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Toete John Bender

Toete John Bender

Titel: Toete John Bender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Voss
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Schläfen und kämpfte mit Tränen.
    »Ja, das war er«, pflichtete Tom bei. Auch er musste den ersten Schrecken verdauen. Hatte er nicht vorgehabt, den Kerl zu fassen?
    »Der Typ ist in den Wald rein, oder? Tom, verarsch uns nicht! Das ist doch einer von deinen Schatzgeistern, oder?«, erregte sich Sascha.
    Tom schüttelte den Kopf. »Ich glaube, leider nicht. Aber dort, wo er ungefähr stand, dort geht es auch zu den Bunkeranlagen.«
    »Das heißt, wir müssen ihm folgen?«, hakte Sascha nach.
    »Sieht wohl so aus«, antwortete Tom, immer noch etwas abwesend.
    »Na gut! Dann mal hinterher!« Wolfgang eilte, Sascha samt Truhe hinter sich herziehend, voraus.
    »Wartet bitte, gleich ja, einen Augenblick, bitte.« Doris hatte die Augen geschlossen und hielt sich den Kopf.
    »Was ist?!« Wolfgang ließ die Kiste fallen, eilte zu ihr und stützte sie.
    »Gleich. Gleich ist es wieder gut«, hauchte sie.
    Tom hatte den Eindruck, dieses Mal würde sie nicht aus der Ferne zu ihnen sprechen. Die Schmerzen schienen nicht ganz so stark. Ungeduldig wartete er ihren Anfall ab.
    Doris sammelte sich, nickte ihnen zu.
    »Ich glaube, es wird bald regnen. Sehr stark regnen!«, prophezeite sie.
    »Da kannst du Recht haben«, bestätigte Tom und war angesichts des derzeitigen Wetters nicht sonderlich überrascht von dieser Vorhersage. »Kannst du sie stützen, Wolfgang? Frederik, kannst du mit Sascha die Truhe tragen, ja? Bei dir alles klar, Silvia?«
    »Geht so. Der Typ macht mir echt Angst.«
    »Halt dich hinter uns. Sobald wir ihn in Reichweite haben …«, Tom unterbrach seine Überlegungen. Er wollte außer Jens niemanden an seinen Planungen teilhaben lassen. »Sobald wir ihn sehen, stürzen wir uns auf ihn, klar?«, flüsterte er Jens zu.
    »Ich weiß nicht, Tom.«
    »Du brauchst ihn nur festzuhalten. Oder mir beistehen, sollte ich es nicht schaffen, ja? Wahrscheinlich wirst du gar nichts tun müssen, in Ordnung?« Tom wurde ungehalten, registrierte, dass er sich gerade vielleicht sogar überschätzte, ließ sich aber weiter von seinem Adrenalin treiben. Er wollte den Kerl zu fassen kriegen!
    »Ja, gut. Lass uns aber vorsichtig sein«, willigte Jens unter Vorbehalt ein.
    »Sicher!« Tom eilte an den anderen vorbei und setzte sich wieder an die Spitze.

    ***

    E in richtiger Pfad war es nicht, aber man konnte deutlich erkennen, dass etwas Großes eine Bresche in den Wald getreten hatte.
    »Hier muss er reingegangen sein«, entschied Jens und erhielt die Zustimmung der anderen.
    »Hier müsste es auch zum Bunker gehen«, brummte Tom und war erschüttert, wie finster es im Unterholz war.
    »Man sieht kaum noch etwas«, flüsterte Silvia.
    »Ich habe eine Taschenlampe mit.« Wolfgang holte sie aus seinem Rucksack hervor und leuchtete in den Wald hinein.
    »Weißt du was? Ich auch! Damit hast du nicht gerechnet, du Streber, oder?« Sascha grinste Wolfgang an. Gemeinsam suchten sie nach dem weiteren Weg.
    »Es sollte einer von euch vorne und einer in der Mitte gehen, damit jeder etwas Licht hat«, schlug Frederik vor.
    »Jens und ich gehen vorne!«, legte Tom sofort fest. »Gute Idee übrigens«, lobte er Frederik.
    Wolfgang war hin und hergerissen. Aus Neugier und Tatendrang wäre er gerne vorweg gelaufen, aber sein Verantwortungsgefühl gegenüber Doris entschied, bei ihr zu bleiben und ihr zu leuchten.
    »Geh du vor, Sascha!«
    »Schisser!«
    »Kommt! Beeilt euch!«, drängte Tom und brach einen brauchbaren Ast ab, mit dem er auch zuschlagen konnte.
    Sascha erhellte vor ihnen das Gehölz, schwenkte die Taschenlampe von links nach rechts.
    »Der ist dort lang«, flüsterte er, hielt sich an abgeknickte Zweige und aufgewühlte Erde und folgte den Spuren. Tom blieb neben ihm, dicht gefolgt von Jens, Wolfgang und Doris. Frederik und Silvia bildeten den Schluss. Kurz brachen sich dünne Lichtfinger durch die zahlreichen moosbehangenen Äste, wurden geschluckt und erreichten kaum den Boden.
    »Ist das gruselig hier«, stellte Sascha fest.
    »Pst, leise!«, zischte Tom.
    »Der kann uns doch eh sehen mit unseren Lampen!«, verteidigte sich Sascha.
    Tom schüttelte ärgerlich den Kopf. Darum ging es doch gar nicht! Er wollte sich konzentrieren können und fühlte sich durch Saschas Kommentare abgelenkt.
    »Wir können ihn aber nicht hören, wenn wir uns die ganze Zeit unterhalten«, entgegnete Tom, hielt an und spähte ins Unterholz.
    »Was ist?«, fragte Wolfgang, der mit Doris aufschloss und nach hinten leuchtete.
    »Pst!«, forderte Sascha

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