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Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy

Titel: Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy Kostenlos Bücher Online Lesen
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gesagt? Alte Bücher, teure Weine und billige Frauen. Jasper Hunt jr. hatte eine Frau, eine Geliebte und im fortgeschrittenen Alter vielleicht ein unschickliches Interesse an jungen Mädchen wie Edith Wharton Eliot.
    »Woraus besteht dann dieser Anbau im Hinterhof - Kryptonit?«, fragte Mike.
    »Er ist nicht so tief wie das Souterrain, wo wir jetzt stehen«, sagte Bea. »Sonst wäre er ja zerstört, wenn es
hier zu einer Überschwemmung käme. Sollte er Wertsachen gehabt haben, die er schützen wollte …«
    »Und sollte Jasper so exzentrisch gewesen sein, dass er die Sachen nicht unbedingt einem Banktresor anvertrauen wollte …«
    »Dann hat er sich vielleicht seinen Privattresor gebaut, hier im Garten seiner Geliebten«, sagte Bea. »Vielleicht hat sie hier ihren Schmuck aufbewahrt.«
    Mike richtete sich auf und lächelte zum ersten Mal an diesem Nachmittag. »Oder vielleicht hat er hier die Teile der Karte von 1507 aufbewahrt. Sicher und trocken, in einer wasserdichten, feuerfesten Kammer verschlossen, wo niemand danach suchen würde. Um in den Garten zu kommen, musste man erst an seiner Tusnelda vorbei. Er hat seinen Schatz unter dem Lieblingsornament seines Vaters begraben.«
    »Mir kann keiner erzählen, dass Billy Schultz nicht wusste, wonach seine Nachbarin buddelte.« Mercer durchquerte mit drei großen Schritten die Küche und öffnete die Hintertür.
    Mike folgte ihm auf dem Fuß. »Tja, und das Fazit ihrer vertikalen Suche ist, dass Tina Barr jetzt für immer in der Horizontalen liegt.«

37
    Ich war nach oben gegangen und hatte bei Billy Schultz geklopft, aber es antwortete niemand. Als ich wieder nach unten kam, waren Mike und Mercer dabei, den Garten mit dem Spaten umzugraben. Bea saß, den Kragen ihres Mantels hochgeschlagen, auf einem
Bistrostuhl, den sie hinters Haus gestellt hatte, und sah ihnen dabei zu.
    »Machst du dir auf Martha’s Vineyard jemals selbst im Garten die Hände schmutzig?«, fragte Mike. »Hast du eine Ahnung, womit wir es hier zu tun haben?«
    Ich ging neben ihm in die Hocke. »Die oberste Schicht ist Mulch. Die hier sehen wie Tulpenzwiebeln aus«, sagte ich und zog einige Setzlinge aus dem Boden. »Manche Leute pflanzen sie im Herbst.«
    Mike rammte seine kleine Schaufel in die Erde. »Zu blöd, dass Tina nicht hierblieb, um zu sehen, wie sie im Frühling blühen.«
    »Sie ist immer noch das Opfer«, sagte ich. »Habt ihr noch eine Schaufel?«
    »Erst wenn Billy Schultz nach Hause kommt.«
    Der kleine Garten war über und über mit Mehrjährigen und niedrigen Sträuchern bepflanzt. Mercer zog sie heraus, um leichter graben zu können.
    Kurz darauf hörte ich das Geräusch von Metall auf Metall. »Ich hab’s«, sagte Mercer.
    Bea sprang auf, und wir stellten uns hinter ihn. Mike sah das Loch, wo Mercer eine Zwergkiefer aus dem Boden gerissen hatte, und begann heftig zu buddeln. Sekunden später stieß auch er mit seiner Schaufel an etwas Metallenes.
    »Genau an der Stelle, die auf der Karte vermerkt ist«, sagte Bea.
    Die beiden Männer schaufelten eifrig die Erde von dem verdeckten Hohlraum.
    Wie auf dem Diagramm, das Bea uns gezeigt hatte, grenzte der drei mal ein Meter große, rechteckige Kasten mit der Längsseite an die Hausmauer.
    Bea blickte Mike über die Schulter. »Sieht aus, als wäre die Kammer in mehrere Abteile unterteilt.«

    »Können Sie anhand der Karte sagen, ob die Häuser hinter uns damals bereits Fenster hatten?«, fragte Mike, während er weiter Erde auf den Steinplattenweg schaufelte.
    Er hatte recht. Hätte jeder bei der Buddelei zusehen können, wäre es kein sehr gutes Versteck gewesen.
    »Den von mir untersuchten Karten zufolge hat es den Anschein, dass Hunt um diese ersten beiden Häuser - für seine Geliebte und ihre Frau Mama - eine einfache Mauer bauen ließ.« Sie zeigte auf die ungefähr sechs Meter hohe Backsteinmauer. »Das hier hinten angrenzende Grundstück war in Familienbesitz, bis man dort so um 1930 diese Wohnhäuser hochgezogen hat.«
    »Seht ihr diesen Baumstumpf?«, fragte Mercer. »Ich wette, hier stand mal ein großer Schattenbaum, der Deckung gab.«
    »Sie müssen etwas über die Topografie wissen«, sagte Bea. »Da diese Kammer auf der Karte eingezeichnet ist, muss sie irgendwann mal über der Erde sichtbar gewesen sein. Im Laufe der Jahre sank sie dann aufgrund von Erdreichverschiebungen immer tiefer.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«, fragte Mike.
    »Dass Jasper Hunt noch sehr viel leichter Zugang dazu gehabt hätte«, sagte

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