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Toete John Bender

Toete John Bender

Titel: Toete John Bender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Voss
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Ich weiß nur, dass wir in Gefahr sind. Dass jemand wahrscheinlich zu Schaden kommt und vielleicht sogar … sterben wird.«
    Sascha wollte etwas entgegnen, und Wolfgang auch, doch sie schwiegen.
    »Entschuldigung«, murmelte Sascha dann.
    »Angenommen!«
    Tom atmete tief durch und entschied für sich, Nägel mit Köpfen zu machen. »Hört zu. Ihr könnt mit Jens zurückgehen. Ich würde das hier gern klären wollen. Noch lieber würde ich … mit euch weitermachen. Der Schatz ist noch nicht geborgen.«
    Er beobachtete sie – vor allem Jens – genau, ging er doch immer noch davon aus, dass der oder die Gegenspieler sich innerhalb seiner Gruppe befanden. Er musste das Spiel weiterspielen. Er musste!
    »Du willst tatsächlich weitermachen?«, fragte Sascha.
    Tom nickte.
    »Also, ich bin dabei!«, gab Wolfgang kund. »Du gehst dann besser mit Jens zurück«, meinte er zu Doris.
    »Ich kann schon für mich selbst entscheiden!«, widersprach sie ihm.
    »Okay, ich bin auch dabei!«, entschied Silvia und knotete festere Schleifen in ihre Schnürsenkel.
    »Ich dann auch, obwohl ich dir irgendwie noch nicht traue, Tom. Ehrlich, wenn sich herausstellt, dass das eine Szene aus deinem Coaching-Programm sein sollte, kann ich für nichts garantieren«, schloss sich Sascha an und klang beinahe verzweifelt.
    »Ich mache dann auch mit«, stellte Frederik sachlich fest, schob seine Brille hoch und sah entschuldigend zu Doris.
    Sie zuckte schwach mit den Schultern. »Ich habe euch gewarnt«, flüsterte sie.
    »Also bist du dabei?«, fragte Wolfgang nach.
    »Ja.«
    Tom sah Jens an, der ihm zunickte, atmete einmal tief durch und leuchtete dann mit der Lampe den Teil des Unterholzes aus, der zwischen ihnen und den schwach flackernden Lichtern stand.
    »Gehen wir!«, sagte er entschlossen und suchte nach einem möglichen Weg. Die anderen sahen sich hinter seinem Rücken bedeutungsvoll an. Es waren kurze, aber intensive Blicke. Dann folgten sie ihm.

    ***

    H intereinander bahnten sie sich einen Weg durch den Wald. Er wuchs nicht ganz so dicht an dieser Stelle. Einige größere Kiefern und hochragende Birken hatten sich behauptet und sorgten für mehrere lichte Flecken, über die Tom und seine Begleiter durch struppige Gräser schlichen.
    Es waren Fackeln, die dort flackerten, sie schienen mannshoch und Tom schätzte ihre Anzahl auf zehn bis fünfzehn. Mehrere Blitze erhellten die Lichtung und vor ihnen hoben sich die Konturen des Bunkers dunkel vor dem Wald ab. Es sah beeindruckend aus und verfehlte seine Wirkung nicht. Tom verlangsamte seine Schritte und erwartete jederzeit einen Angriff, welcher Natur auch immer.
    »Tom«, zischte Silvia hinter ihm.
    Er erschrak und blieb stehen.
    »Da steht was«, flüsterte sie und deutete auf eine Fackel, die ungefähr zehn Schritte von ihnen entfernt neben einer Birke stand.
    »Sie hat recht!«, bestätigte Wolfgang und lugte durch das Astwerk einiger Büsche hindurch.
    »Da steht jemand«, ergänzte sie und hielt den Atem an.
    »Wartet!« Tom bedeutete ihnen mit einem Handzeichen stehen zu bleiben und schlich voran.
    Vorsichtig näherte er sich dem Umriss, den er noch nicht deuten konnte. Ein Kopf? Ihm wurde mulmig. Er schob einige Äste zur Seite, trat hinter der Birke hervor und erschrak. Mit pochendem Herzen sammelte er sich, bekämpfte sein eigenes Adrenalin, das ihn durchströmte. Ein aufgespießter Schafskopf stand direkt neben der Fackel, die Zunge hing anklagend aus dem Maul, auf dem Schädel tanzten zuckende Schatten der Flamme. Was wurde hier gespielt?
    Tom sah sich um, blickte hinüber zur nächsten Fackel, die wieder in einem Abstand von etwa zehn Schritten in der Dunkelheit loderte. Auch dort stand etwas, das aussah wie der aufgepflanzte Schädel eines Tieres. Tom zog sich der Magen zusammen. Was für ein abstruser Aufwand, nur um ihm zu schaden? Das Werk eines Irren! Und er hatte ihn fast gehabt! Hätte er den anderen zu packen und vor allem zum Reden bekommen – und ja, zum Reden hätte er ihn schon bekommen, dessen war er sich sicher – dann wäre auch der Komplize, der Strippenzieher enttarnt worden.
    »Scheiße!«, fluchte Tom leise, blickte zum Bunker und suchte die Gegend nach dem Fremden ab. Nichts. Es war drückend still, nur das Lodern und Flackern der Fackeln war zu hören. Er hatte genug gesehen und schlich geduckt zu den anderen zurück.
    »Was war das?«, fragte Silvia, als er sich ihnen näherte.
    »Da hat jemand Tierköpfe aufgespießt. Fragt mich nicht, warum«,

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