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Toedliches Versprechen

Toedliches Versprechen

Titel: Toedliches Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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Weidenrute, mochte er sie am liebsten. Schlanke, aber muskulöse Schenkel, das lange dunkelrote Haar, das offen über ihre milchweißen Schultern fiel. Er musste sich zusammenreißen, um nicht die Hand nach ihr auszustrecken.
    Sie hüllte sich in den dicken Frotteebademantel und der Moment ging vorüber. Auf nackten Füßen lief sie ins Bad und Griffin hörte, wie sie die Dusche anstellte. Das war seine Chance, ihre Wohnung zu verlassen.
    Vorsichtig schlich er aus dem Schlafzimmer und aus der Wohnung. Als er die Tür leise hinter sich zuziehen wollte, glitt sie ihm aus den klammen Fingern und fiel mit einem Knall, der die Lautstärke eines Gewehrschusses zu haben schien, ins Schloss. Griffin erstarrte für den Bruchteil einer Sekunde. Sein Herz raste. Er musste hier weg. Wie in Trance wandten sich seine Füße der Treppe zu. Halt. Nicht nach unten. Wenn sie ihn gehört hatte, würde sie nachsehen, ob jemand die Treppen hinunterging. Er hastete einen Treppenabsatz nach oben und drückte sich gegen die Wand. Nicht eine Sekunde zu früh. Ihre Wohnungstür öffnete sich. Sie blickte erst durch den Türspalt. Als sie niemanden sah, trat sie ins Treppenhaus und warf über das Geländer einen Blick nach unten. Sie lauschte einen Moment und ging dann zurück in ihre Wohnung.
    Griffin stieß den Atem aus, den er angehalten hatte. Das war knapp gewesen. Er wartete noch ein paar Minuten und schlich vorsichtig aus dem Haus.
     
    *
     
    Oktober 2000
     
    Griffin konnte es nicht glauben. Sie hatte ihn abblitzen lassen. Eiskalt. Ihr Blick musterte ihn ruhig und gelassen und einen Moment lang fegte glühend heiße Wut durch seinen Körper. Wusste sie denn nicht, wer er war?
    »Sie sind doch hier Professor, nicht wahr?«
    Ah, sie wusste es also doch.
    »Sollte es für Sie nicht moralisch verwerflich sein, eine Studentin anzugraben?«
    Äußerlich gelassen lehnte er sich gegen den Türrahmen des Personaleinganges, an dem er sie abgefangen hatte. Er versperrte ihr den Weg nach draußen, was sie mit einem bösen Blick quittierte. »Ich kann mich nicht erinnern, Sie schon einmal in einem meiner Kurse gesehen zu haben, Miss Montgomery. Also sehe ich nichts moralisch Verwerfliches daran, Sie auf eine Tasse Kaffee einzuladen.«
    »Wir wissen doch beide, dass es Ihnen nicht um einen Kaffee geht. Also sparen Sie sich Ihre Show für jemand anderen auf.« Sie legte ihm die Hände auf den Brustkorb und drückte. Die Berührung ließ Griffins Fingerspitzen kribbeln. Auch wenn sie ihn nicht berührte, weil sie ihn spüren wollte, sondern, um ihn zur Seite zu schieben. Er machte ihr Platz. Wenn er gewollt hätte, wäre sie nicht an ihm vorbeigekommen, egal, wie sehr sie sich angestrengt hätte. Aber sein Ehrgeiz war erwacht. Ihre Ablehnung war eine Herausforderung, die die Wut in ihm ablöste. Er nahm es sportlich. Manchmal gaben sich diese jungen Mädchen erwachsener und härter, als sie waren. Aber letztendlich hatte ihm noch keine von ihnen widerstehen können.
    »Gibt es ein Problem?«, tönte eine Stimme hinter ihm. Er drehte sich um … und sein Blick wanderte nach oben.
    »Oh, Professor Gordon. Hi .«
    »Hallo Colin .« Das war also der Grund für ihre Zurückweisung. Nadine hakte sich bei dem Star des Schwimmteams unter und warf ihm einen herausfordernden Blick zu. Sie schien auf große Kerle zu stehen. Nun gut. Colin Westford war gut einen Meter neunzig groß. Da konnte er mit seinen eins siebenundsiebzig nicht mithalten. Aber er hatte andere Vorzüge. Die würde sie schon noch herausfinden.
    »Gute Nacht, Professor«, rief Colin ihm zu. Er hatte Nadine den Arm um die Schultern gelegt und wandte sich zum Gehen.
    Griffin hörte, wie er sie leise fragte, was er von ihr gewollt hatte.
    »Nichts«, murmelte sie. »Er scheint auf jemanden zu warten.«
    Griffin wartete, bis sie in Colins verbeulten Truck stiegen und der Junge ausparkte. Dann ging er zu seinem eigenen Wagen und folgte ihnen zu Nadines Wohnheim. Vielleicht gingen sie ja auch zu ihm, ging es ihm durch den Kopf. Colin hatte er bis jetzt nicht auf dem Schirm gehabt. Er war ihm nicht aufgefallen, obwohl er seit zwei Wochen im Peaches herumhing. Er hatte herausgefunden, dass sie dienstags, donnerstags, samstags und sonntags in der Bar arbeitete. Sie belegte Jurakurse, war Stipendiatin und sehr ehrgeizig und fleißig. Vielleicht ließ sich auf dieser Ebene etwas arrangieren.
    Er hatte herausgefunden, wo sie wohnte. Ihr Zimmer lag im Erdgeschoss in einem der Wohnheime. Perfekt, falls er

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