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Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy

Titel: Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy Kostenlos Bücher Online Lesen
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    Mike verschränkte die Arme und pfiff anerkennend durch die Zähne. »Ich sollte wohl meinen Büchereiausweis verlängern. So was hatte mein Bücherbus nicht im Angebot.«
    »Es hat seit fast vierzig Jahren das Gebäude nicht verlassen. Schauen Sie doch mal rein.«
    Mercer setzte den kleinen Finger an die untere Ecke des Einbands und öffnete ihn behutsam.
    Minerva Hunt blickte auf das Exlibris und schnaubte.
    Auf dem cremefarbenen, mit einem Wappen über einer Weltkugel verzierten Klebeetikett stand: EX LIBRIS TALBOT HUNT.
    »Von wegen Talbot Hunt«, sagte Minerva und drohte Mercer mit dem Finger.
    »Ist Talbot mit Ihnen verwandt?«
    »Er ist mein Bruder, Mike. Er gehört zu der Sorte, die für so ein Buch einen Mord begehen würde.«

8
    »Nicht zu fassen. Ausgerechnet Carmine Rizzali«, sagte Mike. »Hat seine eigene Privatdetektei zum Schutz der Reichen und Berühmten. Er chauffiert Miss Minerva herum und kriegt ab und zu sogar einen Nachtisch serviert. Dabei konnte der Typ in seinen zwanzig Dienstjahren bei der Polizei nicht mal einen Jamaikaner auf dem Jamaica Boulevard finden.«
    Mike, Mercer und ich hatten Minerva Hunt nach draußen begleitet und sie der Obhut des Ex-Cops übergeben, der als ihr Leibwächter fungierte. Dann fuhren wir auf der Second Avenue zum Primola , einem meiner Lieblingsrestaurants unweit meiner Wohnung, um kurz vor Mitternacht noch etwas zu essen.
    Giuliano, der Besitzer des schicken Restaurants, spendierte eine Runde Getränke, während wir auf Adolfo, den Oberkellner, warteten, um unsere Bestellungen aufzugeben, bevor die Küche geschlossen wurde.
    »Carmine scheint das Chauffieren genauso viel Spaß zu machen wie Ms Hunt«, sagte Mercer. »Was hast du aus Battaglia herausbekommen, Alex?«
    »Hast du schon vergessen, Mercer? Ich gebe, Battaglia nimmt. Ich habe ihn am Telefon von den Ereignissen unterrichtet, und er hat mich gleich für morgen früh in sein Büro bestellt.«
    »Klang er überrascht?«
    »Als ich ihm von dem Mord erzählte, ja. Er wollte alles bis ins kleinste Detail wissen.«
    »Wie hat er auf Minerva Hunts Namen reagiert?«
    »Gar nicht.« Ich schwenkte die Eiswürfel in meinem goldbraunen Scotch und nahm einen kräftigen Schluck.

    » Signorina «, sagte Adolfo. »Der Koch bereitet alles zu, was Sie wünschen.«
    »Für mich nur eine Suppe.«
    Mike Chapman ließ sich auch von einem Mord nie den Appetit verderben. »Für mich als Vorspeise Pasta. Rigatoni mit irgendetwas drauf, was Sie noch dahaben. Danach Hühnchen Parmigiana. Und geben Sie mir noch einen Wodka, bevor Fenton einschläft«, sagte Mike und zeigte auf den Barkeeper. »Mercer?«
    »Suppe und Salat. Das ist alles.« Er kostete seinen Lieblingsrotwein. »Glaubt ihr, es war Zufall, dass Karla Vastasi genauso angezogen war wie ihre Chefin?«
    »Möglich«, sagte Mike und knabberte an einer Brotstange.
    »Minerva Hunt hat dich ja total in den Bann gezogen«, sagte ich. »Du hast ja dermaßen mit ihr geschäkert, dass ich mir wie das fünfte Rad am Wagen vorkam.«
    »Bist du auch manchmal, Coop. Ich wollte sie nur bei Laune halten, bis wir die Fakten sortiert hatten.«
    »Noch etwas launiger und sie hätte sich auf deinen Schoß gesetzt. Du hast recht, Mercer. Die Sache mit den Klamotten ist zu auffällig, um nicht geplant gewesen zu sein.«
    »Karla hatte sich einfach in Schale geworfen«, sagte Mike. »Und es waren halt zufällig die abgelegten Klamotten von Minerva.«
    »Exakt die gleichen Schuhe - vorne mit flacher, gerippter Seidenschleife und einer Schuhspitze aus Messing. Ein klassischer Stil, und Karlas Schuhe waren wie neu«, sagte ich. »Und das schwarze Kostüm ist bei weitem nicht aus der Mode. Ich wette, es ist identisch mit Minervas Modell.«

    »Also müssen wir herausfinden, ob sie die monogrammierte Tasche selbst gekauft hat«, sagte Mercer. »Falls es entgegen ihrer Behauptung doch kein Geschenk war, dann war Karla, wenn ihr mich fragt, sozusagen der Kanarienvogel im Kohlenschacht. Minerva hat sie vorgeschickt, um zu testen, ob die Luft rein ist.«
    Mercer und ich waren einer Meinung. Vielleicht hatte Hunt sich mit jemandem in Tina Barrs Wohnung verabredet. Und weil die Verabredung womöglich nicht ungefährlich gewesen war, hatte sie ihre ahnungslose Haushälterin vorgeschickt.
    Adolfo stellte die Suppe vor mich. »Vorsicht, der Teller ist sehr heiß, Alessandra.«
    »Wahrscheinlich ist dieses kleine edelsteinverzierte Buch auch heiß«, sagte Mike. »Vielleicht hat es

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