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Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Titel: Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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Scheune bedeckte. Das trockene Material rauchte kurz und ging dann in helle orangefarbene Flammen auf.
    »He!«, rief Jamie von oben. »Was machst du da? Gehört das zum Spiel?«
    Nathan grinste zu ihr hinauf. »Na klar, Jamie. Warte noch ’n Moment. Ich muss noch was von draußen holen. Dann können wir Thunder Road spielen.«
    »Was ist Thunder Road ?«, quengelte Jamie zum wiederholten Mal.
    Doch Nathan lächelte nur und zog die Flügel des Scheunentors hinter sich zu. Das Feuer im Innern breitete sich rasch aus. Dreißig Sekunden später hatte es den Metalltank mit dem Heizöl erreicht.
    Die ohrenbetäubende Explosion war so stark, dass das Scheunentor davonsegelte. Ein Traktorreifen flog fünfzehn Meter hoch in die Luft. Der blaue Himmel war von einer Sekunde zur anderen pechschwarz.
    Rasch presste Nathan ein paar Tränen in seine Augen, während er zum Farmhaus und zu den Eltern rannte. Er würde ihnen erzählen, dass Jamie unbedingt mit den Streichhölzern spielen wollte, obwohl er sie angefleht hätte, es nicht zu tun. Aber sie hatte ja nicht auf ihn hören wollen …
    Die Tracht Prügel, die er an jenem Abend bezog, riss ihm fast die Haut vom Fleisch, aber das war die Sache wert gewesen. Und wenn er hundert Jahre lebte, er würde wohl kaum ein zweites Mal mit ansehen dürfen, wie jemand einen so heißen Tod starb wie die kleine Jamie Hufford an jenem Nachmittag.
    11.
    Cleveland, Hopkins International Airport,
3.30 Uhr morgens
    Dana stieg vor dem geschäftigen Terminal aus einem Yellow Cab, klappte ihr Handy auf und tippte eine Nummer. Eine tiefe Stimme meldete sich.
    »Templeton hier.«
    »Hallo, Gary«, sagte sie zu dem Cleveland-Cop. »Ich bin’s, Dana Whitestone. Es ist etwas dazwischengekommen. Ich fürchte, ich muss nach Washington. Tut mir wirklich leid. Sie haben das Kommando, solange ich weg bin, okay? Können Sie mich über sämtliche Entwicklungen auf dem Laufenden halten? Ich bin auf dem Handy erreichbar.«
    »Was soll das heißen, Sie müssen nach Washington?« Templeton schien einer Panik nahe zu sein. »Wir sind mitten in einem Fall! Wir brauchen Sie hier! Wie lange bleiben Sie in Washington?«
    Dana informierte ihn mit knappen Worten über die mögliche Verbindung zu dem Mord in L. A. »Ich bin nicht sicher, wohin das alles führt, aber wenn es eine Verbindung gibt, werde ich aller Wahrscheinlichkeit nach mit diesem Jeremy Brown nach L. A. fliegen, um den Tatort in Augenschein zu nehmen. Falls ich die erforderlichen Genehmigungen bekomme, heißt das. Wie weit sind Sie mit den Gerichtsbeschlüssen für die Autopsien der vier anderen Opfer?«
    »Ich arbeite noch daran«, antwortete Templeton. Er schien ein wenig ruhiger, nachdem er die Situation verstanden hatte. »Müsste eigentlich jeden Moment etwas hören. Ich melde mich, sobald ich Neues weiß. Viel Glück, Dana.«
    Sie wich gerade noch rechtzeitig einem motorisierten Gepäckwagen aus, der von einem gelangweilt dreinblickenden Schwarzen Ende fünfzig mit weißen Ohrenschützern und einem zotteligen grauen Bart gelenkt wurde. »Danke, Gary«, sagte sie und bedachte den Fahrer mit einem verärgerten Blick, den er desinteressiert erwiderte. »Ich weiß Ihre Hilfe wirklich zu schätzen.«
    Sie beendete das Gespräch und fragte sich einmal mehr, ob es richtig war, auf Crawfords bloßen Wink hin alles stehen und liegen zu lassen und nach Washington zu fliegen. Dann erinnerte sie sich an Crawfords phänomenalen Riecher für die kleinsten Details, die einen Fall weit öffnen konnten. Wenn Crawford meinte, dass sie nach D. C. fliegen sollte, bestand eine große Chance, dass er richtig lag. Jeder mögliche Hinweis, der sie näher an die Fährte dieses Killers brachte, war die Mühe wert, ganz gleich wie groß, für sie und für jeden anderen. Dana nahm den kleinen Übernachtungskoffer auf und betrat die Abflughalle, in der reger Betrieb herrschte. Gestresste Mütter zerrten kleine Kinder hinter sich her, Geschäftsleute in zerknitterten Anzügen lasen im Fortune Magazine , mit Koffern bepackte Urlauber und College-Studenten mit Rucksäcken wuselten auf dem Weg zu ihren jeweiligen Schaltern und Flugsteigen durcheinander, und über allem hing der Geruch von Fast Food und Starbucks-Kaffee.
    Als Dana jünger gewesen war – keine besonders glückliche Zeit in ihrem Leben nach dem frühen Tod ihrer leiblichen Eltern –, hatte sie Flughäfen romantisch gefunden. Bei jedem Besuch hatte sie sich innerhalb von zehn Minuten mindestens dreimal

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