Toedliches Versprechen
Küche.«
Bevor er antworten konnte, küsste sie ihn schon wieder. Wenn das ihre Art war, sich für ein paar kleine Reparaturen in ihrer Wohnung zu bedanken, dann blieb nur zu hoffen, dass bald wieder etwas zu Bruch ging. Vielleicht könnte er bei dem einen oder anderen Schrank ein wenig nachhelfen. Er musste unbedingt die Sache mit dem Werkzeuggürtel testen, dachte er, als sie seine Zungenspitze mit ihrer berührte. O ja, wenn sie jetzt schon so reagierte, musste er unbedingt herausfinden, was sie tat, wenn er mit nacktem Oberkörper und umgeschnalltem Werkzeuggürtel vor ihr stand. Er ließ sich in den Kuss sinken. Seine Hand fuhr unter den kurzen Rock ihres Kleides und glitt über die nackte, glatte Haut ihres Oberschenkels. Verdammt, er war verloren.
Hannah löste ihre Lippen von seinen. »Willst du hereinkommen?«
Ja, verdammt, er wollte mit ihr allein sein. Andererseits war für Maria Coleman nur der plötzliche, nicht selbst verschuldete Tod eine Entschuldigung, die sie bei Verspätung bereit war, zu akzeptieren.
Er legte seinen Zeigefinger auf ihre geöffneten Lippen. Wenn sie ihn noch einmal derart küsste, war es um ihn geschehen. »Behalte den Gedanken. Wir machen nachher an genau dieser Stelle weiter.« Er küsste sie auf die Nasenspitze und löste sich von ihr. Er würde später noch genug Zeit haben, sie zu verführen. Nach der Party würde er sie in seine Höhle schleppen. Er musste sie in seinem Bett haben. Bis dahin würde er sich hin und wieder einen Kuss stehlen, seine Hand unter dem Tisch über ihren nackten Oberschenkel gleiten lassen, bis sie noch wilder auf ihn wurde. Er legte den Kopf an ihre Stirn. »Wenn ich jetzt mit in deine Wohnung komme, verlassen wir sie heute nicht mehr. Ich warte lieber hier draußen.«
Entschlossen schob er sie durch die Tür. Sie kehrte kurz darauf mit ihrer Handtasche und ihrer Sonnenbrille zurück. Josh verschränkte seine Finger mit ihren und führte sie zu seinem Wagen. Er öffnete ihr die Beifahrertür und wartete, bis sie Fudge begrüßt und Platz genommen hatte, bevor er sich hinter das Steuer setzte und den Motor anließ. Er griff sofort wieder nach ihrer Hand, um seine Finger mit ihren zu verschränken.
Einen Moment horchte er in sich hinein. Hannah zu den Colemans mitzunehmen, kam einem offenen Bekenntnis zu ihr gleich. Sein Herz stolperte bei dem Gedanken, sie seinem Partner und seinen Freunden vorzustellen. Es fühlte sich richtig an. Er grinste sie an und fuhr in Richtung Somerville.
*
Hannah hatte nicht darüber nachgedacht, was sie bei den Colemans erwarten würde. Eigentlich hatte sie noch keine Zeit gehabt, sich Gedanken über den Nachmittag zu machen. Hatte Josh nicht das Wort Familienfeier benutzt? Das hier hatte eher die Ausmaße eines mittleren Volksfestes. Sie parkten in einer sehr langen Schlange von Autos. Josh half ihr aus dem Wagen, wartete, bis sich Fudge zu ihnen gesellte, und nahm wieder ihre Hand.
»Sagtest du nicht, das sei eine Familienfeier?«
»Familie und Freunde.«
»Aha.« Sie legten ein gutes Stück Weg zurück, bevor sie das Grundstück der Familie betraten. Durch einen wundervoll blühenden Vorgarten liefen sie um das große Haus herum. Auf der Rückseite tobte das Chaos. Duzende Leute standen um Biertischgarnituren, qualmende Grills und Campingtische, die sich unter Salaten und Süßspeisen bogen, herum. Dazwischen Kinder, die wild schreiend durch die Gegend rannten, in den Pool sprangen oder daraus auftauchten und sich schüttelten wie junge Hunde. Fasziniert blieb Hannah stehen.
Eine Frau löste sich aus einer Gruppe und kam auf sie zu. »Josh, mein Lieber. Schön, dass Sie gekommen sind.« Von Weitem hatte sie ausgesehen wie Ende dreißig. Aus der Nähe konnte Hannah das Geflecht feiner Falten erkennen, das sich um ihre Augen spannte. Das Schwarz ihrer Haare war wahrscheinlich nicht echt. Aber sie war für ihr Alter ausnehmend attraktiv. Sie küsste Josh auf beide Wangen.
»Sie müssen die hübsche Ärztin sein, von der er seit Monaten schwärmt«, wandte sie sich mit einem Augenzwinkern an Hannah. Sie reichte ihr die Hand und Josh verdrehte die Augen.
»Maria Coleman – Dr. Montgomery«, stellte er sie gegenseitig vor.
»Nennen Sie mich Hannah, bitte.«
»Das werde ich, meine Liebe. Ich bin Maria und freue mich über Ihren Besuch. Genießen Sie das Fest.« Energisch winkte sie einen dunkelhaarigen Mann heran. »Geno wird Sie zu Dominic bringen.« Und schon verschwand sie wie ein Wirbelwind in
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