Toete John Bender
am Strand, die Füße im Wasser, die Augen geschlossen, und genoss seinen Zustand. Eine leichte Brise milderte die Hitze der frühen Sonne. Das immer wiederkehrende Rauschen der Brandung, der Duft des Meeres, all dies beruhigte ihn. Er ließ den Kopf kreisen, um seine Verspannung zu lockern und ging gedanklich den Tagesablauf durch. Bei der Vorstellung an den bevorstehenden Nachmittag öffnete er die Augen, schirmte sie mit einer Hand über der Stirn vor dem gleißenden Sonnenlicht ab und spähte nach Wolken am Himmel. Es würde schwül werden und ein Gewitter geben, das spürte er. Die Frage war nur, ob es sie auch auf Tyreholm erreichen würde. Wolken ballten sich nicht am Horizont, aber der Himmel flirrte in einem so unwirklichen Licht über dem Meer, welches nur ein kräftiges Gewitter verkünden konnte. Er stöhnte. Auch das noch! Es wurde ihm wirklich nicht leicht gemacht an diesem Wochenende. Hinter sich hörte er Sascha und Wolfgang schreien. Sie liefen an ihm vorbei und stürzten sich in die See. Tom lachte. Wolfgang hatte ihn heute überrascht, so umgänglich hatte er ihn nicht eingeschätzt. Allerdings würde der anstehende Theorieteil ihn weniger begeistern, schätzte er, und war gespannt, wie Wolfgang damit umgehen würde. Tom wandte sich um. Frederik, Silvia und Doris schlenderten auf ihn zu, Jens stand oben auf dem Dünenrücken und hielt Wache. Tom reckte seine Faust mit erhobenem Daumen hoch, Jens erwiderte die Geste.
»Du träumst, oder?«, fragte ihn Silvia und stellte sich zu ihm.
»Ja, ein bisschen. Träumen und genießen.«
Er reckte sein Gesicht wieder der Sonne entgegen und schloss die Augen. Sascha und Wolfgang schienen Spaß zu haben. Sie hörten Wolfgang immer dann auflachen, nachdem Sascha etwas gesagt hatte. Doris und Frederik wateten ganz in der Nähe ins Wasser. Tom blinzelte. Silvia stand in der gleichen Pose wie er selbst noch immer neben ihm. Den Oberkörper gestreckt, senkte sich ihr Brustkorb bei jedem Atemzug und ohne Umwege begutachte Tom ihre durch den Bikini kaum verhüllten Brüste. Silvia hatte eine tolle Figur, unbestritten. Ihr Anblick lockte ihn, obwohl er sich sträubte. Nicht an diesem Wochenende! Du kannst in diesem Chaos nicht auch noch mit einer Kundin anbandeln.
Sein Blick fixierte jenes Tal, das zwischen ihren straffen Brüsten verlief, verlor sich an den Erhebungen unter dem gelben Stoff, die spitze Brustwarzen darunter erahnen ließen. Er löste sich von dem Anblick. Zu spät. Silvia hatte die Augen geöffnet und Tom wusste, sie hatte seinen anzüglichen Blick registriert.
»Die Sonne scheint so schön warm«, hauchte sie.
»Ja … ja, ich muss mich mal abkühlen«, antwortete er fast zu schroff, lief ins Wasser und sprang hinein. Er tauchte auf, schüttelte sich das Wasser aus den Haaren und schwamm so weit, bis er keinen Grund mehr unter den Füßen hatte. Was sollte das? Machte sie ihm etwa Avancen? Er konnte sich nicht darauf einlassen, andererseits wusste er, dass er bisher noch keine Erfahrung im Nein-Sagen bei Frauen gesammelt hatte. Und Silvia gefiel ihm sehr. Rein optisch. Er musste sie so weit es ging ignorieren und erst einmal das Wochenende mit all seinen Ungereimtheiten überstehen. Und sollte er nicht von ihr lassen können, würde er mit seiner goldenen Regel brechen und sie privat anrufen. Er hoffte aber, das würde nicht nötig sein. Wieder sah er ihre Titten, wenn er die Augen schloss. Verdammt! Er kämpfte gegen eine Erektion an, versuchte an Alltägliches zu denken. Es gelang ihm nicht. Solange er alleine vor sich hinschwamm, würde es ihm nicht gelingen. Er sah sich um. Sascha und Wolfgang gingen gerade aus dem Wasser, Silvia, Doris und Frederik schwammen gemeinsam eine Bahn parallel zum Ufer.
Tom beschloss ebenfalls, hinauszugehen. Er legte sich zu Sascha und Wolfgang, alberte mit ihnen herum, bis der Rest zu ihnen stieß.
»Es wird heute regnen und ein Gewitter geben«, verkündete Doris und sah ihn an.
»Woher …?«
Tom verstummte. Sie spielte auf ihre prophetische Gabe an und dieses Thema wollte er vor der Gruppe lieber ruhen lassen.
»In Ordnung, Doris. Danke.«
»Wir müssen heute sehr vorsichtig sein«, sagte sie vieldeutig und Tom spürte die drohende Frage über ihnen. Warum sprach sie ihn nicht vertraulich an? Warum verwirrte sie alle? Oder wollte sie alle warnen, weil sie ihm nicht traute? Tom entschied, dass Angriff an dieser Stelle die beste Verteidigung sei.
»Hattest du wieder eine Eingebung, Doris?«
Sie zuckte
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