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Töte, Bajazzo

Töte, Bajazzo

Titel: Töte, Bajazzo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seinen würgenden Klauen vorbei, geriet in die Nähe seines Gesichts, und dort sah ich die Augen. Was ich tat, mußte ich tun, um zu überleben.
    Es war böse, es schmerzte mörderisch, aber es half, als ich seine Augen mit meinen Fingern malträtierte.
    Ein tierisches Brüllen erfüllte das Innere des Fahrzeugs. Ich sah, wie der Kopf des Mannes von einer Seite zur anderen zuckte und merkte auch, daß sich der verdammte Klammergriff von meiner Kehle löste. Die Finger rutschten ab. Da sie dabei gekrümmt waren, hinterließen die Nägel auf der Haut noch blutige Streifen.
    Mit einem Ellbogencheck wuchtete ich den schmalen Körper zur Seite.
    Er fiel gegen die andere Tür, heulte wie ein Schloßhund und trampelte mit den Beinen.
    Als ich das Platzen der Scheibe hörte, da hatte ich bereits die Beifahrertür aufgerammt und war dabei, mich aus dem Wagen zu stoßen. Die Kreatur der Finsternis, die nach mir hatte greifen wollen, schlug ihre Krallen in das Polster und fetzte es auf.
    Ich lag auf dem Boden, rollte mich vom Rand der Straße weg und hatte Glück, daß der mit schmutzigem Wasser gefüllte Graben etwas weiter entfernt lag.
    Ich stemmte mich wieder auf die Füße und hatte den Eindruck, überhaupt nicht atmen zu können. Zu stark war ich gewürgt worden. Der Hals schien schmaler geworden zu sein. Meine Bronchien rasselten wie Panzerketten, und ich wußte doch, daß es noch nicht vorbei war, denn der große Gegner würde nicht aufgeben.
    Die Kreatur der Finsternis hatte sich gezeigt. Es passierte nicht oft und nur in bestimmten Fällen, wenn es um den Tod eines Menscher ging.
    Diese Wesen hatten es wunderbar verstanden, sich der Welt und den Menschen anzupassen. Sie sahen aus wie wir, aber hinter ihnen verbarg sich eben das Urböse.
    Sie waren Luzifers Ledernacken, die Ranger des ersten Gefallenen Engels, und sie kannten überhaupt kein Gefühl.
    Hinter dem menschlichen Gesicht dieser Kreatur verbarg sich die Schnauze eines mörderischen Froschs mit Zähnen, die eher zu einem Tiger gepaßt hätten.
    Dabei wollte er mich zerreißen, und das war nicht einfach dahergedacht, damit hatte ich schon meine Erfahrungen machen können.
    Um mich zu verteidigen, brauchte ich mehr Platz.
    Ich lief einige Schritte weit vor, bis ich den Wagen direkt vor mir sah.
    Auch die Kreatur der Finsternis nahm einen anderen Weg. An meiner Seite kroch sie aus dem Fahrzeug. Sie war kaum größer als der Fiat, dafür runder und kompakter. In ihrer dämonischen Gestalt ging sie nicht normal, sondern watschelte wie eine Gans.
    Sie schwang sich auf die Haube.
    Gräßlich sah die Froschfratze aus, die sich hinter einer grünlichgelben Masse – früher einmal die Gesichtshaut – abzeichnete. Zu lange Arme, die nach mir greifen wollten, um mich zu zerfetzen.
    Ich wich zurück, als die Kreatur sprang. Sie berührte den Boden, sie hüpfte wieder hoch, und als sie sich schwungvoll auf mich werfen wollte, da hatte ich bereits die Kette mit dem Kreuz über meinen Kopf gestreift und schleuderte ihm den Talismann entgegen.
    Lange Zeit hatte ich nicht gewußt, wie ich ihnen beikommen konnte, aber dieses Zeichen des Sieges, das etwas mit dem ersten Sieg gemeinsam hatte, den der Erzengel Michael über Luzifer errungen hatte, verfehlte auch hier seine Wirkung nicht.
    Fast wie ein Schwert schnitt das Kreuz in das Gesicht der Kreatur und ließ diesem Wesen nicht die Spur einer Chance, denn es zerstörte es.
    Ich suchte nach einem Vergleich, ich fand ihn auch. Es kam mir vor, als hätte eine Bombe in einen Schleimteich eingeschlagen, denn die Fratze spritzte auseinander und wurde zu einer widerlichen, amöbenhaften Masse, als sollte diese Kreatur in den Zustand zurückgeführt werden, aus dem möglicherweise das Leben überhaupt entstanden war.
    Sie war vernichtet, ich hatte dank meines Kreuzes diesen Kampf gewonnen.
    Endlich konnte ich mich wieder um mich selbst kümmern, und das war auch verdammt nötig, denn auf und durch meinen Hals rann ständig ein Säurefluß.
    Ich massierte die Haut, was ich mir auch leisten konnte, denn im Fahrzeug bewegte sich nichts. Santini schien geschockt zu sein. Zudem wußte er, was auf ihn zukam.
    Die Straße war nicht sehr breit. Hier gab es keinen Durchgangsverkehr, und schnell fahren konnte hier auch niemand. Wohin sie führte, wußte ich nicht. Vielleicht in die Poebene.
    Ich sah keinen weiteren Gegner und riß die Fahrertür mit einer knappen Bewegung auf.
    Santini war nicht angeschnallt gewesen. Aber nicht deshalb fiel

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