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Toedliches Versprechen

Toedliches Versprechen

Titel: Toedliches Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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Bundesrichter.«
    »Aha.« Joshs Vater ließ seinen Blick mit hochgezogener Augenbraue durch das Großraumbüro schweifen. »Wie viele Ihrer Detectives sind mit dem Fall betraut?«
    Bergen stieg langsam aber sicher die Röte ins Gesicht. Keine gute Röte, wie Josh und Dominic wussten. »Ich habe zwei meiner besten Detectives auf diesen Fall angesetzt. Wir tun alles, was unserer Dienststelle möglich ist.«
    »Und je eher sie verschwinden, eure Hoheit«, zischte Josh seinem Vater ins Ohr, »desto eher können wir mit unserer Arbeit fortfahren.« Er musste eingrätschen, bevor Bergen explodierte. Es würde ihm anstelle seines Chefs auch nicht anders gehen, wenn ein hochnäsiger Bundesrichter sein Amt, das er mittlerweile seit über zehn Jahren mit großem Erfolg ausübte, infrage stellte.
    »Gut.« Joshs Vater nickte knapp. »Lass uns gehen, Ross. Ich erwarte, auf dem Laufenden gehalten zu werden«, ließ er den Lieutenant zum Abschied wissen.
    »Selbstverständlich, Sir.«
    Als die beiden Richter verschwunden waren, warf Bergen Josh einen giftigen Blick zu und kehrte in sein Büro zurück.
    Dominic atmete langsam aus. »O Mann, dein Vater ist echt eine Plage.«
    »Wem sagst du das?«
    »War er schon immer so?«
    Josh zuckte unbestimmt die Achseln. Dominic war in den letzten Jahren zu einem seiner besten Freunde geworden. Trotzdem hatte er keine Lust, ihm von dem schwierigen Verhältnis zu seinem Vater zu erzählen, das schließlich dazu führte, dass er eine Detective-Stelle beim Boston-PD annahm.
    Sein Vater hatte wahrscheinlich bereits zum Zeitpunkt seiner Geburt klare Vorstellungen, was einmal aus Josh werden sollte. Ein Richter, genau wie er und sein Vater Theodor. Er sollte es bis ganz nach oben an den Bundesgerichtshof schaffen. Etwas, das er auf keinen Fall wollte. Sein Vater begriff das nicht. Solange sich Josh erinnern konnte, versuchte er, ihn in die seiner Meinung nach einzig richtige Richtung zu drängen.
    Schließlich studierte Josh des Familienfriedens wegen Jura. Parallel dazu schrieb er sich in das Fach Psychologie ein und ließ sich die Haare wachsen. Nur, um seinen Vater zu ärgern. Weil der jedes Mal einen roten Kopf bekam, wenn sein Blick auf die blonden Locken fiel, die Frauen aber verrückt nach diesem Look waren, ließ er seine Haare auf Nackenlänge, zumindest bis McNamara ihn mit einem Baseball erwischte.
    Nach Abschluss seines Studiums bereitete ihm sein Vater die nächste Überraschung. Er hatte ihm einen Platz in einer der renommiertesten Anwaltskanzleien Bostons beschafft, aus der schon viele Richter hervorgegangen waren. Dieses eigenmächtige Handeln war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Sie hatten einen furchtbaren Streit und Josh bewarb sich aus reinem Trotz beim FBI. Sie stellten ihn ein. Schnell fand er heraus, wie viel Spaß ihm das Ermitteln machte. Doch plötzlich begann er, die Karriereleiter nach oben zu klettern und Special Agents, die mehr geleistet hatten als er, zu überholen. Er wurde misstrauisch und fand heraus, dass sein Vater einmal mehr seine Beziehungen spielen lassen hatte, um ihm wenigstens zu einer adäquaten Führungsposition bei Bureau zu verhelfen.
    Kurz entschlossen wechselte Josh zum Boston-PD . Dort gab es deutlich weniger Möglichkeiten, aufzusteigen. In der eigenen Stadt würde Thomas Winters sich vielleicht nicht so weit aus dem Fenster lehnen.
    Das Verhältnis zwischen ihnen hatte sich seither nicht mehr verbessert, weshalb es, wie Dominic richtig festgestellt hatte, eine Plage war, ständig seinen Atem im Nacken zu spüren.
    Josh trank noch einen Schluck Kaffee und verzog den Mund, weil er mittlerweile ausgekühlt war – und nicht annähernd so gut schmeckte wie der, den Hannah heute Morgen gekocht hatte. Mit einem Seufzen ließ er sich auf seinen Stuhl fallen und schlug die erste Akte auf. »Wir müssen James Callen auf jeden Fall im Auge behalten.«
    Dominic warf ihm mit hochgezogener Augenbraue einen Blick zu. »Ja, aber wir können kaum bei ihm vorsprechen und ihn nach seinem Alibi fragen.«
    »Dann müssen wir uns eben etwas Besseres einfallen lassen.«
     
    *
     
    Hannah betrat das St. Josephs gut gelaunt. Sie schwebte regelrecht durch die Gänge und spürte das breite Grinsen in ihrem Gesicht. Sie wusste, woher das Lächeln kam, konnte es aber nicht daran hindern, auf ihrem Gesicht zu erstrahlen.
    Sie hatte die unglaublichste Nacht ihres Lebens mit einem fantastischen Mann verbracht, und er wollte sie wiedersehen.
    Sie öffnete

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