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Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition)

Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mischke
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damit zu tun.«
    Wahrscheinlich hat sie recht, dachte Leander. Es geht nicht um Geld. Tinka hatte dem Unbekannten ja eine hohe Summe angeboten. Falls das überhaupt stimmte. Im Moment war Leander nicht sicher, was er seiner Frau noch glauben konnte. Er war so wütend auf sie, wie noch nie vorher, und wütend auf sich, weil er sie unterschätzt hatte. Und er fragte sich allmählich, wozu sie sonst noch fähig war.
    »Der Einzige, dem ich so eine Aktion zutrauen würde, ist Leif Hakeröd, so vom Charakter her«, hörte er Eva nachdenklich sagen. »Aber was nützt ihm mein Tod? Meinen Posten hat er ja schon.«
    »Was ist mit deiner Kollegindieser«
    »Fredrika? Na ja. Eine Weile haben wir um den Posten konkurriert, den jetzt Leif hat. Sollte der abtreten, wovon wir über kurz oder lang ausgehen, geht das Rennen wahrscheinlich wieder los. Und jetzt, wo Dag Cederlund der größte Anteil der Zeitung gehörtVielleicht hat sie Angst, ins Hintertreffen zu geraten, weil Dag und ich uns von früher kennen.«
    »Traust du ihr das zu?«
    »Ich hätte dir auch nicht zugetraut, dass du mich betäubst und in eine Hütte verschleppst.«
    »Wir haben einen guten Grund«, verteidigte sich Leander. »Es geht schließlich um unser Kind.«
    »Ach ja?«, zischte Eva, und ihre Augen blitzten ihn wütend an. »Weißt du, Anders Breivig hatte auch einen guten Grund 77 Menschen zu ermorden. Dem ging es um sein Land!«
    »Du kannst uns doch nicht mit diesem irren Fanatiker vergleichen!«, ereiferte sich Leander, tief getroffen.
    »Ich wollte damit nur sagen, dass man sich jedes Verbrechen schönreden kann.«
    Leander schwieg. Ihr Argument war nicht ganz von der Hand zu weisen, auch wenn sie natürlich maßlos übertrieb. Außerdem kannte Leander ihre hochfahrende Art und ihre scharfe Zunge.
    Sie trank von ihrem Tee und sagte dann ein wenig ruhiger: »Das wäre nicht nötig gewesen, Leander. Wir sitzen im selben Boot. Apropos« Sie wandte sich mit einer steifen Bewegung um und schaute aus dem Fenster. Man sah aber nur Dunkelheit. »Wo sind wir überhaupt?«
    Sie befanden sich in einem von mehreren Sommerhäusern der Nordins, wobei »Sommerhaus« etwas zu hoch gegriffen war. Leander und Tinka waren zum letzten Mal hier gewesen, als Lucie ein halbes Jahr alt war, und auch die anderen Familienmitglieder schienen dieses kleine Anwesen am Järkholmsvägen in Askim nicht besonders intensiv zu nutzen. Es stammte noch aus dem Besitz von Holger Nordins Eltern und vermutlich genügte es Gretas Ansprüchen nicht. Leander hatte es damals hübsch gefunden, gerade weil es so primitiv war. Immerhin gab es Strom und Wasser aus der Leitung, allerdings nur kaltes. Im Mülleimer hatte er vorhin eine Milchtüte mit dem Stempel 24–06–09 gefunden. Wahrscheinlich hatten Gunnar und Sanna hier vor zwei Jahren Mittsommer gefeiert. Seitdem schien niemand mehr hier gewesen zu sein. Außer ein paar Mäusen.
    Leander erklärte es ihr.
    Eva seufzte. »Also noch mal: Du willst wissen, wo deine Tochter ist, und ich will wissen, wer mir ans Leder will.«
    Leander nickte. Eva fuhr fort: »Dieser Erpresser hatte doch ursprünglich dich als Killer vorgesehen, habe ich das richtig verstanden?«
    »Ja«, sagte Leander.
    »Also kann es niemand sein, der das von uns wusste. Denn du hättest mich ja wohl nicht«
    »Nein, natürlich nicht!« Hoffentlich glaubte sie ihm wenigstens das.
    »Das bringt uns nur leider nicht viel weiter«, sagte Eva. »Ich hab’s keinem Menschen erzählt, weder damals noch heute.«
    »Ich auch nicht«, sagte Leander leise und glaubte, für einen Moment wieder jenen magischen Gleichklang zwischen ihnen zu spüren. Aber Eva schien das nicht so zu empfinden, denn sie fragte in gereiztem Ton, was das rote Zeug auf ihrer Jacke sei.
    »Blut aus Tinkas Labor. Wegen des Fotos.«
    »Das ihr jetzt dem Erpresser geschickt habt.«
    »Ja.«
    »Blut von was?«
    »Ratten wahrscheinlich«, sagte Leander.
    Der magic moment , falls er existiert hatte, war definitiv vorbei. Eva schnaubte und rollte die Augen zur Decke.
    »Ihr habt nicht zufällig was zu rauchen hier?«
    »Nein, tut mir leid«, sagte Leander. »Was ist mit Fredrika? Wusste die?«
    »Nein. Ich hatte keine Lust auf Redaktionsklatsch. Und bevor du fragst: Auch Stieg weiß es nicht. Du bist nach wie vor mein süßes Geheimnis.«
    Leander suchte nach dem Lächeln zu diesen Worten, aber da war keines. Ein paar Falten hatten sich im Lauf der letzten Jahre zwischen ihre Augen und um die Mundwinkel gegraben, aber die

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