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Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition)

Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mischke
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rannte die Treppe hinab. Weit kam er nicht. Beim nächsten Absatz krachte Bergeröds Faust gegen sein Kinn. Ein paar Sekunden und ein kurzes Gerangel später hatten seine feisten Wangen Kontakt mit den Steinfliesen, hundert Kilo Muskelmasse knieten ihm im Kreuz, und der Lauf von Malins Pistole bohrte sich in seinen Stiernacken. Die blaue Schirmmütze rutschte ihm vom Kopf. Bergeröd ließ die Handschellen klicken.
    Nach der Dusche fühlte sich Forsberg wie ein frisch geschlüpftes Küken. Er gab sich Amundsens flauschiger Umarmung hin und nahm sich ein Bier aus dem Kühlschrank. Nachdem er die halbe Dose auf einen Zug geleert hatte, merkte er, dass er schrecklich hungrig war. Der Kühlschrank versprach Hilfe. Weniger der Inhalt, es sei denn, man wollte sich an neun verschiedenen Senfsorten satt essen, doch außen an der Tür hafteten Angebote verschiedener Bringdienste, angepinnt mit Magneten: italienisch, indisch, chinesisch, türkisch, vegetarisch. Die Bewohnerin war kulinarisch wirklich breit aufgestellt. Er klopfte an Selmas Zimmertür und fragte, ob er für sie eine Pizza mitbestellen solle. Es kam keine Antwort. Er stellte die Frage noch einmal lauter, aber im Zimmer blieb es ruhig. War sie weggegangen? Vorsichtig öffnete er die Tür. Sie saß im Schneidersitz auf ihrem Bett, das Notebook auf dem Schoß, und starrte ihn so abwesend an, als wäre sie auf Drogen. Sie hatte kleine Stöpsel im Ohr und ihre Wangen waren flammend rot.
    »Pizza?«, brüllte Forsberg.
    Selma nickte.
    »Was für eine?«
    »Egal!«, rief sie und vollführte eine unwillige Handbewegung.
    Forsberg schloss die Tür und wurde im selben Moment von einem heftigen Déjà - vu überrollt: Annika, die in derselben Pose auf dem Bett gesessen und nichts hatte sehen und hören wollen, vor allem nichts von ihrem Vater.
    Verdammt, wo war denn nur sein Telefon? Ihm schwante Böses. Zuletzt hatte er es in seiner Cordhose gehabt. Hatte es der Vogel in seinem Übereifer womöglich mit in die Waschmaschine gesteckt? Ein panischer Blick dorthin, dann Erleichterung. Es lag obenauf. Er telefonierte mit dem Pizzaservice, setzte sich mit seinem Bier an den Küchentisch und verfolgte die Drehungen einer blauen Socke im Bullauge der Maschine. »Skäl«, sagte er zu Sir Henry und fragte sich gerade, ob Wahnsinn ansteckend war, als Selma hereinstürmte und schrie: »Das musst du dir anhören!« Sie legte ihren Computer auf den Tisch. »Den Anfang kann man sich schenken, der geht nur über das neue Buch, aber jetzt« Schon tönte die wohlklingende Stimme von Leander Hansson aus den Lautsprechern des Geräts.
    Hansson: »Frau de Lyn, Sie scheuen das Licht der Öffentlichkeit, es gibt keine Lesungen mit Ihnen, Sie treten nie im Fernsehen auf, wie kommt das?«
    De Lyn: »Als mein erstes Buch veröffentlicht wurde, war ich noch sehr, sehr jung. Mein damaliger Verleger befürchtete, Kritiker und Leser würden mich nicht ernst nehmen, also gab man mir dieses Pseudonym und schuf die Autorin Eyja de Lyn – die ein paar Jahre älter ist als ich.«
    Hansson: »Mittlerweile sind Sie seit fast zwanzig Jahren erfolgreich, besonders mit ihrer isländisch angehauchten Mystery-Serie, und das nicht nur in Skandinavien. Ihre Werke wurden in dreißig Sprachen übersetzt, jedes neue Buch wird von immer mehr Fans sehnsüchtig erwartet – wäre es da nicht an der Zeit, der Welt Eyja de Lyns Gesicht zu zeigen?«
    De Lyn: »Dass ich hier im Radio spreche, ist ja schon ein Schritt in diese Richtung. Aber mittlerweile ist das Geheimnis um meine wahre Identität zu einer Art Markenzeichen geworden, ich habe Angst, dass die Fans enttäuscht von mir wären«
    Hansson: »Das kann ich mir nicht vorstellen!«
    De Lyn: »Ich glaube, meine Leser mögen das Geheimnis um Eyja de Lyn. Es lässt ihnen Raum für Projektionen. Wenn ich in der Straßenbahn jemanden sehe, der eines meiner Bücher liest, dann freue ich mich im Geheimen umso mehr darüber. Ich bin kein extrovertierter Mensch. Müsste ich eine Lesung vor Publikum halten oder in einer Talkshow auftreten, ich glaube, ich würde vor Angst davonlaufen. Nein, ich konzentriere mich aufs Schreiben, den Glamour überlasse ich gerne anderen.«
    Hansson: »Umso mehr freue ich mich, dass ich Sie persönlich treffen durfte. Ich bedanke mich ganz herzlich für das Gespräch und wünsche Ihrem neuen Buch einen genauso großen Erfolg wie den bisherigen.«
    Selma klappte das Gerät zu.
    »Und weißt du, was wirklich der Hammer ist?«
    »Nein«, sagte

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