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Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once

Titel: Töte mich - Osborne, J: Töte mich - Kill Me Once Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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die massigen Schultern. »Scheiße, Süße, es kann gefährlich sein, keine Frage – aber nur, wenn du dich total dämlich anstellst. Ich bin stark, sehr stark sogar, aber ich bin kein Dummkopf, klar? Von wegen in den Armen zehntausend Volt und in der Birne kein Licht.«
    Er hielt inne und lachte höhnisch auf. »Und ganz bestimmt bin ich nicht so dämlich wie die Bullen.«
    Stark und gerissen genug, um drei unschuldige Schwesternschülerinnen zu überwältigen und umzubringen, weil eine der drei das unverzeihliche Verbrechen begangen hat, dir den Laufpass zu geben, Arschloch? , dachte Dana. Oder bist du bloß eine hirnlose Marionette, die von jemand anderem gesteuert wird – jemandem wie Crawford Bell?
    Es lief jedenfalls gut. Bollinger öffnete sich allmählich, und Dana wollte, dass er weiterredete. Wenn es ihr gelang, seinen Stolz auszunutzen, und wenn sie ihm nicht zu hart zusetzte, hatte sie vielleicht die Chance zu einem Durchbruch in diesem Fall, der von Minute zu Minute bizarrer wurde.
    »Tatsächlich?«, fragte Dana. »Sie sind kein Dummkopf?«
    »Ganz bestimmt nicht, Süße.«
    Sie spürte ihre Chance und wechselte instinktiv die Richtung. »Warum haben Sie sich im Müllcontainer versteckt, Trent? Wenn Sie mich fragen, hört sich das so an, als hätten Sie die Nerven verloren und eine Dummheit begangen. Eine ziemlich große Dummheit.«
    Erstaunlicherweise errötete Bollinger angesichts ihrer Frage. Sehr merkwürdig für einen großspurigen Burschen wie ihn.
    »Es war ein Fehler, zugegeben«, räumte er ein. »Ich wollte Liza sehen. Ich musste sie sehen, ehrlich, aber diese verdammten Wachleute sagten mir, sie würden dafür sorgen, dass ich in den Knast gehe, wenn sie mich noch ein einziges Mal auf dem Campus erwischen.«
    Er hielt die Handschellen hoch und klimperte mit den kurzen Ketten ironisch in Danas Richtung. »Schätze, sie haben nicht gelogen, wie?«
    Dana nickte zustimmend. »Schätze, Sie haben recht. Wo waren Sie, bevor Sie zur Uni gefahren sind, Trent? Sie waren in jüngster Zeit nicht zufällig in Kalifornien oder Kansas? Oder vielleicht in Cleveland?«
    Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und rümpfte verächtlich die Nase. »Kalifornien oder Kansas? Cleveland? Was zum Teufel reden Sie da, Lady? Wie soll das denn gehen, wenn ich schon zwei Tage gebraucht hab, um von Wyoming hierherzufahren?«
    Dana hämmerte mit der Faust auf den Tisch, dass es krachte. »Lügen Sie mich nicht an!«
    Bollinger musterte sie geschockt. »Wie bitte?«
    Dana knirschte mit den Zähnen und beugte sich vor. »Ich sagte, Sie sollen mit Ihren Lügen aufhören, Bollinger! Mir ist klar, dass Sie viel zu dumm sind, um diese Morde allein zu begehen. Deshalb sollten Sie mir jetzt verraten, für wen Sie das tun, oder ich nehme meine Kanone raus und spalte Ihnen damit den Schädel.«
    Dana beobachtete die aufflackernde Wut in seinen Augen. Bollinger gehörte definitiv zu der Sorte, die einen anderen umbringen konnte, wenn er wütend genug wurde. Und er war unverkennbar dumm genug, um auf die »Böser-Cop«-Routine hereinzufallen, die Dana gerade mit ihm spielte.
    »Ich bin fertig mit Ihrem dämlichen Geschwätz, Bollinger. Sagen Sie mir einfach, für wen Sie arbeiten, und ich sorge dafür, dass Ihnen nichts Schlimmes passiert, okay?«
    Bollinger starrte sie an wie ein Kaninchen, das sich hilflos in einer Schlinge verfangen hatte. Die Großspurigkeit war mit einem Mal verschwunden, und seine Augen blickten beinahe flehend. »Ehrlich, Lady«, sagte er in einem Tonfall, der mehrere Oktaven höher klang als zuvor. »Ich arbeite für niemanden, und ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie reden, um alles in der Welt! Ganz ehrlich! Ich war nirgendwo anders, weil ich zwei Tage am Steuer gesessen habe, um hierherzufahren! Sobald ich auf dem Campus um die Ecke kam, waren überall Streifenwagen und Krankenwagen und all der Scheiß. Ich hab Ärger mit den Bullen zu Hause … wegen Bagatellgeschichten. Deswegen bin ich in den Müllcontainer gesprungen. Es war das erstbeste Versteck, was ich gefunden habe. Das ist alles. Die ganze Geschichte. Ehrlich.«
    Dana blätterte erneut durch seine Akte und spürte, wie Enttäuschung in ihr aufstieg. Dem vorläufigen Bericht des Coroners zufolge waren die drei Schwesternschülerinnen irgendwann zwischen halb neun und elf Uhr abends getötet worden. Das Chicago PD war kurz nach elf von einem Hausmeister alarmiert worden, und noch einmal fünfzehn Minuten später hatten sie Bollinger im

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