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Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Titel: Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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in seine gequälte Lunge zu pumpen. Der panische Gesichtsausdruck war durch das dünne, halb transparente Material hindurch abwechselnd sichtbar und unsichtbar.
    Janice Aiken kam als Nächste an die Reihe, noch während ihr Mann vor ihren Augen langsam erstickte. Nathan beugte sich über Scotts im Todeskampf zappelnde Gestalt und legte die starken Hände um Janice’ fetten Hals. Dann drückte er mit aller Kraft zu, bis er spürte, wie die Halsschlagader unter dem gewaltigen Druck nachgab. Eine Minute später war Janice Aiken tot.
    Marlene kam als Letzte an die Reihe. Das Dessert.
    Tränen strömten über ihre hübschen Wangen, und ihr Augen-Make-up war völlig verschmiert. Nathan legte die Hände um ihren schlanken Hals und drückte zu. Der Duft ihres fruchtigen Parfums stieg ihm in die Nase und machte ihn schwindlig.
    »Leider habe ich heute keine Zeit, um dich zu vögeln, Honey«, stöhnte er ihr ins Ohr. »Glaub mir, Süße, ich bin darüber genauso enttäuscht wie du.«
    Marlenes Augenlider flatterten, als sie das Bewusstsein verlor.
    »Wahrscheinlich bin ich sogar noch viel enttäuschter als du.«
    Genau in diesem Augenblick gab es im Flur einen berstenden Knall. Rocky hatte sich ein letztes Mal mit aller Macht gegen die Tür geworfen, und das Holz war endlich gesplittert. Nathan hob gerade noch rechtzeitig den Kopf, um den riesigen Hund zu sehen, der ins Schlafzimmer gejagt kam. Fast wie in Zeitlupe sprang das muskulöse Tier ab und segelte zielsicher mit entblößten Fängen in Richtung von Nathans Kehle.
    Nathan ließ Marlenes schlaffe Gestalt achtlos fallen. In einer einzigen fließenden Bewegung riss er eine Pistole aus dem Hosenbund und feuerte. Zwischen die Augen getroffen, zuckte das Tier noch im Sprung zusammen und prallte auf den Boden.
    Nathan erhob sich und ging zu der Stelle, wo der zuckende Kadaver lag, keinen Meter von ihm entfernt. Er holte aus und trat dem Hund mit aller Kraft gegen den Kopf. Das Genick brach, und der Labrador lag still.
    Auf dem Weg aus dem Haus hörte Nathan, wie Marlene Aikens rosafarbenes Handy auf dem Küchentisch klingelte. Er blieb nicht stehen, um das Gespräch anzunehmen. Stattdessen warf er das pornografische Foto des nackten Transsexuellen zusammen mit der von ihm bespielten CD auf den Tresen neben dem Spülbecken.
    Eine einzelne Schweißperle rann ihm über den Nacken, als er die Schlüssel des Nissan Infiniti der Aikens vom Haken an der Wand riss und das Haus durch den Vordereingang verließ. Dreißig Sekunden später saß er im Wagen und fuhr das kurze Stück zum nächsten Wal-Mart. Kansas war voll davon – keine Überraschung in dieser Hinsicht.
    Er ließ den Wagen im westlichen Teil des vollen Parkplatzes stehen und spazierte gemütlich die drei Kilometer bis zu seinem eigenen Fahrzeug. Er war mehr als zufrieden mit seinem Auftritt.
    Er war vielleicht noch anderthalb Kilometer vom Tatort entfernt, als ein ziviles Fahrzeug mit heulender Sirene und flackerndem Blaulicht an ihm vorbeijagte. Nathan senkte den Kopf und spuckte aus. Schiere Verachtung für Dennis Rader und seine erbärmlichen Opfer ließen ihm die Galle hochkommen.
    29.
    Fünf Minuten später jagten Dana und Brown den Overlook Drive hinauf und kamen mit kreischenden Reifen vor einem kleinen, gepflegten Haus mit Thanksgiving-Schmuck an der Vordertür zum Stehen. Sieben Streifenwagen parkten bereits mit blitzenden blauen und roten Signallichtern kreuz und quer auf der Straße.
    Ein junger uniformierter Cop trat heran, als sie aus dem Wagen stiegen. Er war leichenblass. »Niemand mehr im Haus. Das heißt … niemand, der noch lebt. Drei Leichen und ein toter Hund.«
    Dana durchlief es eiskalt. Sie konnte nicht fassen, dass der Killer ihnen schon wieder entwischt war. Doch er konnte noch nicht weit gekommen sein; so viel Zeit war nicht verstrichen. »Lassen Sie Straßensperren errichten«, befahl sie. »In einem Umkreis von fünfzehn Kilometern.«
    Der junge Beamte sah aus, als müsste er sich gleich übergeben. »Nach wem suchen wir denn?«, wollte er wissen.
    Dana hätte ihn am liebsten angeschrien. »Nun machen Sie schon! Halten Sie jeden an, der Ihnen verdächtig erscheint. Fünfzehn Kilometer Umkreis. Beeilung.«
    Der Beamte rannte davon. Auf dem Weg zur Tür rief Dana in L. A. an und veranlasste, dass die Phantomzeichnung des Killers landesweit verbreitet wurde.
    Sie betraten das Haus. Dana wandte sich an einen Lieutenant, der offenbar das Kommando über die örtlichen Polizeikräfte hatte.

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