durchkauen und wieder ausspucken, das wusste sie.
    Unter Garantie.
    Ganz gleich, ob er sich wirklich um sie sorgte und etwas für sie empfand, sie war nicht so wie er. Das hatte die Diskussion über Gregors Namen deutlich gezeigt. Sie war ein Mensch. Das machte sie ersetzbar, oder nicht? Ein Spielzeug mit Ablaufdatum, falls er ihrer Anwesenheit müde wurde.
    Heilige Scheiße. Sie musste hier weg. Sofort.
    Myst täuschte eine Ruhe vor, von der sie nichts spürte, und schob ihren Teller zurück. Die Doppeltür winkte ihr vom anderen Ende des Durchgangs zu, weniger als zehn Meter von ihr entfernt. Wenn sie die schmalen Pfade durch den Garten erst einmal erreicht hätte, würde das dichte Laub ihr alle Deckung geben, die sie brauchte, um kehrtzumachen und an der Seite des Hauses entlangzuschleichen. Die Garage musste vorne liegen, nahe der Auffahrt.
    Wenn sie sie gefunden hatte – und damit einen Wagen –, würde sie in Richtung Stadt aufbrechen. Seattle würde sie verschlucken. Zumindest

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