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Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy

Titel: Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy Kostenlos Bücher Online Lesen
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Alex?« Ich drehte mich um, als ich Ray Petersons Stimme hörte.
    Der Lieutenant, der das Morddezernat leitete, hatte hinter einem Streifenwagen geparkt. Er hatte im Laufe seiner Karriere schon so viele Tatorte besichtigt, dass er keinen Grund zur Eile sah. Er gönnte sich noch einen letzten Zug an seiner Zigarette und nickte dann dem uniformierten Cop zu.

    »Was wissen Sie, Loo?« Ich fühlte mich bereits schuldig, dass ich Tina nicht zu einem Gespräch gedrängt hatte, und hatte Angst, der Angreifer könne zurückgekommen sein. »Geht es um Tina Barr?«
    »Ist das Ihr Opfer von gestern Nacht?« Peterson klopfte mir auf den Rücken. »Wir haben eine Leiche, aber die Beschreibung passt nicht. Mike ist schon drin.«
    »Ja, wir haben hier zusammen auf Barr gewartet.«
    »Und warum lässt er Sie dann hier draußen auf der Straße stehen? Kommen Sie. Sie haben bestimmt schon Schlimmeres gesehen.«
    Der Polizist trat zur Seite, als Peterson mit mir die Stufen hinaufging. Unten war alles in Aufruhr und Barrs Wohnungstür stand offen. Peterson ging mir voran durch das kleine Zimmer, in dem ich mit der verstörten Frau gesprochen hatte. Tische und Bücherregale waren umgestürzt, als hätte jemand die Wohnung durchsucht.
    Peterson ging den engen Flur entlang. Ich warf im Vorübergehen einen Blick ins Schlafzimmer, wo ebenfalls ein heilloses Durcheinander herrschte und die ausgekippten Kommodenschubladen auf dem Fußboden herumlagen.
    »Chapman?«, rief Peterson, als wir uns der Küche näherten.
    »Hier draußen, im Garten.« Mike musste mich gesehen haben. »Herrgott noch mal, Loo, warum haben Sie Coop mit reingebracht? Hier sieht’s aus wie im Schlachthaus.«
    Mercer versuchte uns aufzuhalten, aber es war schon zu spät. Die Tote lag ausgestreckt und mit aufgeplatztem Schädel auf den breiten Dielen in der Küche, das Gesicht nach unten in einer Blutlache. Der Kühlschrank und die Decke waren über und über mit Blut bespritzt.
Ich schloss die Augen, als Mercer mich an seine Brust drückte. »Sie ist zu groß, um Barr zu sein.«
    »Wer ist sie?«
    »Das wissen wir noch nicht. Mike redet gerade mit Billy Schultz.«
    Obwohl ich in meiner Arbeit schon zig Tatorte, Obduktionen und Leichenhäuser gesehen hatte, war es jedes Mal von neuem eine schreckliche Erfahrung. Andernfalls wäre es Zeit, den Job an den Nagel zu hängen, wie Peterson seinen Leuten zu sagen pflegte.
    Ich sah noch einmal hin und atmete tief durch, um mich zu beruhigen. Wir mussten auf den Gerichtsmediziner und die Spurensicherung warten. Auch wenn es notwendig war, erschien es so grausam, sie in dieser Position liegen zu lassen wie eine Puppe, an der sich jeder der Reihe nach auf der Suche nach Anhaltspunkten zu schaffen machte.
    »Wann ist sie gestorben, Mercer?«
    »Es ist nicht, wie du befürchtest, Alex. Es ist nicht während unserer Observierung passiert. Die Totenstarre ist bereits eingetreten, und sie ist kalt. Vielleicht am späten Vormittag.«
    Dass die Leiche hier schon stundenlang gelegen hatte, während wir draußen gewartet hatten, war auch kein schöner Gedanke.
    »Hast du jemanden aus dem Haus kommen sehen?«
    »Keinen Menschen«, sagte Mercer. »Alles in Ordnung, Alex? Komm mit raus. Du kannst der Frau eh nicht mehr helfen.«
    Wer war die Tote und was verband sie mit Tina Barr? Sie war vielleicht Mitte vierzig - also ungefähr sieben, acht Jahre älter als ich - und fast so groß wie ich mit meinen ein Meter siebenundsiebzig. Sie trug
ein gut geschnittenes schwarzes Wollkostüm, das sicher nicht billig gewesen war. Ein Schuh steckte noch an ihrem Fuß, den anderen hatte sie wohl verloren, als sie durch einen Schlag auf den Hinterkopf niedergestreckt worden war.
    »Ich komme«, sagte ich leise und steckte die Hände in die Taschen meiner Kostümjacke, damit Mike und Mercer, die mich immer vor den Gräueln unserer Arbeit beschützen wollten, nicht sehen konnten, wie sie zitterten.
    Mike und der Lieutenant drängten sich in dem kleinen Garten hinter Barrs Wohnung und sprachen mit Billy Schultz. Er sagte Peterson, was er zuvor offenbar bereits Mike erzählt hatte.
    »Nein, das mache ich normalerweise nicht, falls Sie darauf hinauswollen. Ich bin kein Spanner.« Schultz wippte nervös auf den Fersen, während er die Fragen beantwortete. »Ich habe mir einen Drink eingeschenkt, als ich nach Hause kam, und bin dann hier runter, um noch eine Weile im Freien zu sitzen. Bald wird es abends zu kalt dafür sein.«
    Von seiner Wohnung im ersten Stock

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