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Toete John Bender

Toete John Bender

Titel: Toete John Bender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Voss
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stellte sich auf. Geduldig massierte er sie und versuchte so leidenschaftlich und erotisch wie möglich zu sein. Anscheinend genoss sie seine streichelnden Hände. Was nun? Tom wollte diesen Moment so lange wie möglich auskosten.
    »Leg dich bitte noch einmal auf den Bauch. Jede Muskulatur verfügt über Spieler und Gegenspieler, zum Beispiel Adduktoren und Abduktoren. Wenn du dich vertrittst, sind beide Partien betroffen und sollten gleichermaßen entspannt werden, okay?«
    »Wow! In was kennst du dich eigentlich nicht aus?«, kommentierte sie seine Erklärung, und er wusste nicht, ob es ironisch oder anerkennend gemeint war. Zu sehr war er abgelenkt.
    Sie drehte sich auf den Bauch und reckte ihren verletzten Fuß empor. Wieder setzte er an, massierte und strich die Verspannung aus ihrem Fuß. Sein Blick glitt ihre Beine hinauf und blieb an ihrem Po haften. Das knappe Höschen hatte sich an einer Seite in ihrer Po-Ritze verfangen und offenbarte einen makellosen Hintern, wie er fand. Definierte Muskeln und von einer fast identischen Bräune, wie der Rest ihres Körpers. Ein Zeichen, dass sie im Sommer nackt sonnenbadete. Bei dieser Vorstellung malte sich Tom mehrere Praktiken aus, die er mit ihr im Freien ausüben wollte. Er massierte sie bis zur Kniekehle, presste ihren Fuß und ihr Bein immer öfter an seinen Bauch und spannte seine Muskeln dabei an. Sie stöhnte auf.
    »Tut das gut«, flüsterte sie.
    War das eine Aufforderung? Sollte er jetzt die Initiative ergreifen oder sollte er seine “ Behandlung“ abbrechen? Ihm wurde heiß und kalt zugleich. Es war ein Spiel mit verdammt hohem Einsatz. Er umklammerte ihr Bein und streichelte wie zufällig an der Innenseite ihres Oberschenkels entlang.
    Silvia erstarrte. Tom sah, wie sie mit einer Gänsehaut auf seine Berührung reagierte. Er setzte wieder an ihrer Kniekehle an und fuhr mit Zeige- und Mittelfinger eine Handbreit ihr Bein in Richtung Gesäß hinauf. Abrupt unterbrach er die Berührung, nur um kurze Zeit später an derselben Stelle wieder anzusetzen und noch ein Stück weiter ihren Oberschenkel zu ergründen. Silvia drehte sich brüsk um, löste sich aus seinem Griff. Er wich zurück.
    »Ich kann mir nicht erklären, was diese Streicheleien mit meinem vertretenen Fuß zu tun haben sollen, Tom!«
    »Also, ich glaube, es wäre vielleicht bis in den Oberschenkel hinaufgezogen. Du hast Glück gehabt, da ist alles in Ordnung«, rechtfertigte er sich und folgte ihrem Blick, der auf seiner Erektion haften blieb.
    »Aha!«, entgegnete sie knapp und stand auf.
    Tom spürte, wie er errötete. Sein erigiertes Glied erschlaffte.
    »Silvia, bitte!«, forderte er sie zu einem Dialog auf, wollte, nein, wünschte sich, er hätte sie die ganze Zeit richtig eingeschätzt: willig und bereit, sich auf ein sexuelles Abenteuer einzulassen. Er hatte daneben gelegen und war aufrichtig überrascht – sogar entsetzt – über das, was er gerade getan hatte.
    Silvia sah auf den vor ihr knienden Tom herab. Aus der Ferne hätte man denken können, er hätte ihr einen Heiratsantrag gemacht. Sie schüttelte den Kopf.
    »Was?!«, herrschte sie ihn an. »Du solltest jetzt besser mit deinem Programm beginnen.«
    Sie wandte sich um und lief die Dünen hinauf zum Lager. Tom wartete, bis er sie nicht mehr sehen konnte, schlug sich mit dem Handballen auf die Stirn.
    »Scheiße, Mann! Scheiße, Scheiße, Scheiße! Was sollte das denn, hä? Was sollte das?«, schimpfte er mit sich selbst, ließ seiner Wut und Entrüstung freien Lauf.
    Mit einer gefühlten Zentnerlast auf seinen Schultern erhob er sich, sammelte sein Handtuch auf, bedauerte, seine Zigaretten im Zelt gelassen zu haben, und ging ins Lager, um mit dem Tagesprogramm zu beginnen. Auf dem Dünenrücken angekommen, glaubte er, Silvia würde ein falsches Spiel mit ihm treiben. Er beschloss, sie weitestgehend zu ignorieren.

    ***

    U m 09:30 Uhr standen die Teilnehmer im Halbkreis um Tom und Jens. Tom hatte alle begrüßt, Wolfgang hatte den Gruß am lautesten von allen erwidert.
    »Also, ich möchte nun von euch erst einmal, dass ihr euch vorstellt, ihr wäret eine Palme, die so gewachsen ist, wie ihr euch momentan fühlt. Seid ihr müde, lässt sie vielleicht ihre Wedel herunterhängen, fühlt ihr euch gut und ausgeruht, steht sie mit Spannung und fest verwurzelt, vielleicht so.« Tom imitierte zwei unterschiedliche Palmen und provozierte ein Lachen von Wolfgang. »Okay, kommt! Probiert es einmal aus und schaut euch um. Könnt ihr

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