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Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Titel: Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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Augen, die sie in den vergangenen vierunddreißig Jahren in ihren Träumen heimgesucht hatten. Ein Schauer durchlief Dana. Sie zitterte.
    Abgesehen von den Augen war das Bild völlig nichtssagend. Keine besonderen Merkmale, die nicht die halbe männliche Bevölkerung der Vereinigten Staaten ebenfalls aufgewiesen hätte. Doch die Augen genügten, um Danas Herz wild pochen zu lassen.
    Brown betrachtete das Bild. »Ein charmanter Bursche«, bemerkte er.
    McGreevy kicherte. »Das sind diese irren Serienkiller alle. Ich sage Ihnen was – seine Augen erinnern mich an den guten alten Charlie Manson. Sie wissen schon, dieses Titelbild vom Life Magazine . Die junge Miss Moreno besteht darauf, dass die Augen des Killers genauso ausgesehen haben. Ansonsten konnte sie sich nicht an viele Details erinnern. Das passiert ziemlich häufig. Die Augen sind anscheinend das Einzige, an das sich die meisten Leute erinnern können.«
    Dana nickte. Sie kannte dieses Gefühl. Sie erinnerte sich sehr deutlich an die Augen des Monsters, das ihre Eltern getötet hatte; trotzdem hätte sie den Rest seiner Gesichtszüge nicht beschreiben können, selbst wenn ihr Leben davon abhing. »Wann wird das Phantombild an die Medien herausgegeben?«, wollte sie von McGreevy wissen und hatte Mühe, den Unterton von Angst zu kontrollieren, der sich in ihre Stimme schleichen wollte. Sie konnte die plötzlich sehr reale Möglichkeit, dass der Killer ihr Killer war, nicht mehr ignorieren. Bis jetzt war es nur ein Gefühl gewesen, eine starke Vermutung, die sie als Ergebnis ihrer überschäumenden Fantasie hatte beiseiteschieben können. Doch mit einem Mal kamen zu viele Dinge zusammen, als dass sie dieses Gefühl noch länger ihrer Paranoia hätte zuschreiben können. Sie musste Brown von ihrer Vergangenheit erzählen, und zwar bald.
    »Das Bild ist bereits draußen«, sagte McGreevy in Danas Gedanken hinein.
    Wenigstens eine gute Nachricht, dachte sie. »Sehr gut. Es ist die beste Spur, die wir bisher haben …«
    »Mehr oder weniger die einzige Spur«, verbesserte Brown.
    Dana wandte sich zu ihm und lächelte gepresst. Noch immer durchliefen Wogen der Angst ihren Körper. Sie atmete tief durch und riss sich zusammen. »Ganz genau. Was halten Sie davon, wenn wir noch einmal losziehen und versuchen, noch mehr zu finden, bevor dieser Dreckskerl das nächste Mal zuschlägt?«
    »Sie zuerst«, sagte Brown.
    Sie bedankten sich bei McGreevy für seine Hilfe und kehrten nach draußen auf den Parkplatz und zu dem wartenden Wagen zurück. Auf dem Weg zu Mary Ellen Ortons Wohnung redeten sie über das Phantombild, das McGreevy nach Morenos Angaben angefertigt hatte. Obwohl der Fokus eindeutig auf den Augen lag, hofften sie, dass jemand anders da draußen den Rest des Gesichts wiedererkannte, ganz gleich, wie undeutlich die Darstellung auch sein mochte, und dass sie dem Killer auf diese Weise einen weiteren Schritt näher kamen. Aber darauf durften sie sich nicht verlassen. Sie brauchten dringend ein paar ernste Fortschritte – vermittels guter alter Polizeiarbeit.
    Zehn Minuten später lenkte Dana den Wagen in eine Parklücke in der Drexel Street in South Central, und sie stiegen aus. Es war der letzte Termin für diesen Tag. Hoffentlich ergab sich diesmal etwas Neues. Jeder der Experten hatte bis jetzt ein hässliches Bild gezeichnet, doch reichte es auch aus, um den kranken Hurensohn zu schnappen?
    Fünfzehn Meter weiter vorn stieg Jeff Simmons, der Spezialist für Blutspritzer, aus seinem Wagen und winkte ihnen zu. Er trug eine Levis, alte Arbeitsstiefel und ein eng sitzendes weißes T-Shirt mit einer gedruckten Aufschrift: Talk Nerdy To Me .
    Simmons grinste, als sie sich näherten, und entblößte seine weißen, regelmäßigen Zähne. »Hallo, Leute«, begrüßte er sie und fügte an Dana gewandt hinzu: »Erfreut, Sie kennenzulernen, Special Agent Whitestone. Ich habe schon eine Menge beeindruckender Geschichten über Sie gehört.«
    »Das Gleiche gilt für mich«, log Dana. »Ihr Ruf eilt Ihnen voraus.«
    Simmons lachte und rückte die Stofftasche über seiner Schulter zurecht. »Genau das hatte ich befürchtet. Wie dem auch sei, kommen Sie rein, und ich gebe Ihnen eine Führung durch die Wohnung.«
    Dreißig Sekunden später hob er das gelbe Absperrband, das vor den Eingang gespannt war, und führte sie in die Wohnung von Mary Ellen Orton. Dana stellte erstaunt fest, wie winzig die Wohnung war. Kaum größer als ein Einzimmerapartment, wenn überhaupt. Es

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