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Toedliches Versprechen

Toedliches Versprechen

Titel: Toedliches Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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Elena.«
    »Hannah. In welchem Monat bist du denn?«, blieb sie gleich beim Du . Die kleine Frau mit der wilden blonden Lockenmähne war ihr auf Anhieb sympathisch.
    »Im zweihundertsten «, stöhnte sie und klopfte mit der Hand neben sich auf die Decke. »Setz dich. Das ist der beste Platz auf der Party. Ich habe ihn mir schon gesichert, bevor sie mit dem Aufbauen angefangen haben. Der einzig richtig schattige Platz, von dem aus man einen Überblick über das ganze Fest hat.
    Jungs, holt euch ein Bier, bringt uns etwas Kaltes zu trinken mit und haltet uns Geno vom Leib«, befahl sie den beiden Männern.
    Dominic beugte sich zu ihr hinüber, küsste sie und stand auf. Er war ebenfalls lässig in ein T-Shirt, Shorts und Flip-Flops gekleidet. Sein Körper war etwas drahtiger als Joshs und er war ein paar Zentimeter größer. Hannah verstand, was Elena an ihm gefiel. Er war der Inbegriff der Coolness mit seiner Pilotenbrille und seinen einen Tick zu langen Haaren.
    Hannah wandte sich ihr wieder zu. »Du bist auch Polizistin, nicht wahr?«
    »Ja. Nur kann ich im Moment leider niemanden herumkommandieren.« Sie seufzte. »Also quäle ich Dom. Wer hätte das gedacht. Ich schwöre dir, wenn das Baby nicht bald auf die Welt kommt, drehe ich durch.« Liebevoll strich sie über ihren Bauch. »Falls ich nachts tatsächlich mal schlafen kann, wache ich entweder auf, weil ich Wadenkrämpfe habe, oder weil der Zwerg um sich tritt und der Druck gegen meine Leber einen Juckreiz am ganzen Bauch auslöst. Man kann sogar Zehenkrämpfe haben. Wusstest du das?«
    Hannah war sich sicher, dass Elenas Blick dem Hintern ihres Mannes folgte, der sich einen Weg zu den Getränken bahnte. Dann setzte die Frau eine komisch verzweifelte Miene auf und brachte Hannah zum Lachen.
    »Ich dachte, die schlimmste Zeit kommt erst noch, nach der Geburt.«
    »Erinnere mich nur nicht daran. Hast du Erfahrung mit Geburten?«
    »Ich habe keine eigenen Kinder, falls du das meinst. Und ich bin auch keine Gynäkologin. In der Notaufnahme habe ich schon bei Geburten geholfen. Dreimal war ich dabei. Es war toll.«
    »Ja, du hattest ja auch nicht die Schmerzen.« Elena zog eine Schnute.
    »Hast du Angst vor der Geburt?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich würde lügen, wenn ich es bestritte. Ich vertraue einfach darauf, dass alles klappt. Maria – Dominics Mutter – hat einige Kinder bekommen. Hast du gesehen, wie klein und zierlich sie ist? So schlimm kann es also nicht sein.«
    »Wisst ihr, was es wird?«
    »Nein. Wir wollen uns überraschen lassen.« Ein freches Funkeln trat in ihre Augen. »Okay, ich will mich überraschen lassen und Dom stänkert deshalb herum.«
    Hannah betrachtete Elena, die etwa ihr Alter haben musste, genauer. Sie beschwerte sich über ihre Schwangerschaft, aber das schien eher ein Spiel zwischen ihr und ihrem Mann zu sein. Sie wirkte wie der Inbegriff des Glücks und der Liebe. Sie strahlte regelrecht von innen heraus und die Zärtlichkeit, mit der sie über ihren Bauch strich, sprach Bände.
    Es versetzte Hannah einen Stich. So sehr sie dieser Frau ihr Glück auch gönnte, vermisste sie ein solches Leben. Sie hatte immer davon geträumt, eine eigene Familie zu haben. Es musste zu den schönsten Dingen der Welt gehören, mit einem dicken Bauch im Schatten zu sitzen, sich über geschwollene Knöchel zu beschweren und sich von seinem fantastischen Ehemann verhätscheln zu lassen.
    All das hatte sie immer für sich gewollt. Bis ihre Träume vor elf Jahren zerstört worden waren.
    Sie war sich nicht sicher, ob ihr Zusammensein mit Josh bedeutete, dass sie diese Träume wieder träumen durfte. Vielleicht waren sie auf dem Weg, eine ähnliche Beziehung aufzubauen wie die, die Elena und Dominic führten. Sie blinzelte und kehrte in die Wirklichkeit zurück. Sie musste realistisch bleiben. Ihre Beziehung zu Josh war gerade mal ein paar Tage alt. Sie durfte sich keinen romantischen Märchenprinz-Träumen hingeben. Das Aufwachen konnte allzu schmerzhaft sein.

13.
     
     
     
    D er Tag war herrlich. Ein entspannter Nachmittag ging in einen lautstarken Abend voller Musik und noch mehr Essen über. Nur für die Dauer des Feuerwerks, das Hannah in Joshs Armen, ihren Rücken an seine Brust geschmiegt, seine Arme fest um ihre Mitte geschlungen, genoss, wurde es etwas ruhiger.
    Hannah fand heraus, dass sich Elena nahezu ausschließlich von Ben & Jerry’s ernährte. Sie lernte Dominics Verwandte kennen und wehrte lachend eine weitere von Genos

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