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Toedliches Vorspiel - Roman

Titel: Toedliches Vorspiel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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anderes.
    Himmel, ich musste viel Blut verloren haben.
    Zwanzig Minuten später starrte ich auf das Deckenlicht in einem durch Vorhänge abgetrennten Raum in der Notaufnahme. Ich trug eine Art Wäschekittel des Krankenhauses, während eine Krankenschwester ein paar Klammerpflaster
aufklebte. »Sie müssen das hier ein paar Tage lang trocken halten, um das Risiko einer Infektion zu minimieren. Tragen Sie eine desinfizierende Salbe auf die Wunde auf.« Sie nahm eine Binde und sah mich an. »Aus Ihrer Krankenakte geht hervor, dass Sie oft Unfälle erleiden. Ich kann an den blauen Flecken auf Ihrer Hüfte sehen, dass Sie gegen einen Gegenstand geworfen wurden. Und diese Wunde sieht nach einem Schnitt aus, den irgendeine Klinge verursacht hat. Folgen Sie meinem Rat, und gehen Sie zur Polizei, um Ihren« - sie sah auf meine linke Hand - »Freund anzuzeigen.« Sie befestigte die Binde und suchte ihre Sachen zusammen.
    Ich richtete mich auf, Wut überdeckte den Schmerz. »Muss ich für Ihre herablassenden und vorschnellen Schlussfolgerungen etwa auch bezahlen?«
    Ihr gestärkter, weißer Sieh-mich-an-ich-bin-fast-eineechte-Ärztin-Kittel knisterte praktisch vor Empörung. »Hören Sie, ich sehe hier jeden Tag Frauen wie Sie. Suchen Sie sich einen Job, und hören Sie auf, sich von einem Mann abhängig zu machen, der Ihre falschen Brüste bezahlt.«
    Ich griff in meinen Schoß, wohin der Krankenhauskittel gerutscht war, und zog ihn über meine Brust hoch. Mann, ich bedauerte jede misshandelte Frau, die dieser Krankenschwester in die Hände fiel. Verdammt, ich bedauerte jeden Mann, der sie versehentlich für eine Frau hielt und sie fälschlicherweise zu einem Rendezvous traf. Eine echte Vogelscheuche. Ich setzte mein bestes falsches Lächeln auf: »Ich habe meinen Busen selbst bezahlt, Lady. Mit dem Geld der Lebensversicherung meines toten Mannes.«

    Ihre bleistiftdünnen Lippen öffneten sich.
    Der Vorhang wurde zurückgerissen. Vance trat ein, seine Größe dominierte den engen Raum.
    Die Schwester wandte sich um. »Sie können nicht einfach hier …«
    Vance zeigte ihr seine Dienstmarke und sagte: »Polizeiangelegenheit. Sind Sie hier fertig?«
    Ohne ein weiteres Wort stolzierte sie hinaus.
    Ich starrte ihn düster an, transferierte meine Wut von der Krankenschwester auf Vance. »Hauen Sie ab.«
    Vance stand da wie ein Polizist. Die Beine breit, die Schultern gestrafft, der Blick hart.
    Dann lächelte er, und Grübchen verwandelten sein Gesicht in das eines Sonnengottes. »Jetzt hätte ich doch beinahe verpasst zu erfahren, wie Sie Ihren Barbie-Blondchen-Look bezahlt haben.«
    Glaubte er, ich legte Wert auf seine Meinung? »Hey, Vance, ich glaube, dass die Frau, die Sie gerade verjagt haben, scharf auf Sie ist. Warum fragen Sie sie nicht, ob sie auf langweiligen Sex einmal pro Monat steht?«
    Seine Grübchen wurden flach. »Einmal im Monat? Gott, kein Wunder, dass Ihr Ehemann zu einem Playboy wurde.«
    Getroffen.
    Ich sah zur Seite und suchte nach meinem Pullover. Ich entdeckte ihn zusammengefaltet am Fußende des Bettes und schnappte ihn mir. Ich hielt den Kittel mit einer Hand über meine Brust, während ich den Pullover in der anderen hielt, ich sah über seine Schulter. »Ich muss mich anziehen, gehen Sie raus.«
    Er rührte sich nicht. »Ich habe ein paar Fragen. Was für
eine Bluse haben Sie an dem Morgen getragen, als Sie sich in Chad Tuggles Aktenvernichter verhedderten?«
    Reiß dich zusammen . Ich zwang mich, tief einzuatmen, und sah Vance an. Er war jetzt ganz geschäftlich. Ich dachte an den Morgen zurück, als ich in Chads Büro gegangen war. »Ein weißes Herrenbaumwollhemd. Ich habe Ihre Frage beantwortet. Gehen Sie jetzt.«
    Er griff an seinem Mantel vorbei in seine Hemdtasche und holte sein Notizbuch und seinen Stift hervor, er blätterte die Seiten um. »Keine Seide?«
    »Nein.«
    »Wen kennen Sie, der Seide trägt? Zum Beispiel Seidenblusen oder -schals?«
    Ich beobachtete ihn, während er sich Notizen machte, als mir etwas dämmerte: Er schrieb mit der linken Hand. Vance war Linkshänder. Er war vielleicht ein brutaler, zwanghafter Arsch, aber er war kein Mörder. Der Mörder war laut Gabe wahrscheinlich Rechtshänder. Und warum wollte er überhaupt etwas über mein Hemd wissen? »Äh, meine Mom … Viele Frauen tragen Seide. Vance, worum geht es hier?«
    Er sah von seinem Notizbuch auf. »Im Aktenvernichter wurde Seide gefunden.«
    »Sie meinen, dass Chads Mörder im Aktenvernichter hängen geblieben

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