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Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Titel: Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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Studenten drängten sich neugierig um sie herum. Die meisten Blicke waren auf Crawford gerichtet – es geschah nicht oft, dass der König von seinem Thron stieg, um sich unter das gewöhnliche Volk zu mischen. Dana hoffte nur, dass niemand von ihnen nach seinem Abschluss zur Counter-Intelligence gehen würde, der Spionageabwehr des FBI – Feingefühl schien nicht gerade die Stärke dieser Truppe zu sein.
    Ein nervös aussehender junger Mann näherte sich und reichte Crawford ein Glas Wasser. Crawford runzelte die Stirn und stellte es neben der Computertastatur auf den Tisch. »Danke«, sagte er.
    Dana blickte dem davoneilenden Mann hinterher. Dann tippte sie »Richard Ramirez Pentagramm Fotografie« in die Suchmaske von Server in the Sky , der gemeinsamen Datenbank von FBI und britischer Polizei, in der die Fotos sowie unveränderliche Kennzeichen von Millionen Straftätern gespeichert waren.
    Schon das zweite Bild zeigte, was Dana suchte. »Hier ist es!«, sagte sie triumphierend und strich sich mit einer Hand durchs Haar, während sie mit der Maus auf das Foto doppelklickte.
    Das Bild zeigte Richard Ramirez in blauer Anstaltskleidung während seiner Gerichtsverhandlung. Er hielt die geöffnete linke Hand mit dem unbeholfen gezeichneten Pentagramm in die Kamera. Sein schwarzes Haar war strähnig, sein Gesicht gespenstisch weiß, seine Wangen hohl, seine tief liegenden, dunklen Augen gefühllos. Nicht weniger als ein halbes Dutzend Frauen hatten dieses Gesicht als so attraktiv empfunden, dass sie dem Night Stalker auf dem Höhepunkt seiner Berühmtheit sogar Heiratsanträge gemacht hatten, und einer hübschen jungen Frau namens Doreen war es schließlich gelungen, das schwarze Herz des sadistischen Killers für sich zu gewinnen.
    Dana zog die Miniaturansicht auf den Desktop und markierte den Bereich um Ramirez’ Hand herum, den sie anschließend vergrößerte.
    Crawford beugte sich in seinem Sessel vor und starrte auf das Bild. »Ich will verdammt sein«, sagte er. »Das ist eine perfekte Kopie des Fotos in Cleveland. Er wollte uns verraten, wo er als Nächstes zuschlägt.«
    Dana nickte. »Wahrscheinlich dachte er, die Plastikbuchstaben in Jacinda Holloways Scheide wären zu subtil, als dass wir dahinterkämen. Er wollte sichergehen, dass wir seine Nachricht erhalten.«
    »Und was sagt uns diese Tüte?«, fragte Crawford. »Wo wird er als Nächstes zuschlagen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Versuchen Sie, es in die Suchmaske einzutippen.«
    »Was eintippen?«
    »Versuchen Sie ›Serienkiller und Plastiktüte‹.«
    Dana kam seiner Bitte nach. Null Komma eins Sekunden später spuckte die Datenbank einhundertdreizehntausend Treffer aus. Dana drehte sich auf ihrem Sessel zu Crawford um und bedachte ihren einstigen Partner mit einem fatalistischen Blick. »Ich übernehme die ersten fünfundsechzigtausend. Wenn Sie beide den Rest übernehmen würden …?«
    Crawford seufzte und schaute auf seine teure Uhr. »Es war einen Versuch wert, meinen Sie nicht?« Er hob den Blick und schaute Dana an, als wollte er ihr etwas Wichtiges sagen, ohne die richtigen Worte zu finden. Nach ein paar Sekunden schaute Dana zur Seite. Crawfords Blick machte sie verlegen. Es hatte sich definitiv etwas an ihm verändert, sie konnte nur nicht genau sagen, was es war.
    Crawford trank einen Schluck Wasser und sammelte sich. »Was kommt als Nächstes?«, fragte er. »Was machen Sie beide jetzt?«
    Dana fingerte an ihrem Kragen herum. »Ich würde gerne mit Jeremy nach L. A. gehen, wenn er nichts dagegen hat. Ich will mir den Tatort anschauen.«
    Brown nickte. »Selbstverständlich, Dana. Ich kann jede Hilfe gebrauchen.«
    »Das geht mir nicht anders«, entgegnete Dana und drehte sich zu Crawford um. »Könnten Sie das für mich mit der Zentrale abklären?«
    »Kein Problem.«
    »Danke. Und könnten Sie auch ein Profil für mich zusammenstellen? Ich weiß, Sie haben eine Menge zu tun, aber ich wäre Ihnen sehr dankbar. Ich dachte, ich könnte diesen Fall alleine schaukeln. Mein Fehler.«
    Crawford lächelte knapp. »Seien Sie nicht so streng mit sich selbst, Dana. Es ist ein schwieriger Fall, an dem Sie da arbeiten. Ich fange noch heute Abend mit dem Profil an. In den nächsten Tagen hab ich was für Sie.«
    Er blickte erneut auf die Uhr, bevor er sich erhob, was die zwei Dutzend gaffenden Studenten in heilloser Flucht in die Gänge zwischen den Bücherregalen trieb. »Und jetzt sehen Sie zu, dass Sie hier rauskommen«, sagte er. »Sie müssen

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