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Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Titel: Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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eine sehr regelmäßige Handschrift.«
    Spangler schüttelte den Kopf, dass seine Hängebacken wackelten. »Mag sein, Jeremy, aber Sie schreiben bestimmt nicht mit so fanatischer Präzision.« Er blätterte in seinen Unterlagen und legte ein transparentes Blatt über die Kopie. »Ich habe die fraglichen Buchstaben herausgesucht. Hier, sehen Sie: Es gibt nicht die allerkleinste Abweichung. Beinahe so, als hätte er eine Schreibmaschine benutzt.«
    »Aber es war keine Schreibmaschine, stimmt’s?«, fragte Dana.
    Spangler nickte. »Ein Kugelschreiber, Scripto Blue No. 4, um genau zu sein. Wie dem auch sei, das macht die Sache verdammt ungewöhnlich. Er hat diese Nachricht mit der Hand verfasst und beim Schreiben die Präzision einer Maschine erreicht.«
    Dana blickte Spangler fragend an. »Was können Sie uns sonst noch über ihn sagen?« Bis jetzt hatte er kaum etwas erzählt, das sie nicht bereits vermutet hatten. Aber vielleicht hatte Spangler ja noch ein Ass im Ärmel.
    Der dicke Handschriftenexperte beugte sich aufgeregt vor. »Ich bin froh, dass Sie fragen. Wie Sie hier sehen können, schreibt er mit starkem Druck. Das lässt die Schrift so dunkel erscheinen. Je stärker der Schreibende aufdrückt, desto größer die emotionale Energie dahinter. Außerdem ist das Fehlen jeglicher Neigung im Schriftbild bemerkenswert. Menschen, die nach rechts geneigt schreiben, behalten unter Druck eher die Nerven. Menschen mit geringer emotionaler Energie drücken nur sehr leicht auf das Papier und schreiben nach links geneigt. Sie vermeiden im Allgemeinen jede Konfrontation. Das ist bei unserem Mann definitiv nicht der Fall.«
    »Und wie lautet Ihr abschließendes Urteil, Fred?«, fragte Brown.
    Spangler blickte den jungen Agenten an. »Ich schätze, dieser Typ mag keine Unordnung, Jeremy. Absolut nicht, nirgendwo. Er strebt nach Perfektion, bis hinunter ins Unterbewusstsein.«
    »Ein ziemlich hochgestecktes Ziel«, stellte Dana fest.
    »Das mag sein.« Spangler sammelte seine Papiere ein, schob sie zusammen und erhob sich ächzend. »Trotzdem würde ich sagen, dass er seinem Ziel bereits erstaunlich nahe gekommen ist.«
    22.
    Zehn Minuten später fanden Dana und Brown sich im Büro von Jim McGreevy wieder. Der Zeichner beugte sich über einen großen Tisch mitten im Zimmer, einen angespitzten Bleistift in der Hand, bereit zum Zeichnen.
    McGreevy galt mit seinen vierundfünfzig Jahren als der beste Phantombildkünstler der Vereinigten Staaten. Seine weniger begabten Kollegen nannten ihn witzelnd »Rembrandt«. Fast jeder kannte seine Arbeiten, wenn schon nicht seinen Namen. Seine beiden berühmtesten »Werke« waren auf den Steckbriefen des Una-Bombers und des angeblichen schwarzen Entführers der beiden Söhne von Susan Smith zu finden. Smith hatte ihre Kinder eigenhändig in einem See in South Carolina ertränkt, wie sich später herausgestellt hatte.
    McGreevy blickte auf, als Dana und Brown eintraten. »Ah, Special Agent Whitestone«, sagte er, erhob sich und hielt ihr die Hand hin. »Ich habe Sie bereits erwartet. Bitte kommen Sie näher.«
    Dana schüttelte McGreevy die Hand; dann wandte der Zeichner sich Brown zu und grinste. »Wie geht’s denn so, Jeremy?«
    Brown seufzte. »Es würde mir ein ganzes Stück besser gehen, wenn Sie uns etwas verraten könnten, das uns weiterhilft, Jim. Ich habe das Gefühl, dass wir uns die ganze Zeit im Kreis drehen.«
    »Wir wurden informiert, dass Luz Moreno bei Ihnen war, Mr. McGreevy, und dass Sie mit ihr zusammen ein Phantombild erstellt haben.«
    McGreevy nickte. »Das ist richtig. Eine kleine Wildkatze, dieses Mädchen.«
    Dana lächelte. »Da sagen Sie was. Ich habe eben erst selbst mit ihr geredet, vor einer Stunde. Wie dem auch sei – kam etwas Produktives bei der Sitzung heraus?«
    McGreevy nickte erneut und drehte sich zur Seite, um den großen silbernen Aktenschrank neben seinem Schreibtisch aufzusperren. Er griff nach einem Ordner und entnahm ihm ein Blatt. »Da ist er. Der Night-Stalker-Nachahmer. Sehen Sie selbst.«
    Dana nahm das Blatt entgegen und blickte auf die Fotomontage. Plötzlich hatte sie das Gefühl, als hätte jemand sie geohrfeigt.
    Die Augen sprangen sie aus dem Papier heraus an wie ein Vergewaltiger aus der Dunkelheit. Finster, bedrohlich, irre. Los ojos de Diablo . Luz Moreno hatte völlig recht. Der Kerl hatte die Augen Satans.
    Die Augen eines Mannes, den Dana aus ihrer Vergangenheit kannte.
    Mandelförmig, mit langen Wimpern. Es waren die gleichen

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