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Toedliches Vorspiel - Roman

Titel: Toedliches Vorspiel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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Schredder schaltet sich automatisch an, wenn sich etwas seinen Sensoren nähert. Es wäre sehr einfach, einen langen Schal dort hineinzubugsieren. Sagen wir mal, dass das passiert ist. Die Frau kämpft mit ihrem Schal, der im Schredder hängt, und Chad fängt an, sie zu traktieren. Vielleicht sogar, sie zum Sex zu zwingen.« Ich holte tief
Luft und versuchte, mir die Szene vorzustellen. »In Chads Büro standen die Buchstützen nur eine Armlänge entfernt. Sie könnte die Buchstütze vom Regal gepackt haben, sich dann umgedreht und ihn damit geschlagen haben.« Ich schaute Gabe an, um zu sehen, was er dachte.
    Er lehnte sich vor, griff über den Schreibtisch und schnappte sich meinen Kaffee. Nach einem langen Schluck blickte er mich über den Becherrand hinweg an. »Das ist verdammt gut, Sam.«
    »Die Theorie oder der Kaffee?«
    Sein Gesicht wurde ein bisschen weicher. »Deine Theorie. Und es passt zu dem Riss im Schal.«
    Ich hob den Becher hoch und nippte daran, als ich hörte, wie die Tür zum Empfang geöffnet wurde.
    Ich sah Gabe in die Augen. Wir wussten beide, wer das war.
    Ich hörte Vances Stimme. Dann trat er unter die Bürotür. »Shaw.« Sein Blick fiel auf Gabe, und sein Gesicht spannte sich an. »Pulizzi.«
    »Was kann ich für Sie tun, Vance?« Ich wusste, dass das falsch klang. Ich zwang mich zu meinem besten professionellen Lächeln und fuhr fort: »Sind Sie hier, um ein Rendezvous-Paket zu buchen? Ich glaube, das Temecula-Weinproben-Arrangement wäre perfekt für Sie.«
    »Ich brauche Ihre Hilfe nicht für mein Liebesleben, Shaw. Aber ich würde mir gern Ihre hinteren Räume ansehen.«
    »Wozu? Falls Sie Aussagen zufriedener Kunden sehen wollen, wird mein Assistent sie Ihnen gern zeigen.« Ich wagte es nicht, Gabe anzusehen.
    Vance kam ins Büro herein. Er ignorierte Gabe und
schob seinen festen Hintern auf meinen Schreibtisch. Er spitzte die Lippen und tat so, als sei er verwundert. »Haben Sie etwas zu verbergen, Shaw? Ich bitte nur darum, mir die Lagerräume hinten ansehen zu dürfen. Ich dachte, Sie wollten mir helfen.«
    Gabe stand auf. »Haben Sie einen Durchsuchungsbeschluss für die Geschäftsräume von Heart Mates, Vance?«
    Vance sah mich direkt an. »Warum schicken Sie Ihren Freund nicht nach Hause? Sie brauchen ihn doch sicher nicht, damit er Ihnen erzählt, wie Sie Ihr Geschäft führen sollen. Die meisten kleinen Firmen arbeiten gern mit den Behörden zusammen. Aber Gangsterdetektive vergessen so etwas leicht.«
    Am Rande meines Gesichtsfeldes sah ich, wie Gabe seine Haltung veränderte. Es war eine so winzige Bewegung, dass sie den wenigsten Leuten aufgefallen wäre. Er kippte ein bisschen auf seinen Fußballen nach vorne, seine Schultern bewegten sich nach hinten, und seine Arme hingen locker und gefährlich an seinen Seiten. Aber der Ausdruck in seinen Augen verriet ihn: flach und konzentriert. Als könnte er sich mit einer örtlichen Straßengang schlagen und danach noch ein Spiel ansehen. Ich stand auf. »Es tut mir Leid, Vance, ich muss Ihre Antwort verpasst haben. Haben Sie einen Durchsuchungsbeschluss?«
    Seine Augen wurden schmaler. »Sie wollen es also auf diese Weise erledigen, Shaw? Sind Sie sich sicher? Ich versuche, Ihnen zu helfen, aber wenn Sie nicht mit mir zusammenarbeiten …« In seinem Schulterzucken lag eine Drohung.
    Vance stand auf und ging hinaus. Als er auf Gabes Höhe war, starrte er ihn düster an. »Schon interessant,
diese Dara Reed. Sie hält sich ja wirklich sehr zurück, nicht wahr, Pulizzi? In Kalifornien liegt nichts gegen sie vor, aber was ist mit dem Staat, aus dem sie gekommen ist? Da stellt man sich einige Fragen …« Er ließ den Satz unbeendet und ging.
    Mist, Vance wusste über Dara Reed Bescheid.

16
    Nachdem wir gehört hatten, dass Vance Heart Mates verlassen hatte, sagte ich zu Gabe: »Was glaubst du, wie viel er über Dara weiß?«
    Gabe setzte sich hin und rieb sich mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand die Augen. »Genug, um misstrauisch zu sein. Himmel.«
    Mir fiel auf, wie müde Gabe war. Wie frustriert. Ein plötzliches Gefühl von Zärtlichkeit überkam mich. Was auch immer er gerade getan hatte, er hatte alles stehen und liegen lassen, um mir zu Hilfe zu eilen. »Hast du gestern Nacht etwas in Chads Haus gefunden?«
    Er nahm die Hand von den Augen und schüttelte den Kopf. »Nichts, das darauf hindeutet, wo sich diese CDs befinden. Ich habe sein Auto durchsucht …« Er schwieg.
    »Den Explorer? Ich dachte, die Polizei hätte

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