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Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition)

Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mischke
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Blick.
    »Gib mir sofort die Pistole!«, sagte er wütend.
    »Nein!«
    »Was soll das, Tinka? Rastest du jetzt total aus, nur weil es Eva ist? Hatten wir nicht ursprünglich vor, zur Polizei zu gehen, sobald wir wissen, wer das Mordopfer ist?«
    »Und hattest du nicht vor, denjenigen zu erschießen?«, erwiderte Tinka.
    Leander fragte sich, wie lange sie vorhin schon in der Tür gestanden hatte und wieso er auch nur eine Sekunde lang hatte glauben können, dass sie ihn nicht durchschaute.
    »Du warst noch nie besonders gut darin, mich anzulügen«, sagte Tinka.
    »Und ich dachte, ich wäre besser geworden.«
    Hinter der Tür hörte man es plätschern. Tinka verdrehte angewidert die Augen. Leanders Handy klingelte. Unbekannte Nummer. Der Erpresser. Hatte er den Fotos geglaubt? Sagte er ihnen jetzt, wo Lucie war? Leander nahm ab. »Ja?«
    »Ich bin es.«
    »ÄhWieso rufst du mich an?«, fragte Leander die weiß lackierte Klotür.
    »Weil ich es kann«, sagte Eva.
    Leander wusste nicht, was er sagen sollte, aber das Reden übernahm jetzt ohnehin Eva.
    »Ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich gerade eine SMS an Forsberg geschickt habe. Also sag deiner Gattin, sie kann jetzt ihre Waffen wegstecken. Es ist vorbei.«
    Die ganze Situation kam Leander auf einmal völlig surreal vor. Dieses Haus hier, sie drei hier, Tinkas BewaffnungSo etwas gab es doch sonst nur in Filmen, das war doch nicht sein Leben. Und dann fiel ihm ein, dass er so ähnlich auch damals empfunden hatte, als man ihm gesagt hatte, dass Lucie verschwunden wäre.
    »Was ist los?«, fragte Tinka alarmiert, aber ehe er antworten konnte, wurde die Tür geöffnet und jetzt lächelte Eva.
    »Dürfen wir kurz hereinkommen?« Malin hielt Janne Siska ihren Dienstausweis hin.
    »Wozu?« Frau Siska betrachtete Malin Birgersson und Pontus Bergeröd mit sichtlichem Unwillen. »Ich bin am Kochen!«
    Der Geruch nach etwas Angebranntem strömte ihnen entgegen, und aus den Tiefen der Wohnung drangen Kinderstimmen, die sich um etwas zankten. Frau Siska rief über die Schulter, dass sie gefälligst Ruhe geben sollten, und fragte, was es gäbe.
    »Frau Siska, wir suchen nach Oxana Bobrow«, sagte Malin. Sie hatte Bergeröd angewiesen, den Mund zu halten. Zuvor hatten sie auf dem Parkplatz nach Siskas Mercedes Ausschau gehalten, den Wagen aber nicht entdeckt.
    »Ich auch«, sagte Janne Siska und blieb wie ein Felsbrocken in der Tür stehen. »Bei mir hat sie sich jedenfalls nicht abgemeldet. Sie schuldet mir noch Geld für die letzten zwei Wochen.« Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, schien sie zu merken, wie herzlos das geklungen haben musste. Um den schlechten Eindruck wieder wettzumachen, schauderte sie, dass ihr Dreifachkinn ins Wabern geriet, und sagte: »Eine schreckliche Sache, das mit ihrem Freund.«
    »Wissen Sie, wo sie gewohnt hat, bevor sie nach Schweden kam?«, fragte Malin.
    »Ich weiß nur, dass sie aus irgendeinem Kaff bei St. Petersburg stammt, das ist alles. Und jetzt entschuldigen Sie mich, ich muss den Kindern das Abendessen machen.«
    »Ist Ihr Mann zu Hause?«
    Janne Siska schüttelte den Kopf. »Nein. Aber was sollte der denn wissen, was ich nicht weiß?«
    »Wir würden ihn trotzdem gern selbst fragen«, sagte Malin. »Können Sie uns sagen, wo wir ihn finden?«
    »Er arbeitet«, kam es knapp. »Fährt Taxi. War’s das jetzt?«
    Hinter ihr rannten zwei Mädchen durch den Flur, die eine war offenbar die Tochter des Hauses, zumindest sah sie Janne Siska recht ähnlich, das andere Kind hatte asiatische Züge. Beide zerrten an einem Stück Glitzerstoff, wie junge Hunde.
    »Ja, das war’s«, sagte Malin freundlich und reichte Frau Siska ihre Visitenkarte. »Ihr Mann möchte uns bitte anrufen, wenn er nach Hause kommt.« Sie verabschiedeten sich und gingen mit festen Schritten den Flur entlang, um sich nach wenigen Metern wieder zurückzuschleichen. Die Tür war dünn genug, um zu hören, wie Janne Siska die Kinder zusammenschnauzte. Danach wurde es ruhig. Malin vermutete, dass sie versuchte, zu telefonieren.
    »Die hat Lunte gerochen«, murmelte Bergeröd. »Fahndung?«
    »Fahndung«, sagte Malin.
    Sie gingen am Aufzug vorbei, und Malin nahm gerade die ersten Stufen abwärts, als sich dessen Türen öffneten. Sie blieb stehen. Ein kräftiger Mann stieg aus, hielt sein Handy ans Ohr und rief immer wieder »labas?«, das litauische Wort für Hallo.
    Malin folgte ihm.
    »Herr Siska? Kripo Göteborg, wir wollten«
    Er stieß Malin hart gegen die Wand und

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