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Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy

Titel: Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy Kostenlos Bücher Online Lesen
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wäre glatt drauf reingefallen«, sagte Mike. »Ich war mir sicher, dass er Minerva gehört. Welche Nummer, Coop?«
    »Gleich hier, das Haus mit der grünen Markise.«
    Mike zupfte sich Blazer und Krawatte zurecht, während er auf den Portier zuging. »Jasper Hunt«, sagte er und zückte seine goldene Dienstmarke. »Und nein, er erwartet uns nicht, aber seine Tochter weiß, dass wir kommen, sobald ihr Gorilla dort drüben sein Telefonat beendet hat.«
    Carmine stand, das Gesicht vor Wut gerötet, mit dem Handy in der Hand auf dem Gehsteig.
    Der Portier kündigte uns über die Haussprechanlage an und zeigte dann auf den Lift. »Das Penthouse.«
    Mercer drückte den entsprechenden Knopf, während Mike sich im Aufzug auf die rote Samtbank setzte. In der mahagonivertäfelten und mit Messingdetails verzierten Kabine hing ein kleines Ölgemälde über Mikes Kopf. »Das hier ist schöner dekoriert als meine Wohnung«, sagte er. »Und mehr Platz ist hier auch.«
    »Du wolltest dir ja beim Einrichten nicht von mir helfen lassen«, sagte ich.
    »Weil ich nicht wollte, dass meine Wohnung hinterher wie ein Puff aussieht, mit all deinen Quaddeln und Troddeln und Kissen und was weiß ich noch.«
    Ich dachte daran, wie seine Verlobte Val seine von ihm selbst als »Sarg« bezeichnete Wohnung umdekoriert hatte, hätte mir aber eher auf die Zunge gebissen, anstatt ihn an sie zu erinnern.
    Auf der obersten Etage gab es nur eine Wohnung. Am Aufzug wurden wir von einer Frau in einer weißen Uniform empfangen. Noch ehe sie ein Wort sagen konnte, stellte sich Minerva Hunt vor sie.

    »Machen Sie doch einen Spaziergang, Martha. Vater wird Sie nicht brauchen, solange ich hier bin.«
    »Ja, Ma’am. Ich hole nur meine Jacke.«
    »Also dann, Detective. Carmine meinte, Sie wollen mich unbedingt sehen.«
    »Eigentlich haben wir ihn nur ganz zufällig getroffen, als wir auf dem Weg zu Ihrem Vater waren.«
    »Er kann nicht mit Ihnen sprechen, Sir«, sagte die Frau zu Mike, als sie ihre Jacke aus dem Schrank im Flur nahm. Ich vermutete, dass sie Krankenschwester war.
    »Ich kümmere mich drum, Martha«, sagte Minerva und versperrte mit ihrem ausgestreckten Arm die Tür. »Wir haben gerade zu Mittag gegessen, und mein Vater ruht sich aus, Mr Chapman.«
    »Ich bin am Verhungern. Es ist doch sicher etwas übrig geblieben. Worauf hättest du Lust, Mercer?«
    Minerva nahm den Arm herunter, um die Krankenschwester durchzulassen, und Mike betrat die Wohnung.
    »Es ist noch genug Roastbeef übrig, Miss Minerva.«
    »Na schön, Detective, Sie sind also drin.« Minerva wandte Mercer und mir den Rücken zu und folgte Mike ins Wohnzimmer. »Was genau wollen Sie?«
    Das riesige Wohnzimmer war vom Licht der frühen Nachmittagssonne durchflutet, und durch die raumhohen Fenster hatte man freie Sicht über das Museum und den herbstlich belaubten Central Park. Die antiken Möbel und die alten Meister an den Wänden waren ungemein beeindruckend.
    Minerva drehte sich zu Mercer und mir. »Ich wollte gerade gehen. Sie haben kein Recht, einfach hier einzudringen. Wenn es um mich und meine Haushälterin geht, dann lassen Sie uns woanders hingehen.«

    »Wir müssen mit Ihrem Vater sprechen. Es geht nicht mehr nur um Karla Vastasi. Jetzt geht es um die Bibliothek«, sagte ich. Es war ihr nicht anzumerken, ob sie von dem Mord an Tina Barr wusste. »Ich möchte Sie bitten zu bleiben, bis wir mit ihm fertig sind.«
    Der marineblaue Rollkragenpullover und der Bleistiftrock brachten Minerva Hunts schlanke Gestalt bestens zur Geltung. Sie nestelte an ihrem Kragen und zog ihn hoch bis unters Kinn. »Er ist zu schwach für einen Überraschungsbesuch. Ich gebe Ihnen die Nummer seines Anwalts, Justin Feldman. Er soll einen Termin vereinbaren.«
    Ich lächelte Minerva an. »Ich habe Mr Feldmans Nummer in meinem Handy gespeichert. Ein großartiger Anwalt und mächtiger Gegner, Ms Hunt. Ich hatte schon oft mit ihm zu tun. Ich wusste gar nicht, dass er auch im Nachlass- und Erbrecht tätig ist.«
    Sie schlug mir das Handy förmlich aus der Hand. »Sie haben ganz recht. Das … darum kümmert er sich nicht. Sie sagen mir jetzt auf der Stelle, was das alles mit dem Nachlass meines Vaters zu tun hat. Er ist schließlich noch nicht tot.«
    »Nicht so hitzig, Minerva«, sagte Mike. »Das erklären wir ihm am besten selbst.«
    Eine Schiebetür ging auf und ein Butler bat Ms Hunt zu kommen. »Ich komme gleich. Begleiten Sie doch bitte meine Freunde zur Tür.«
    »Wir nehmen vorher noch ein

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